Gesundheitsmonitoring der Migrationsbevölkerung der Schweiz (GMM II)

Ref. 11025

Description générale

Période concernée

2010

Région géographique

-

Informations géographiques additionnelles

Schweiz

Résumé

Ziele/Fragestellung Folgende Ziele sollen mit dem GMM II erreicht werden: - Wissen liegt vor über die gesundheitlichen Unterschiede zwischen der autochthonen Bevölkerung und Personen mit Migrationshintergrund in der Schweiz - Wissen liegt vor über die gesundheitlichen Unterschiede innerhalb der untersuchten Migrationsbevölkerung in der Schweiz - Wissen liegt vor über die wichtigsten Determinanten der eruierten gesundheitlichen Ungleichheiten Anhand der Forschung sollen folgende Fragestellungen geklärt werden: I. Welches sind die wichtigsten gesundheitlichen Unterschiede zwischen der autochthonen Bevölkerung und Personen mit Migrationshintergrund in der Schweiz hinsichtlich - ihres Gesundheitszustands - ihres Gesundheitsverhaltens - ihrer Gesundheitskompetenzen - ihres Zugangs zum Gesundheitssystem II. Welche Gruppen innerhalb der Migrationsbevölkerung in der Schweiz sind in gesundheitlicher Hinsicht am vulnerabelsten, unterschieden nach Herkunft, Aufenthaltsstatus und -dauer III. Welches sind die wichtigsten Determinanten der eruierten gesundheitlichen Unterschiede und wie stark sind deren Einflüsse (Geschlecht, Alter, Arbeit/Einkommen, Bildung, soziale Integration, Migrationshintergrund (Bedingungen im Herkunftsland, Migrationsprozess, Ethnizität, aufenthaltsrechtliche Situation, Sprachkompetenzen)) Konzeptioneller Rahmen Das der Befragung zugrundeliegende Arbeitsmodell orientiert sich am bio-psycho-sozialen Modell von Gesundheit und Krankheit und am salutogenetischen Ansatz nach Antonovsky. Psychologische und soziologische Konzepte von Gesundheit werden dabei integriert. Auf allen Systemebenen sind sowohl Ressourcen als auch Belastungen angesiedelt. Gesundheit und Gesundheitsverhalten einer Person werden von unterschiedlichen Systemen determiniert. Die Gliederung der Indikatoren des argestellten Arbeitsmodells folgt den Hauptkomponenten eines Anforderungs-Ressourcen-Modells von Gesundheit (z. B. Lazarus und Folkman 19Freidl 1997; Becker 2006). Vom erarbeiteten Modell und Indikatorenverständnis ausgehend orientiert sich die Untersuchung an einem Aufbau vom Sozialen zur Gesundheit.

Résultats

Migrantinnen und Migranten, die seit längerer Zeit in der Schweiz leben, beschreiben ihren eigenen Gesundheitszustand als klar schlechter als die einheimische Bevölkerung. Mit zunehmendem Alter wird diese Differenz grösser. Frauen sind offenbar besonders stark belastet: Migrantinnen sind sowohl wegen körperlicher als auch psychischer Krankheiten häufiger in ärztlicher Behandlung als Migranten. Die gesundheitliche Verfassung korreliert mit der beruflichen Situation, der sozialen Unterstützung und den Sprachkenntnissen. Erwerbslosigkeit, wenig soziale Unterstützung und Verständigungsprobleme sind Risikofaktoren. Was das Gesundheitsverhalten angeht, so zeigt das Monitoring, dass die befragten Migranten und Migrantinnen deutlich weniger Alkohol konsumieren als die einheimische Bevölkerung, jedoch höhere Raucherraten aufweisen. Im Bereich Ernährung und Bewegung zeigen sie tendenziell ein weniger gesundes Verhalten als die Einheimischen. Deutlich mehr Personen mit Migrationshintergrund leiden unter starkem Übergewicht. Die Asylbevölkerung zeigt im Vergleich zu den anderen befragten Gruppen eine eher tiefe Gesundheitskompetenz. Bei der Verständigung mit Ärztinnen und Ärzten scheinen haben die Asylsuchenden oft massive Schwierigkeiten zu haben.