Schulische Unterforderung und Entwicklungsbeeinträchtigungen

Ref. 9989

Description générale

Période concernée

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Région géographique

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Informations géographiques additionnelles

Deutschschweiz

Résumé

Problemstellung: Verschiedene aktuelle Studien legen nahe, dass eine Unterforderung im schulischen Unterricht ein häufiges Phänomen in der Schweiz darstellt. Schulische Unterforderung ist aber auch ein Risiko für die weitere persönliche und schulische Entwicklung. Gemäss der Zürcher Fit-Studie können Entwicklungsbeeinträchtigungen als Folge einer fehlenden oder mangelnden Übereinstimmung (misfit) zwischen dem Kind und seiner Umwelt konzeptualisiert werden. Dass eine schulische Unterforderung mit der Zuweisung zu sonderpädagogischen Massnahmen zusammenhängt, kann am Beispiel der Hochbegabung gezeigt werden. Allerdings gilt das Prinzip der Kontingenz: Schulische Unterforderung kann zu Entwicklungsbeeinträchtigungen führen, muss es aber nicht notwendigerweise. Im Forschungsprojekt soll untersucht werden, was Schülerinnen und Schüler, bei denen in Folge einer länger andauernden schulischen Unterforderung Verhaltensauffälligkeiten auftreten (Gruppe 1), von jenen unterscheidet, die trotz ähnlicher Unterforderung eine vergleichsweise erfolgreiche persönliche und schulische Entwicklung auszeichnet (Gruppe 2). Zwei Ansatzpunkte prägen die Studie: Zum einen werden emotionale Reaktionen auf Situationen der Unterforderung in den Blick genommen. So wird untersucht, inwiefern der emotionale Umgang mit der Unterforderung ein Prädiktor für Verhaltensauffälligkeiten ist. Zum andern werden aber auch die Schullaufbahnen und Entwicklungsverläufe dieser beiden Gruppen systematisch untersucht. Damit kann festgestellt werden, inwieweit eine erfolgreiche Schulkarriere bzw. Persönlichkeitsentwicklung überzufällig oft mit bestimmten schulischen Massnahmen einhergeht oder ob bei Kindern mit einer beeinträchtigten Entwicklung über eine schulische Unterforderung hinaus häufig andere Formen von Misfits festgemacht werden können. Ziel: Ziel des Forschungsprojekts ist es einerseits, Risikofaktoren zu bestimmen, die im Falle einer schulischen Unterforderung zur Erklärung, aber auch zur Prognose von Entwicklungsbeeinträchtigungen herangezogen werden können. Andererseits werden aber auch Resilienzfaktoren bestimmt, die mit einer erfolgreichen persönlichen und schulischen Entwicklung unterforderter Schülerinnen und Schüler in Zusammenhang stehen. Diese Faktoren dienen als Grundlage für eine gezielte Beratung und Unterstützung dieser Gruppen. Fragestellungen: 1. Unterscheiden sich die beiden Gruppen hinsichtlich ihres emotionalen Umgangs mit Unterforderung? 2. Unterscheiden sich die Gruppen hinsichtlich besonderer schulischer Massnahmen in ihrer (frühen) Schullaufbahn? 3. Können bei der Gruppe 1 bestimmte Risikokonstellationen (v.a. Kombination von verschiedenen Misfits) diagnostiziert werden?

Résultats

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