Erstens ist ein auf die soziale Dimension abgestimmtes automatisiertes Patient/innen-Screening zur Selbstbeurteilung von Patienten/innen zur Indikationserstellung für die Soziale Arbeit entwickelt und getestet worden, welches den Einbezug der Sozialen Arbeit in die psychiatrische Behandlungsplanung strukturell verankert und mit dem "psycho-sozialen Risiko" begründet.
Zweitens liegt ein der unterschiedlichen Komplexität der Fälle angemessenes, modulares Instrumentarium (deskriptive Systemmodellierung) vor, welches der Sozialen Arbeit ermöglicht, zu einer differenzierten sozialen Diagnose und - mit den anderen Professionen im Feld abgestimmten - Handlungsplanung zu gelangen. Das Instrument der deskriptiven Systemmodellierung ermöglicht die Rekonstruktion und Dokumentation der sozialen Dimension des Falles.
Baustein 1 ist ein personenbezogenes Kurz-Assessment für die Soziale Arbeit und wird bei allen Klient/innen, die der Sozialen Arbeit überwiesen werden, eingesetzt. Das Instrument ermöglicht (a) eine rasche Erfassung der Ist-Situation in den Ausstattungsdimensionen Wohnen, Arbeit/Ausbildung/Alltag, Finanzen/Administration, Rechtliche Situation, soziales Netz, Helfer/innen-Netz, körperliche Ausstattung, Migration/Kultur/Religion sowie die Erfassung personenbezogener Recovery-Faktoren; (b) rasche Entscheide in Bezug auf notwendige Sofortmassnahmen sowie (c) Entscheide in Bezug auf die Notwendigkeit weiterer Abklärungen.
Baustein 2 dient dazu, das Lebensführungssystem des psychisch erkrankten Menschen zu erkunden und die inneliegende problemverursachende und -verstärkende (bio)psycho-soziale Dynamik zu verstehen. Dieser Baustein wird dann eingesetzt, wenn sich ein Fall komplexer darstellt.
Drittens liegt ein Arbeitsblatt für die interprofessionelle Hilfeplanung sowie ein Konzept für die Nachsorge durch die Soziale Arbeit vor.