Prozesse der Globalisierung stellen einerseits Einschränkungen für die NutzerInnen von Meeresressourcen dar, andereseits bieten sie auch Chancen. Die untersuchten SalzmacherInnen mussten aufgrund immer billigerer Transportkosten mit grösserer Konkurrenz auf dem Markt und tieferen Abnahmepreisen zurechtkommen. Dies ist für die meisten sehr schwierig, weswegen sie versuchen die Produktion bei gleich bleibender Qualität zu erhöhen. Dies gelang kurzfristig in dem Fall, wo anstelle von Palmstämmen Plastikblachen benutzt wurden, die allerdings eine kürzere Lebensdauer haben. Zusammenfassen lässt sich sagen, dass in Zukunft die Salzgewinnung wohl abnehmen wird, da die Arbeit sehr hart und der Verdienst sinkend ist. Allerdings ist es für die meisten schwierig, eine andere Beschäftigung zu finden. Der Anbau von Seetang wurde überhaupt erst durch die globale Nachfrage nach Seetangextrakten und durch schnelle und günstige Transportmöglichkeiten möglich. Für Fischerfamilien, die ohnehin durch die Überfischung ihrer Gewässer durch Trawler in Bedrängnis gekommen sind, war die Seetangproduktion eine willkommene Alternative, die zwar nicht viel Geld einbrachte, die Einkommenssituation jedoch entscheidend verbesserte. Dies allerdings nur so lange, wie die Nachfrage bestand. Diese brach zwischenzeitlich zusammen, aus Gründen, die für die Fischer - die sich an (nachvollziehbare!) Fluktuationen gewohnt sind - nicht erklärbar waren. Durch Know-How, das von aussen kam, gelang es die ungenügende Qualität zu verbessern und feste Abnahmepreise zu vereinbaren. Die Einkommen aus dem Seetanganbau stabilisierten sich in der Folge, doch auf einem tieferen Niveau. Da die Orte, an denen Seetang angebaut werden kann, sich auch für den Tourismus eignen, besteht hier immer ein latenter Nutzungskonflikt, bei dem die Seetangbauern - angesichts der stärkeren Finanzkraft von Tourismusunternehmen - meist unterliegen. Allerdings gab die Regierung in einigen Regionen (z.B. Lombok) die Versprechung ab, keine Hotels zu bauen. Ausserdem haben der Umsturz 1998 sowie der Anschlag vom 12. Oktober 2002 den Tourismus in Indonesien und auf Bali speziell stark gedämpft, weswegen der Anbau von Seetang vorderhand nicht bedroht ist. Auch die Zucht von Garnelen in Teichen wurde erst durch Prozesse der Globalisierung möglich. Einigen Arbeitern bietet die Produktion ein als gut eingestuftes Einkommen. Allerdings sind die meisten aus Java und haben wenig Konkakt zur balinesischen Bevölkerung, was dadurch verstärkt wird, dass die Zucht rund um die Uhr bedient werden muss und die Teiche meist abgelegen sind. Ökologisch stellen die Zuchten ein grosses Problem dar. Südlich von Denpasar mussten sie aufgegeben werden, da sie das Trinkwasser der balinesischen Hauptstadt verseuchten. Werden sie in Gebieten mit Mangroven errichtet, verursacht der damit verbundene Kahlschlag Erosion und Dezimierung von Fischbrutbeständen. Auf dem Gebiet von Reisfeldern errichtet, verunmöglichen Garnelenzuchten die Reisproduktion auch noch Jahrzehnte nach deren Aufgabe wegen Bodenverdichtung und -verseuchung. Während nun einige profitieren können von der Globalisierung, stellt sie für viele eine sehr grosse Herausforderung dar, der v.a. die Unterprivilegierten oft nicht gewachsen sind.