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Verhaltenswirksamkeit von Information im Bereich Abfall

Ref. 7615

Ceci est la version 1.0 de ce projet.

Description générale

Période concernée

Seit Januar 2001

Région géographique

-

Informations géographiques additionnelles

Stadt Zürich, Winterthur, Kanton Zürich, Gesamtschweiz

Résumé

Die Ergebnisse des Projekts sollen Kommunen als Entscheidungshilfe bei der Wahl von Informationsstrategien zur Bekämpfung von Littering und Falschentsorgung bzw. zur Verbesserung des Recyclingverhaltens dienen. Auch die Logistik bzw. das Angebot der Entsorgungsmöglichkeiten soll durch das Projekt optimiert werden. Hierzu soll die Wirksamkeit unterschiedlicher Informationsmassnahmen und die (prospektive) Effizienz von Entsorgungsangeboten vorwiegend mit Hilfe von Verhaltensexperimenten und sozialwissenschaftlichen Befragungen abgeklärt werden. Bereits bis 2002 abgeschlossene Teilprojekte: 1. Umfrage zur Akzeptanz der Videoüberwachung sowie zu Entsorgungssituation und -verhalten in Winterthur Im Juli 2000 wurden an den Sammelstellen der Stadt Winterthur Videokameras installiert. Nach gut einem Jahr wurde im Mai 2001 die Akzeptanz der Videoüberwachung durch die Winterthurer Bevölkerung ermittelt. Zu diesem Zweck führt die Stadt Winterthur gemeinsam mit der ETH Zürich eine sozialwissenschaftliche Untersuchung durch. Seit der Einführung der Abfallsackgebühren im Jahr 1996 in der Stadt Winterthur, hatte sich die Situation an den Abfallsammelstellen verschlechtert. Oft wurden Elektrogeräte, alte Velos oder Matratzen deponiert, die nicht an diese Sammelstellen gehören. Nach einem Wochenende waren die Sammelstellen hoffnungslos überfüllt, sahen häufig unordentlich und schmutzig aus. Im Juni 2000 installierte die Stadt Winterthur aus diesen Gründen an den Sammelstellen Videokameras. Mit den Videoaufzeichnungen können falsch entsorgende Personen ermittelt und angezeigt werden. Videoüberwachung ist allerdings ein gesellschaftspolitisch heikles Thema. Um die Akzeptanz der Videoinstallationen an den Sammelstellen durch die Winterthurer Bevölkerung zu analysieren, führt die Stadt Winterthur daher gemeinsam mit der ETH Zürich eine sozialwissenschaftliche Befragung durch. 2. Informationsstrategien zur Verbesserung des Recyclingverhaltens bei Alteisen. Überprüfung der Wirksamkeit einer Informationsstrategie der Aufklärung verbreiteter Irrtümer Eine Semesterarbeit untersuchte den Einfluss einer Flugblattaktion auf die Altmetallrecyclingmenge von Haushalten in der Stadt Zürich. Unter Berücksichtigung verschiedener psychologischer Theorien wie der Dissonanztheorie und der Theorie sozialer Vergleichsprozesse bei der Erstellung des Flugblatts wurde versucht, in der Bevölkerung eine Verhaltensänderung bezüglich des Metallrecyclings herbeizuführen. Im Zentrum des Flugblatts stand die Aufklärung dreier Irrtümer über Metall im Abfall, deren Verbreitung in einer Vorstudie mit 100 Befragten erhoben wurde. Um die Verhaltensänderung durch ein entsprechendes Flugblatt zu testen, wurde ein Experiment in der Stadt Zürich durchgeführt: Die eine Hälfte der Stadt (links der Limmat) erhielt zusammen mit dem Zürcher Abfallkalender anfangs Dezember 2001 ein Flugblatt mit einer Aufklärung der Irrtümer, während die andere Hälfte kein Flugblatt - und damit keine Aufklärung der drei Irrtümer -erhielt und als Kontrollgruppe diente. Es wurde die Vermutung aufgestellt, dass in der Stadthälfte mit Informationsvergabe eine Steigerung der Recyclingmenge an den Metallsammelstellen im Vergleich zur anderen Hälfte beobachtet werden kann. 3. Experiment zur Wirksamkeit einer zweistufigen Informationsstrategie zur Verminderung von Littering in einem Kino Alles im Eimer? - Das Konzept, das zum Erfolg führen soll Das Experiment bestand darin, dass bei der Hälfte der als Stichprobe gewählten Vorstellungen jeweils vor Filmbeginn zwei Dias gezeigt wurden. Das erste Dia trug die Aufschrift "Alles im Eimer?" und auf dem zweiten stand "Danke. Ihr CINEMAX-Team." Nach den Vorstellungen wurden jeweils die herumliegenden Abfälle eingesammelt und gewogen. Aktuelle Projektphase (ab 2003, begonnene Arbeiten) 1. Schwerpunktbereich Batterien Ausgangslage und Motivation In der CH werden 30-40% der haushaltsüblichen Batterien nicht dem gesetzlich vorgesehenen Sammel- und Recyclingsystem zugeführt. Es gibt Hinweise darauf, dass ein sehr grosser Teil der falsch entsorgten Batterien mit den normalen Siedlungsabfällen entsorgt wird. Das Problem unterscheidet sich von den allgemeinen Littering-Problemen. Im Bereich Alt-Batterien geht es um spezifische Fehlentsorgung und weniger um wahllose Land-schaftsverschmutzung. Die Tatsache, dass andere Recyclingsysteme (Altglas) deutlich bessere Rücklaufquoten vorweisen können, kann ein Hinweis darauf sein, dass es sich bei der Fehlentsorgung von Batterien nicht ausschliesslich um ein Problem persönlicher Einstellungen handelt. Es ist hier bedeutsam, genauer herauszufinden, welche Gruppen (Alter, Geschlecht, Ausländer-Inländer, Deutschschweizer-Welsche, Bildung,...) aus welcher Motivation heraus bzw. mit welchem Kenntnisstand zu dem Problem beitragen, und wie diesem Problem aus den Perspektiven von Kommunikationsstrategien und Entsorgungslogistik effektiv begegnet werden kann. Ziel dieses Schwerpunktl-Projekts ist die Verbesserung von Entsorgungsverhalten der Bevölkerung sowie von Entsorgungsangeboten und -logistik und die Erlangung von Wissen zur Gestaltung von Informationsstrategien im Bereich "Alt-Batterien". Die Studien im einzelnen 1.1 "Studie zur Effektivität von Slogans auf Batteriesammelboxen" Es wurde ein Fragebogen mit zehn zu bewertenden Sprüchen für Batteriesammelboxen von 300 Passanten ausgefüllt. Neben dem Gesamteindruck und der Verhaltensmotivation wurden die Sprüche in neun Dimensionen (z.B. klar verständlich, kreativ, umweltorientiert, informativ, befehlend etc.) bewertet. In einer multiplen Regression wurde untersucht, welche Dimensionen die Bewertung des Gesamteindruckes und der Verhaltensmotivation beeinflussen. 1.2 "Fehlentsorgung von Batterien: Eine sozialwissenschaftliche Befragung zu Ursachen und Motiven für die Fehlentsorgung von Batterien in der Schweiz" Das Kernstück dieser Studie war eine schriftliche Befragung die auf zwei Voruntersuchungen basiert (Experteninterviews mit Akteuren des Detailhandels und Fokusgruppen mit Jugendlichen). Die schriftliche Befragung wurde in den deutsch- und französischsprachigen Kantonen der Schweiz durchgeführt und kann als repräsentativ gelten (n > 600). Die Befragung liefert Daten über die Einstellung zu umweltverträglicher Abfallentsorgung, das Wissen zur ordnungsgemässen Entsorgung von Abfällen und Motive für korrektes bzw. falsches Entsorgungsverhalten; erhoben wurden ausserdem das Einkaufs- und Entsorgungsverhalten sowie soziodemographische Angaben. 1.3 "Batterietestgeräte an Rücknahmestellen: Sinnvoll oder nicht? Eine Befragung unter Baumarktkunden und Abschätzung des energetischen und finanziellen Potentials" Um die Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Batterietestgeräte an Rückgabestellen zu untersuchen, wurde in Bau+Hobby-Filialen von Coop –in welchen solche Geräte bereits als Pilotinstallationen vorläufig eingeführt wurden- eine Kundenbefragung durchgeführt. In vier Filialen wurden je ca. 50 Kunden, also insgesamt 200 Personen befragt. 2. Projektschwerpunkt Littering 2.1 Analyse der Bedeutsamkeit unterschiedlicher Charakteristika von Slogans und Plakaten für deren Verhaltenswirksamkeit zur Reduktion von Littering In einem Online-Experiment wurden unterschiedliche Kommunikationsansätze gegen Littering untersucht. Dabei richtete sich der Fokus auf inhaltliche und gestalterische Dimensionen von Botschaften. Das Ziel der Studie lag darin, den Einfluss und die Relevanz von sechzehn Dimensionen für die Vorhersage der Gesamtbeurteilung, der kognitive Verarbeitung sowie der Wirksamkeitseinschätzung von Plakaten zu klären sowie allfällige gruppenspezifische Differenzen in den Beurteilungsmuster aufzudecken. Als Basis für die Einschätzungen dienten sechs Anti-Littering-Plakate, wobei die Teilnehmenden (N = 538) zufällig zu einem der Plakate zugeteilt wurden. 2.2 "Wirkung einer Plakat-Kampagne zur Verminderung von Littering in Zürcher Trams" Diese Studie konzentrierte sich auf das Littering von Zeitungen - insbesondere Gratiszeitungen - in Zürcher Trams.Grundidee für das Experiment war, die Fahrgäste dazu zu bringen, die Zeitungen in den Sammelboxen bei den Tram-Türen zu deponieren. Eine Information sollte die Fahrgäste dafür sensibilisieren, dass eine Zeitung in der Box mehrfach gelesen werden kann. Hauptmotivation für die Benützung der Box wäre demnach der Dienst an allen Fahrgästen und demzufolge auch an sich selber. Schliesslich profitiert jeder Fahrgast davon, wenn eine Zeitung in der Box liegt, denn bei einer zukünftigen Fahrt kann der Fahrgast davon ausgehen, dass er eventuell ebenfalls eine Zeitung in der Box vorfinden wird. Um diese Sensibilisierung zu erreichen, wurden über den Boxen Plakate angebracht, auf welchen folgender Spruch stand: „Geben Sie Ihrer Zeitung eine zweite Chance – Legen Sie sie für die nächsten LeserInnen in die Box“. Zur optischen Verstärkung wies ein Pfeil auf dem Plakat auf die darunter aufgehängten Sammelboxen. In der Semesterarbeit wurde während einer Woche die Anzahl Zeitungen in den Sammelboxen bei Trams mit und Trams ohne Plakate verglichen. 3. Teilprojekt: Evaluation des Abfallunterrichts durch PUSCH und KEZO an den Schulen des Kantons Zürich Ein Ziel von PUSCH (Praktischer Umweltschutz Schweiz), AWEL (Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft, Kanton Zürich) und KEZO (Kehrichtverwertung Zürcher Oberland) ist das Abfallbewusstsein in allen Bevölkerungsschichten zu stärken und eine ökologischere Denk- und Verhaltensweise zu bewirken. Um dies zu erreichen, wird mit den Schulen zusammengearbeitet, denn mit Schulklassen können breite Bevölkerungsschichten angesprochen werden. Auch ausländische Eltern, die sonst wegen oft bescheidenen Sprachkenntnissen schwieriger zu erreichen sind, können über die Kinder informiert werden. Daher wurde im Zürcher Oberland vor achtzehn Jahren das Konzept des Abfallunterrichts eingeführt. Dieses wird nun in den meisten Zürcher Gemeinden angewandt und in Kürze den Sprung über die Kantonsgrenze hinaus in den Thurgau schaffen. Abfallunterricht Der Abfallunterricht im Kanton Zürich ist nach dem Prinzip des Verkehrsunterrichts aufgebaut. Ausgebildete Fachpersonen besuchen Volksschulklassen im Kindergarten, in der 2., 5., und 8. Klasse. In den Lektionen lernen die Kinder Abfall kennen und erhalten Anleitung zum Abfall vermeiden, vermindern, sortieren und sammeln. Ältere Schüler erhalten Einblick in den Weg unseres Abfalls, die Funktion einer Kehrichtverbrennungsanlage und in das Prinzip von Stoffkreisläufen. Den Klassenlehrern werden nach dem Abfallunterricht Unterlagen mit Ideen, Arbeitsblättern und Literaturhinweisen zur Verfügung gestellt, um diese zur Weiterführung des Themas anzuregen. Zusätzlich wird den Gemeinden empfohlen, dass ein Werkangestellter der Gemeinde den Unterstufenklassen die praktischen Arbeiten im öffentlichen Raum vorstellt und die Mittelstufenklassen eine Kehrichtverbrennungsanlage besuchen. Das Ziel der Evaluation war es herauszufinden, was und wie viel der Abfallunterricht bringt und inwiefern: - Verhalten sich diejenigen Schüler, die Abfallunterricht erhalten haben, wirklich anders als solche ohne diesen? - Ist auch ihr Wissen grösser? - Ist eine Wirkung nur kurzfristig feststellbar und haben die Schüler nach kurzer Zeit schon wieder alles vergessen oder ist er auch langfristig wirksam? - Tragen die Schüler ihr Wissen in ihre Familien und bringen sie diese dazu ihr Abfallverhalten zu ändern? 4. Teilprojekt 4. Sozialwissenschaftliche Befragung in Winterthur zum Thema Graffiti Motivation & Ausgangslage Graffiti findet man praktisch überall, besonders an Orten, wo viele Menschen vorbeikommen. Im Alltag nehmen sie die meisten nicht mehr wahr, sie gehören zum Stadtbild - so auch in Winterthur. Sind die Graffiti nicht auf dafür vorgesehenen, also illegalen Wänden gesprayt, werden sie früher oder später entfernt. Die Reinigung muss vom Besitzer des besprayten Objektes vorgenommen oder zumindest veranlasst werden. Für öffentliche Bauten ist dementsprechend die Stadt Winterthur, genau genommen das Strasseninspektorat zuständig. Bis anhin hat das Strasseninspektorat nach eigenem Gutdünken entschieden, welche Graffiti innerhalb welcher Zeit entfernt werden. Dieses Vorgehen erfolgte ohne Kenntnis darüber, was die Bevölkerung von Winterthur über Graffiti denkt. Um sein Handeln in Zukunft besser auf die Anliegen der Bevölkerung auszurichten, hat sich das Strasseninspektorat Winterthur eine Arbeit zum Thema „Wahrnehmung von Graffiti“ gewünscht. Zielsetzung Mittels eines neu zu entwickelten standardisierten Fragebogens wurde in der Altstadt von Winterthur eine Befragung durchgeführt. Untersucht wurde sollte, ob und in welcher Form sich die Mehrheit der Befragten durch Graffiti gestört oder eher nicht gestört fühlt und ob, und in welcher Weise die Reaktionen auf Graffiti davon abhängen, welcher Art die Graffiti sind und wo sie angebracht sind.

Résultats

Ergebnisse der Teil - Projekte der abgeschlossenen ersten Projektphase 1. Umfrage zur Akzeptanz der Videoüberwachung sowie zu Entsorgungssituation und -verhalten in Winterthur Im Juli 2000 wurden an den Sammelstellen der Stadt Winterthur Videokameras installiert. Nach gut einem Jahr wurde im Mai 2001 die Akzeptanz der Videoüberwachung durch die Winterthurer Bevölkerung ermittelt. Zu diesem Zweck führt die Stadt Winterthur gemeinsam mit der ETH Zürich eine sozialwissenschaftliche Untersuchung durch. Seit der Einführung der Abfallsackgebühren im Jahr 1996 in der Stadt Winterthur, hatte sich die Situation an den Abfallsammelstellen verschlechtert. Oft wurden Elektrogeräte, alte Velos oder Matratzen deponiert, die nicht an diese Sammelstellen gehören. Nach einem Wochenende waren die Sammelstellen hoffnungslos überfüllt, sahen häufig unordentlich und schmutzig aus. Im Juni 2000 installierte die Stadt Winterthur aus diesen Gründen an den Sammelstellen Videokameras. Mit den Videoaufzeichnungen können falsch entsorgende Personen ermittelt und angezeigt werden. Videoüberwachung ist allerdings ein gesellschaftspolitisch heikles Thema. Um die Akzeptanz der Videoinstallationen an den Sammelstellen durch die Winterthurer Bevölkerung zu analysieren, führt die Stadt Winterthur daher gemeinsam mit der ETH Zürich eine sozialwissenschaftliche Befragung durch. Im Rahmen dieser Befragung erwies sich die Akzeptanz der Videoüberwachung in der Bevölkerung als unproblematisch und durch eine gezielte Kommunikation des Nutzens dieser Massnahme konnte diese sogar noch erhöht werden. In Ergänzung zur Analyse der Akzeptanz der Massnahme Videoüberwachung wurde auf Basis von Daten zur Verschmutzung der Winterthurer Sammelstellen, welche von der Stadt Winterthur im Zeitraum von Juli 1996 bis Februar 2001 erhoben wurden auch die Effektivität der Videoüberwachung zur Verminderung der Unordnung an den Sammelstellen analysiert. Die Ergebnisse der Analyse sprechen durchaus für eine Wirksamkeit der Videoüberwachung zur Verbesserung der Sauberkeit an den Sammelstellen. 2. Informationsstrategien zur Verbesserung des Recyclingverhaltens bei Alteisen. Überprüfung der Wirksamkeit einer Informationsstrategie der Aufklärung verbreiteter Irrtümer Eine Semesterarbeit untersuchte den Einfluss einer Flugblattaktion auf die Altmetallrecyclingmenge von Haushalten in der Stadt Zürich. Unter Berücksichtigung verschiedener psychologischer Theorien wie der Dissonanztheorie und der Theorie sozialer Vergleichsprozesse bei der Erstellung des Flugblatts wurde versucht, in der Bevölkerung eine Verhaltensänderung bezüglich des Metallrecyclings herbeizuführen. Im Zentrum des Flugblatts stand die Aufklärung dreier Irrtümer über Metall im Abfall, deren Verbreitung in einer Vorstudie mit 100 Befragten erhoben wurde. Um die Verhaltensänderung durch ein entsprechendes Flugblatt zu testen, wurde ein Experiment in der Stadt Zürich durchgeführt: Die eine Hälfte der Stadt (links der Limmat) erhielt zusammen mit dem Zürcher Abfallkalender anfangs Dezember 2001 ein Flugblatt mit einer Aufklärung der Irrtümer, während die andere Hälfte kein Flugblatt - und damit keine Aufklärung der drei Irrtümer -erhielt und als Kontrollgruppe diente. Es wurde die Vermutung aufgestellt, dass in der Stadthälfte mit Informationsvergabe eine Steigerung der Recyclingmenge an den Metallsammelstellen im Vergleich zur anderen Hälfte beobachtet werden kann. Obwohl die postulierten Irrtümer, wie die Vorstudie zeigte, tatsächlich in der Bevölkerung weit verbreitet waren, konnte eine Verbesserung des Recyclingverhalten aufgrund der Flugblattaktion durch die durchgeführte Untersuchung nicht bestätigt werden. Eine Abschätzung der Entsorgungs - Metallstoffflüsse durch ERZ zeigt, dass in noch stärkerem Masse als die private Entsorgung, der gewerbliche Sektor ins Gewicht fällt, da hier die grösste Menge Altmetall entsorgt wird. Auch am gewerblichen Altmetall Entsorgungsverhalten könnten und sollten Informationsstrategien daher ansetzen. 3. Experiment zur Wirksamkeit einer zweistufigen Informationsstrategie zur Verminderung von Littering in einem Kino Alles im Eimer? - Das Konzept, das zum Erfolg führen soll Das Experiment bestand darin, dass bei der Hälfte der als Stichprobe gewählten Vorstellungen jeweils vor Filmbeginn zwei Dias gezeigt wurden. Das erste Dia trug die Aufschrift "Alles im Eimer?" und auf dem zweiten stand "Danke. Ihr CINEMAX-Team." Nach den Vorstellungen wurden jeweils die herumliegenden Abfälle eingesammelt und gewogen. Die statistische Auswertung des Abfallgewichts von 11 Vorstellungen mit Dias und 10 Vorstellungen ohne Dias ergab eine auf dem 95%-Niveau signifikante positive Wirkung der Strategie. Die durchschnittliche Littermenge pro Person in einer Vorstellung konnte durch die beiden Dias um ca. 20% gesenkt werden. Bisherige Ergebnisse der laufenden Projektphase (Arbeiten seit Anfang 2003). 1.1 "Studie zur Effektivität von Slogans auf Batteriesammelboxen" Es wurde ein Fragebogen mit zehn zu bewertenden Sprüchen für Batteriesammelboxen von 300 Passanten ausgefüllt. Neben dem Gesamteindruck und der Verhaltensmotivation wurden die Sprüche in neun Dimensionen (z.B. klar verständlich, kreativ, umweltorientiert, informativ, befehlend etc.) bewertet. In einer multiplen Regression wurde untersucht, welche Dimensionen die Bewertung des Gesamteindruckes und der Verhaltensmotivation beeinflussen. Dies waren - in positiver Richtung - vor allem die Dimensionen witzig, kreativ, informativ, klar verständlich, umweltorientiert, gut argumentierend. 1.2 "Fehlentsorgung von Batterien: Eine sozialwissenschaftliche Befragung zu Ursachen und Motiven für die Fehlentsorgung von Batterien in der Schweiz" Die Fehlentsorgung von Batterien wird nicht verursacht durch ein herausragendes Motiv oder eine bestimmte Gesellschaftsgruppe sondern vielmehr durch eine Kombination diverser Beweggründe und durch unterschiedliche Gesellschaftsgruppen. Fehlentsorgung ist als gesellschaftliches Phänomen nur multikausal zu erklären. Gründe für falsches Entsorgungsverhalten sind u. a. Bequemlichkeit, mangelndes Vertrauen in die Entsorgungsinstitutionen, ungenügendes Wissen und das Vergessen der Batterieentsorgung bei geringem Batterieverbrauch. Einen positiven Einfluss auf das Entsorgungsverhalten haben Abfallerziehung und separate Sammelbehälter in den Haushalten. In der Arbeit werden mögliche Massnahmen diskutiert. Mit Massnahmen, die an den festgestellten Ursachen ansetzen, könnte die Rücklaufquote für Altbatterien weiter erhöht werden. 1.3 "Batterietestgeräte an Rücknahmestellen - sinnvoll oder nicht? Eine Befragung unter Baumarktkunden und Abschätzung des energetischen und finanziellen Potentials Es zeigte sich, dass mit 80% der Antworten die deutlich überwiegende Mehrheit der Befragten das Angebot von Batterietestgeräten zur freien Benutzung im Geschäft für eine gute Idee hält, während nur 10% dem widersprachen. Der hauptsächlich genannte Grund für diese Meinung war, dass so vermieden werden kann "noch gute Batterien wegzuwerfen". Allerdings wussten nur gerade 11% der Befragten, dass ihnen im Laden ein solches Testgerät zu Verfügung steht. Auch in anderen Bereichen besteht ein Informationsbedarf. So wünschten sich 61% der Kunden Informationen zur Weiterverwendung halbvoller Batterien. Um die Thematik der Weiterverwendung halbvoller Batterien näher zu untersuchen wurden Stichproben von zurückgegeben Batterien in den Entsorgungsboxen von Coop und Migros getestet. Das Ergebnis war ziemlich deutlich: Die meisten der getesteten Batterien könnten noch weiterverwendet werden. Insbesondere der Einsatz in einem leistungsschwachen Gerät ist sehr häufig noch möglich. Verhaltenswirksamkeit von Informationen im Bereich Abfall II Fortsetzungsprojekt (seit 01.2003) Ausgangslage - Problematik - Zielsetzung Die falsche Entsorgung von Abfällen durch die Bevölkerung führt zu erhöhten Kosten, wirkt sich negativ auf die öffentliche Ordnung aus und kann die Umwelt gefährden. Zudem ist auch die Förderung und Optimierung des Recyclings eine wichtige Aufgaben im Bereich Abfall. Von zentraler Bedeutung für eine zielgerichtete Problemlösung ist hierbei das Wissen um die Wirksamkeit unterschiedlicher Kommunikations- und lnformationsstrategien auf bestimmte Personengruppen. Hierzu wurden in der 12.2002 abgeschlossenen ersten Phase des Forschungsprojekts "Verhaltenswirksamkeit von Information im Bereich Abfall" bedeutsame Erkenntnisse gewonnen. Im Fortsetzungsprojekt sollen in dieser Richtung weitere Erkenntnisse gesammelt, aber auch der Aspekt der Möglichkeiten zur Verbesserung der Entsorgungsangebote und -logistik soll analysiert werden. Die Wirksamkeit unter-schiedlicher Informationsmassnahmen und die prospektive Effizienz von Entsorgungs-angeboten sollen mit Hilfe von Verhaltensexperimenten und sozialwissenschaftlichen Befragungen abgeklärt werden. Die folgenden Teilprojekte und Schwerpunktbereiche wurden für das Fortsetzungsprojekt definiert. 1. Schwerpunktbereich Batterien Ausgangslage und Motivation Ergebnisse der Teil - Projekte der abgeschlossenen ersten Projektphase 1. Umfrage zur Akzeptanz der Videoüberwachung sowie zu Entsorgungssituation und -verhalten in Winterthur Im Juli 2000 wurden an den Sammelstellen der Stadt Winterthur Videokameras installiert. Nach gut einem Jahr wurde im Mai 2001 die Akzeptanz der Videoüberwachung durch die Winterthurer Bevölkerung ermittelt. Zu diesem Zweck führt die Stadt Winterthur gemeinsam mit der ETH Zürich eine sozialwissenschaftliche Untersuchung durch. Seit der Einführung der Abfallsackgebühren im Jahr 1996 in der Stadt Winterthur, hatte sich die Situation an den Abfallsammelstellen verschlechtert. Oft wurden Elektrogeräte, alte Velos oder Matratzen deponiert, die nicht an diese Sammelstellen gehören. Nach einem Wochenende waren die Sammelstellen hoffnungslos überfüllt, sahen häufig unordentlich und schmutzig aus. Im Juni 2000 installierte die Stadt Winterthur aus diesen Gründen an den Sammelstellen Videokameras. Mit den Videoaufzeichnungen können falsch entsorgende Personen ermittelt und angezeigt werden. Videoüberwachung ist allerdings ein gesellschaftspolitisch heikles Thema. Um die Akzeptanz der Videoinstallationen an den Sammelstellen durch die Winterthurer Bevölkerung zu analysieren, führt die Stadt Winterthur daher gemeinsam mit der ETH Zürich eine sozialwissenschaftliche Befragung durch. Im Rahmen dieser Befragung erwies sich die Akzeptanz der Videoüberwachung in der Bevölkerung als unproblematisch und durch eine gezielte Kommunikation des Nutzens dieser Massnahme konnte diese sogar noch erhöht werden. In Ergänzung zur Analyse der Akzeptanz der Massnahme Videoüberwachung wurde auf Basis von Daten zur Verschmutzung der Winterthurer Sammelstellen, welche von der Stadt Winterthur im Zeitraum von Juli 1996 bis Februar 2001 erhoben wurden auch die Effektivität der Videoüberwachung zur Verminderung der Unordnung an den Sammelstellen analysiert. Die Ergebnisse der Analyse sprechen durchaus für eine Wirksamkeit der Videoüberwachung zur Verbesserung der Sauberkeit an den Sammelstellen. 2. Informationsstrategien zur Verbesserung des Recyclingverhaltens bei Alteisen. Überprüfung der Wirksamkeit einer Informationsstrategie der Aufklärung verbreiteter Irrtümer Eine Semesterarbeit untersuchte den Einfluss einer Flugblattaktion auf die Altmetallrecyclingmenge von Haushalten in der Stadt Zürich. Unter Berücksichtigung verschiedener psychologischer Theorien wie der Dissonanztheorie und der Theorie sozialer Vergleichsprozesse bei der Erstellung des Flugblatts wurde versucht, in der Bevölkerung eine Verhaltensänderung bezüglich des Metallrecyclings herbeizuführen. Im Zentrum des Flugblatts stand die Aufklärung dreier Irrtümer über Metall im Abfall, deren Verbreitung in einer Vorstudie mit 100 Befragten erhoben wurde. Um die Verhaltensänderung durch ein entsprechendes Flugblatt zu testen, wurde ein Experiment in der Stadt Zürich durchgeführt: Die eine Hälfte der Stadt (links der Limmat) erhielt zusammen mit dem Zürcher Abfallkalender anfangs Dezember 2001 ein Flugblatt mit einer Aufklärung der Irrtümer, während die andere Hälfte kein Flugblatt - und damit keine Aufklärung der drei Irrtümer -erhielt und als Kontrollgruppe diente. Es wurde die Vermutung aufgestellt, dass in der Stadthälfte mit Informationsvergabe eine Steigerung der Recyclingmenge an den Metallsammelstellen im Vergleich zur anderen Hälfte beobachtet werden kann. Obwohl die postulierten Irrtümer, wie die Vorstudie zeigte, tatsächlich in der Bevölkerung weit verbreitet waren, konnte eine Verbesserung des Recyclingverhalten aufgrund der Flugblattaktion durch die durchgeführte Untersuchung nicht bestätigt werden. Eine Abschätzung der Entsorgungs - Metallstoffflüsse durch ERZ zeigt, dass in noch stärkerem Masse als die private Entsorgung, der gewerbliche Sektor ins Gewicht fällt, da hier die grösste Menge Altmetall entsorgt wird. Auch am gewerblichen Altmetall Entsorgungsverhalten könnten und sollten Informationsstrategien daher ansetzen. 3. Experiment zur Wirksamkeit einer zweistufigen Informationsstrategie zur Verminderung von Littering in einem Kino Alles im Eimer? - Das Konzept, das zum Erfolg führen soll Das Experiment bestand darin, dass bei der Hälfte der als Stichprobe gewählten Vorstellungen jeweils vor Filmbeginn zwei Dias gezeigt wurden. Das erste Dia trug die Aufschrift "Alles im Eimer?" und auf dem zweiten stand "Danke. Ihr CINEMAX-Team." Nach den Vorstellungen wurden jeweils die herumliegenden Abfälle eingesammelt und gewogen. Die statistische Auswertung des Abfallgewichts von 11 Vorstellungen mit Dias und 10 Vorstellungen ohne Dias ergab eine auf dem 95%-Niveau signifikante positive Wirkung der Strategie. Die durchschnittliche Littermenge pro Person in einer Vorstellung konnte durch die beiden Dias um ca. 20% gesenkt werden. bisherige Ergebnisse der laufenden Projektphase (Arbeiten seit Anfang 2003). 1.1 "Studie zur Effektivität von Slogans auf Batteriesammelboxen" Es wurde ein Fragebogen mit zehn zu bewertenden Sprüchen für Batteriesammelboxen von 300 Passanten ausgefüllt. Neben dem Gesamteindruck und der Verhaltensmotivation wurden die Sprüche in neun Dimensionen (z.B. klar verständlich, kreativ, umweltorientiert, informativ, befehlend etc.) bewertet. In einer multiplen Regression wurde untersucht, welche Dimensionen die Bewertung des Gesamteindruckes und der Verhaltensmotivation beeinflussen. Dies waren - in positiver Richtung - vor allem die Dimensionen witzig, kreativ, informativ, klar verständlich, umweltorientiert, gut argumentierend. 1.2 "Fehlentsorgung von Batterien: Eine sozialwissenschaftliche Befragung zu Ursachen und Motiven für die Fehlentsorgung von Batterien in der Schweiz" Die Fehlentsorgung von Batterien wird nicht verursacht durch ein herausragendes Motiv oder eine bestimmte Gesellschaftsgruppe sondern vielmehr durch eine Kombination diverser Beweggründe und durch unterschiedliche Gesellschaftsgruppen. Fehlentsorgung ist als gesellschaftliches Phänomen nur multikausal zu erklären. Gründe für falsches Entsorgungsverhalten sind u. a. Bequemlichkeit, mangelndes Vertrauen in die Entsorgungsinstitutionen, ungenügendes Wissen und das Vergessen der Batterieentsorgung bei geringem Batterieverbrauch. Einen positiven Einfluss auf das Entsorgungsverhalten haben Abfallerziehung und separate Sammelbehälter in den Haushalten. In der Arbeit werden mögliche Massnahmen diskutiert. Mit Massnahmen, die an den festgestellten Ursachen ansetzen, könnte die Rücklaufquote für Altbatterien weiter erhöht werden. 1.3 "Batterietestgeräte an Rücknahmestellen - sinnvoll oder nicht? Eine Befragung unter Baumarktkunden und Abschätzung des energetischen und finanziellen Potentials Es zeigte sich, dass mit 80% der Antworten die deutlich überwiegende Mehrheit der Befragten das Angebot von Batterietestgeräten zur freien Benutzung im Geschäft für eine gute Idee hält, während nur 10% dem widersprachen. Der hauptsächlich genannte Grund für diese Meinung war, dass so vermieden werden kann „noch gute Batterien wegzuwerfen“. Allerdings wussten nur gerade 11% der Befragten, dass ihnen im Laden ein solches Testgerät zu Verfügung steht. Auch in anderen Bereichen besteht ein Informationsbedarf. So wünschten sich 61% der Kunden Informationen zur Weiterverwendung halbvoller Batterien. Um die Thematik der Weiterverwendung halbvoller Batterien näher zu untersuchen wurden Stichproben von zurückgegeben Batterien in den Entsorgungsboxen von Coop und Migros getestet. Das Ergebnis war ziemlich deutlich: Die meisten der getesteten Batterien könnten noch weiterverwendet werden. Insbesondere der Einsatz in einem leistungsschwachen Gerät ist sehr häufig noch möglich. Verhaltenswirksamkeit von Informationen im Bereich Abfall II Fortsetzungsprojekt (seit 01.2003) Ausgangslage - Problematik - Zielsetzung Die falsche Entsorgung von Abfällen durch die Bevölkerung führt zu erhöhten Kosten, wirkt sich negativ auf die öffentliche Ordnung aus und kann die Umwelt gefährden. Zudem ist auch die Förderung und Optimierung des Recyclings eine wichtige Aufgaben im Bereich Abfall. Von zentraler Bedeutung für eine zielgerichtete Problemlösung ist hierbei das Wissen um die Wirksamkeit unterschiedlicher Kommunikations- und lnformationsstrategien auf bestimmte Personengruppen. Hierzu wurden in der 12.2002 abgeschlossenen ersten Phase des Forschungsprojekts "Verhaltenswirksamkeit von Information im Bereich Abfall" bedeutsame Erkenntnisse gewonnen. Im Fortsetzungsprojekt sollen in dieser Richtung weitere Erkenntnisse gesammelt, aber auch der Aspekt der Möglichkeiten zur Verbesserung der Entsorgungsangebote und -logistik soll analysiert werden. Die Wirksamkeit unterschiedlicher Informationsmassnahmen und die prospektive Effizienz von Entsorgungsangeboten sollen mit Hilfe von Verhaltensexperimenten und sozialwissenschaftlichen Befragungen abgeklärt werden. Die folgenden Teilprojekte und Schwerpunktbereiche wurden für das Fortsetzungsprojekt definiert. 1. Schwerpunktbereich Batterien Ausgangslage und Motivation In der CH werden 30-40% der haushaltsüblichen Batterien nicht dem gesetzlich vorgesehenen Sammel- und Recyclingsystem zugeführt. Es gibt Hinweise darauf, dass ein sehr grosser Teil der falsch entsorgten Batterien mit den normalen Siedlungsabfällen entsorgt wird. Das Problem unterscheidet sich von den allgemeinen Littering-Problemen. Im Bereich Alt-Batterien geht es um spezifische Fehlentsorgung und weniger um wahllose Land-schaftsverschmutzung. Die Tatsache, dass andere Recyclingsysteme (Altglas) deutlich bessere Rücklaufquoten vorweisen können, kann ein Hinweis darauf sein, dass es sich bei der Fehlentsorgung von Batterien nicht ausschliesslich um ein Problem persönlicher Einstellungen handelt. Es ist hier bedeutsam, genauer herauszufinden, welche Gruppen (Alter, Geschlecht, Ausländer-Inländer, Deutschschweizer-Welsche, Bildung,...) aus welcher Motivation heraus bzw. mit welchem Kenntnisstand zu dem Problem beitragen, und wie diesem Problem aus den Perspektiven von Kommunikationsstrategien und Entsorgungslogistik effektiv begegnet werden kann. Zielsetzung Ziel dieses Schwerpunkt-Projekts ist die Verbesserung von Entsorgungsverhalten der Bevölkerung sowie von Entsorgungsangeboten und -logistik und die Erlangung von Wissen zur Gestaltung von Informationsstrategien im Bereich "Alt-Batterien". Ergebnisse (derzeit laufendes Projekt) 1.1 Semesterarbeit "Studie zur Effektivität von Slogans auf Batteriesammelboxen" Es wurde ein Fragebogen mit zehn zu bewertenden Sprüchen für Batteriesammelboxen von 300 Passanten ausgefüllt. Neben dem Gesamteindruck und der Verhaltensmotivation wurden die Sprüche in neun Dimensionen (z.B. klar verständlich, kreativ, umweltorientiert, informativ, befehlend etc.) bewertet. In einer multiplen Regression wurde untersucht, welche Dimensionen die Bewertung des Gesamteindruckes und der Verhaltensmotivation beeinflussen. Dies waren - in positiver Richtung - vor allem die Dimensionen witzig, kreativ, informativ, klar verständlich, umweltorientiert, gut argumentierend. Die vollständige Semesterarbeit ist hier als pdf erhältlich. 1.2 Semesterarbeit "Fehlentsorgung von Batterien: Eine sozialwissenschaftliche Befragung zu Ursachen und Motiven für die Fehlentsorgung von Batterien in der Schweiz" Timo Smieszek, Petra Bernasconi, Thomas Lehmann Das Kernstück dieser Semesterarbeit ist eine schriftliche Befragung die auf zwei Voruntersuchungen basiert: Experteninterviews mit Akteuren des Detailhandels und Fokusgruppen mit Jugendlichen. Die schriftliche Befragung wurde in den deutsch- und französischsprachigen Kantonen der Schweiz durchgeführt und kann als repräsentativ gelten (n > 600). Die Befragung liefert Daten über die Einstellung zu umweltverträglicher Abfallentsorgung, das Wissen zur ordnungsgemässen Entsorgung von Abfällen und Motive für korrektes bzw. falsches Entsorgungsverhalten; erhoben wurden ausserdem das Einkaufs- und Entsorgungsverhalten sowie soziodemographische Angaben. Die Fehlentsorgung von Batterien wird nicht verursacht durch ein herausragendes Motiv oder eine bestimmte Gesellschaftsgruppe sondern vielmehr durch eine Kombination diverser Beweggründe und durch unterschiedliche Gesellschaftsgruppen. Fehlentsorgung ist als gesellschaftliches Phänomen nur multikausal zu erklären. Gründe für falsches Entsorgungsverhalten sind u. a. Bequemlichkeit, mangelndes Vertrauen in die Entsorgungsinstitutionen, ungenügendes Wissen und das Vergessen der Batterieentsorgung bei geringem Batterieverbrauch. Einen positiven Einfluss auf das Entsorgungsverhalten haben Abfallerziehung und separate Sammelbehälter in den Haushalten. In der Arbeit werden mögliche Massnahmen diskutiert. Mit Massnahmen, die an den festgestellten Ursachen ansetzen, könnte die Rücklaufquote für Altbatterien weiter erhöht werden. Die vollständige Semesterarbeit über die Befragung zur Altbatterienentsorgung ist hier als pdf erhältlich. 1.3 Semesterarbeit "Batterietestgeräte an Rücknahmestellen - sinnvoll oder nicht? Eine Befragung unter Baumarktkunden und Abschätzung des energetischen und finanziellen Potentials Um die Sinnhaftigkeit des Einsatzes von Batterietestgeräte an Rückgabestellen zu untersuchen, wurde in Bau+Hobby-Filialen von Coop –in welchen solche Geräte bereits als Pilotinstallationen vorläufig eingeführt wurden- eine Kundenbefragung durchgeführt. In vier Filialen wurden je ca. 50 Kunden, also insgesamt 200 Personen befragt. Es zeigte sich, dass mit 80% der Antworten die deutlich überwiegende Mehrheit der Befragten das Angebot von Batterietestgeräten zur freien Benutzung im Geschäft für eine gute Idee hält, während nur 10% dem widersprachen. Der hauptsächlich genannte Grund für diese Meinung war, dass so vermieden werden kann „noch gute Batterien wegzuwerfen“. Allerdings wussten nur gerade 11% der Befragten, dass ihnen im Laden ein solches Testgerät zu Verfügung steht. Auch in anderen Bereichen besteht ein Informationsbedarf. So wünschten sich 61% der Kunden Informationen zur Weiterverwendung halbvoller Batterien. Um die Thematik der Weiterverwendung halbvoller Batterien näher zu untersuchen wurden Stichproben von zurückgegeben Batterien in den Entsorgungsboxen von Coop und Migros getestet. Das Ergebnis war ziemlich deutlich: Die meisten der getesteten Batterien könnten noch weiterverwendet werden. Insbesondere der Einsatz in einem leistungsschwachen Gerät ist sehr häufig noch möglich. Die vollständigen Ergebnisse der Studie sind in der Semesterarbeit dargestellt, die hier als pdf-file verfügbar ist. 1.4 Erhöhung der Rücklaufquote von Altbatterien. - Ein Verhaltensexperiment zur Effektivität von Slogans Ziel der Studie war, die Kommunikation in Informationskampagnen im Recyclingbereich zu verbessern und somit das Kosten-Nutzen-Verhältnis solcher Kampagnen zu optimieren. Sie baut auf den vorangehenden Arbeit auf, in welchen verschiedene Slogans im Rahmen einer Befragung untersucht wurden (Langenegger, Omlin, Rebholz, 2004) und welche sich deshalb auf der Ebene subjektiver Einschätzungen bewegte. Der Slogan, der den Befragten gefiel, wurde dort auch als wirksam eingeschätzt. Inhalt der vorliegenden Studie ist es zwei Slogans in Zusammenarbeit mit den schweizerischen Grossverteilern Coop und Migros direkt am Verkaufspunkt bei den Sammelstellen zu untersuchen. Eine Auswahl von zwei sich stark unterscheidenden Slogans aus der Vorstudie wurde im klassischen Verhaltensexperiment über mehrere Wochen hinweg getestet um deren tatsächliche Wirksamkeit zu untersuchen. (…) Klare Verständlichkeit und Informationsgehalt sind demnach sehr entscheidend für die Effektivität eines Slogans und wichtiger als Originalität. 2. Schwerpunktbereich Littering 2.1 Analyse der Bedeutsamkeit unterschiedlicher Charakteristika von Slogans und Plakaten für deren Verhaltenswirksamkeit zur Reduktion von Littering Die Ergebnisse zeigen auf, dass eine positive Einschätzung einer Botschaft stark mit der optischen Komponente, die auch Originalität und Witzigkeit umfasst, verbunden ist. Auf der inhaltlichen Ebene erweist sich eine gute Argumentation mit neuen Aspekten, ein Aufforderungscharakter sowie emotionsauslösende Inhalte als wichtige Faktoren für die Gesamtbeurteilung wie auch die Wirksamkeitseinschätzungen. 2.2 "Wirkung einer Plakat-Kampagne zur Verminderung von Littering in Zürcher Trams" Es wurde während einer Woche die Anzahl Zeitungen in den Sammelboxen bei Trams mit und Trams ohne Plakate verglichen. Die Untersuchung zeigte, dass fast ausschliesslich die Gratiszeitung 20-Minuten gelittert wurde und auch in den Sammelboxen waren andere Zeitungen eher die Ausnahme. Beim statistischen Vergleich der Daten von Kontroll- und Experimentalbedingung zeigte sich allerdings, dass das verwendete Plakat weder einen Einfluss auf die Anzahl gelitterter noch auf die Anzahl korrekt entsorgter Zeitungen hatte. 2.3 Semesterarbeit zur Analyse der Bedeutsamkeit unterschiedlicher Charakteristika von Anti-Littering Slogans für deren Wirksamkeit Für die vier ausgewählten Kampagnen wurde je ein Hauptsujet mit einem Slogan definiert. Durch weitere Plakate wurde ein Überblick über die Vielfalt der jeweiligen Kampagne gegeben. Im Rahmen einer sozialwissenschaftlichen Befragung wurden die Slogans der Hauptsujets und die Kampagnen insgesamt von den befragten Personen im Hinblick auf den Gesamteindruck und die Wirksamkeit beurteilt. Zusätzlich wurden mit Experteninterviews die Hintergründe und Entstehungsweisen der verschiedenen Kampagnen erörtert. Die Slogan-Merkmale „kreativ“ und „witzig“ sowie „klar verständlich“ und „informativ“ weisen eine deutlich positive Korrelation sowohl mit dem Gesamteindruck als auch mit der Wirksamkeitsbeurteilung der Slogans auf. Die Dimensionen „provokativ“, „ermahnend“ und „befehlend“ korrelieren geringfügig negativ mit dem Gesamteindruck, wobei die Dimension „ermahnend“ aber positiv mit der Wirksamkeitseinschätzung für einen Slogan korreliert. Im Allgemeinen zeigte sich, dass die Wirksamkeit einer Kampagne umso höher eingeschätzt wird, je besser sie den befragten Personen gefällt. (…) 2.4 Semesterarbeit zur Wirkung von Informationsstrategien zur Reduktion von Littering im Kino Als Untersuchungsort wurde ein grösseres Kino in der Stadt Zürich gewählt. Wie die Studie von Hansmann und Scholz (2003) gezeigt hat, bietet sich dieser Ort wegen seines klar abgegrenzten Raumes und der auf die Leinwand gerichteten Aufmerksamkeit der Kinobesucher besonders gut zur Durchführung solcher experimenteller Studien an. Die Information wurde in Form von Dias an die Kinoleinwand projeziert. Das Experiment beinhaltete zwei Experimentalbedingungen, eine zweistufige und eine mehrstufige Informationsstrategie. Sowohl die zweistufige als auch die mehrstufige Bedingung vermittelten dem Publikum Informationen, die es zum Nicht-Littern aufforderten. Im Gegensatz zur zweistufigen Strategie sollte die mehrstufige jedoch vom Publikum intensiver wahrgenommen und verarbeitet werden als die zweistufige, da sie rhetorische und mehrdeutige Fragen an das Publikum stellt und somit kognitive Motivation zu Informationsverarbeitungsprozessen auslöst. Aus diesem Grund wurde bei der mehrstufigen Informationsstrategie mit einer effektiveren Verhaltenswirkung gerechnet. Bei beiden Strategien wurde das Sujet einer Berliner Abfallkampagne aus dem Jahre 1999, welche in der Arbeit von Brander und Pesch (2005) von Befragten als witzig und klar verständlich wahrgenommen wurde, verwendet. Als abhängige Variable wurde die während einer Filmvorstellung gelitterte Abfallmenge gewogen und daraus anhand der Besucherdaten das Pro-Kopf-Gewicht berechnet. Auch wurden als Kontrollbedingung Daten erhoben, bei denen dem Publikum keine Information gezeigt wurde, um die gesammelten, experimentellen Daten statistisch auswerten zu können. Statistisch ergaben die Ergebnisse der beiden Experimentalbedingungen (zweistufige und mehrstufige Strategie) zusammen gegen die Kontrollbedingung getestet einen signifikanten Effekt auf dem 95%- Niveau. Das Einblenden der Anti-Littering-Botschaft führte jedoch nicht wie erwartet zu einer Reduktion der pro Besucher gelitterten Abfallmenge, sondern verstärkte sogar das Littering. Eine Möglichkeit mit welcher sich das beobachtete Phänomen erklären lässt, bietet die Reaktanz-Theorie (Brehm, 1966). Die psychologische Reaktanztheorie geht davon aus, dass Personen, welche ihre eigene Handlungsfreiheit durch externen Einfluss bedroht sehen, versuchen, diese wieder herzustellen. Reaktanz kann durch 3. Evaluation des Abfallunterrichts durch PUSCH und KEZO an den Schulen des Kantons Zürich Die Evaluation hat viele Gründe für die Fortführung, bzw. die Ausdehnung des Angebotes des Abfallunterrichts geliefert: - Die SchülerInnen steigern ihr Wissen zum Thema Abfall zumindest kurz- und wahrscheinlich auch langfristig. SchülerInnen, die Abfallunterricht haben, weisen einen Wissensvorsprung gegenüber gleichaltrigen ohne Abfallunterricht auf. - Es zeigten sich auch positive Korrelationen zwischen der Anzahl bei gewohnter Abfallunterrichtsstunden und der umweltfreundlichen Einstellung (nicht nur bei der Experimental-, sondern auch bei der Vergleichsgruppe). - Die Intentionen der SchülerInnen umweltgerechtes Verhalten zu zeigen, wird durch den Abfallunterricht positiv beeinflusst. Der Effekt ist dabei kleiner als beim Wissen. - Sowohl von SchülerInnen als auch von KlassenlehrerInnen wird der Abfallunterricht gesamthaft sehr positiv beurteilt. - Viele KlassenlehrerInnen aus Gemeinden, in denen das Angebot nicht besteht würden sich Abfallunterricht wünschen. Argumente gegen den Abfallunterricht in seiner gegenwärtigen Form wurden keine gefunden. Es haben sich jedoch Hinweise ergeben, dass von KlassenlehrerInnen erteilter Unterricht zum Thema Abfall eventuell ebenfalls zu guten Resultaten führen könnte. 4. Ergebnisse einer sozialwissenschaftlichen Befragung in Winterthur zum Thema Graffiti Mittels eines selbst entwickelten, standardisierten Fragebogens wurden in der Altstadt von Winterthur 150 Leute befragt. Es hat sich gezeigt, dass sich die Mehrheit der Befragten durch Graffiti eher nicht gestört fühlt. Die Hälfte hat sich schon einmal über Graffiti gefreut. Massnahmen zur Verhinderung und die schnelle Entfernung von Graffiti wurden vorwiegend von denjenigen Personen als wünschenswert betrachtet, die sich gestört fühlen. Die Wahrnehmung von Graffiti hängt primär davon ab, welcher Art die Graffiti sind und wo sie angebracht werden.