Elektrizitätsmarktöffnung: Auswirkungen auf den Kanton Bern

Ref. 6000

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Description générale

Période concernée

ab 1998

Région géographique

-

Informations géographiques additionnelles

Kanton Bern

Résumé

In der EU werden die Strommärkte seit Anfang 1997 schrittweise liberalisiert. Die berechtigten Kunden können damit ihren Stromlieferanten frei wählen. Der Lieferant hat das Recht, Elektrizität gegen Entschädigung über die Netze von Dritten zu seinem berechtigten Kunden zu leiten (Third Party Access). In der Schweiz ging 1998 der Entwurf eines Elektrizitätsmarktgesetzes (EMG) in die Vernehmlassung. Darin wird eine schrittweise Öffnung des schweizerischen Strommarktes vorgeschlagen. Die Studie untersucht die Auswirkungen der bevorstehenden Liberalisierung der Strommärkte auf die mittleren und kleineren Elektrizitätswerke, die Gemeinden und den Kanton am Beispiel des Kantons Bern. Sie ist primär auf qualitative Analysen aufgebaut, welche durch gezielte Gespräche mit Fachleuten und Branchenkennern ergänzt wurden.

Résultats

Niemand kann heute mit Sicherheit sagen, wie sich die Strommärkte entwickeln. Aufgrund eingehender Analysen und zahlreicher Gespräche sind die folgenden Entwicklungen am wahrscheinlichsten: -Relativ geringe Ertrags- und Gewinneinbussen der EVU im Kanton Bern bei einer gemässigten Marktöffnung: Die Zahl der Grosskunden, welche Zutritt zum Markt erhalten, ist vorerst recht klein. Der allgemeine Druck auf die Preise wird aber zu Rationalisierungen führen. -Strukturwandel: Die Gemeinde-EVU werden eine Verselbständigung realisieren und Kooperationen eingehen -Geringe regionale Auswirkungen: In Randregionen dürften die Preise aufgrund höherer Verteilkosten etwas weniger sinken als in den Zentren -Volkswirtschaftliche Vorteile: Unternehmen und Haushalte profitieren von tieferen Strompreisen und entsprechend tieferen Güterpreisen. -Gewinnablieferungen an die Gemeinden unter Druck: Wo bislang überhöhte Ablieferungen getätigt wurden, wird der Wettbewerbsdruck tendenziell zu einer Senkung der Gewinnablieferungen führen. Für die Gemeindefinanzen kann dies spürbare Auswirkungen haben. -Umweltauswirkungen relativ gering: Die Ziele der Umwelt- und Ressourcenpolitik sowie die Förderung der rationellen Energienutzung und der erneuerbaren Energien werden durch die Liberalisierung schwieriger erreichbar, soweit nicht flankierende Massnahmen getroffen werden.