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Einfluss des Bindungsstils auf die Stressbewältigung in der Partnerschaft

Ref. 5976

Description générale

Période concernée

1997-2000

Région géographique

-

Informations géographiques additionnelles

Deutschschweiz

Résumé

Bindungsforschung im Bereich der Partnerschaft ist seit der Ausweitung der Bindungstheorie auf Erwachsene zu Beginn der 80-er Jahre ein boomendes Forschungsgebiet. Nichts desto trotz wird durch eine Literaturanalyse deutlich, dass das Konzept der Bindung im Partnerschaftsbereich noch zu ungenau definiert und von anderen Konstrukten wie Partnerschaftszufriedenheit, Kohäsion etc. zu wenig abgegrenzt ist. Es ist demzufolge auch nicht erstaunlich, dass bei den bestehenden Messinstrumenten zur Bindung im Erwachsenenalter, hier im besonderen Fragebogen, unklar bleibt, was überhaupt gemessen wird. Der erste Teil der Untersuchung befasst sich aus diesem Grunde mit einer Studie zur genaueren Definition des Bindungsstils und seiner Abgrenzung zu anderen wichtigen Konstrukten im Bereich der Partnerschaftsforschung. Hierzu soll ein eigener Fragebogen konzipiert werden. In einem zweiten Teil wird im Rahmen der Längsschnittevaluation des Freiburger Stress-Präventions-Trainings (FSPT) anhand schon bestehender Fragebögen der Einfluss des Bindungsstils auf den Umgang mit Stress, individuell als auch dyadisch, untersucht, basierend auf der Erkenntnis, dass Stress ein wichtiger und oft verkannter Einflussfaktor auf die Partnerschaftszufriedenheit sowie -qualität darstellt. Es interessieren nun die Fragen: - Inwiefern sich Personen mit einem unterschiedlichen Bindungsstil bezüglich der Stressäusserung sowie -bewältigung voneinander unterscheiden. - Inwieweit der Bindungsstil als Persönlichkeitsvariable Einfluss auf die Stressbewältigung ausübt und somit bei der Intervention beachtet werden muss und wie Personen mit einem bestimmten Bindungstypus ihren Umgang mit Stress durch eine Intervention, hier durch das FSTP, verbessern. Ein Ziel der Untersuchung stellt damit die Analyse von Wirkfaktoren und Hemmfaktoren zur Veränderung dar (differentielle Intervention). - Inwiefern der Bindungsstil einer Person durch die Förderung von Kommunikation und adäquater Stressbewältigung veränderbar ist und daher als punktuelle Beschreibung der Bindungsbeziehung in einer spezifischen Partnerschaft angesehen werden muss.

Résultats

Erste Ergebnisse zum Zeitpunkt des 1. Follow up (t3) zeigen, dass sich die Bindungstypen bezüglich dem Umgang mit Stress hypothesenkonform voneinander unterscheiden. Bezüglich dem dyadischen Coping sowie individuellen Coping weisen sicher gebundene Personen die adäquateste Stressbewältigung auf. Beim individuellen Coping ist es die Gruppe der unabhängig Gebundenen, die Stress am stärksten instrumentell und die Gruppe der sicher Gebundenen, die individuellen Stress insgesamt am günstigsten bewältigt. Während alle vier Bindungstypen bezüglich dem individuellen Coping infolge des FSPT ähnliche Verbesserungen aufweisen, unterscheiden sich die Gruppen bezüglich dem dyadischen Coping. Bei sicher und unabhängig gebundenen Personen verbessert sich die dyadische Stressbewältigung stärker als bei abhängig und ängstlich gebundenen Personen. Ängstlich gebundene Personen erfahren nach dem Training sogar eine minimale Verschlechterung der Stressbewältigung. Die Bindungsstilgruppen profitieren demzufolge unterschiedlich vom FSPT. In weiteren Schritten soll der Frage nachgegangen werden, welche Faktoren einen Profit hemmen oder fördern.