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Selbstreguliertes Lernen und Maturaarbeit (SeLMA) – Eine Prozess- und Wirkungsanalyse

Ref. 12808

Description générale

Période concernée

1. 2. 2015 - 31. 10. 2018

Région géographique

Informations géographiques additionnelles

Deutschsprachige Schweiz

Résumé

Die Fähigkeit zum selbstregulierten Lernen (SRL) gewinnt neben der Förderung fachlicher Kompetenzen zunehmend an Bedeutung, insbesondere im Kontext des lebenslangen Lernens und in Bezug auf die Meisterung von komplexen schulischen und ausserschulischen Herausforderungen. Die Relevanz der Fähigkeit zum selbstregulierten Lernen lässt sich praktisch auf allen Schulstufen identifizieren, insbesondere auch auf der Sekundarstufe II für die Gymnasien, die in der hier geplanten Studie im Zentrum stehen. Allerdings können aufgrund des aktuellen theoretischen und empirischen Forschungsstands verschiedene Forschungsdesiderata identifiziert werden. So werden bisherige Studien dem Prozesscharakter des selbstregulierten Lernens hinsichtlich Quantität, Qualität und Vielfalt der Nutzung von Regulationsstrategien nur bedingt gerecht, wobei systematische Analysen vor allem im Gymnasium fehlen. Dies ist problematisch, da es die Untersuchung des selbstregulierten Lernens im Rahmen der selektionsrelevanten Abschlussarbeit, der Maturaarbeit, ermöglichen würde, Erkenntnisse über die Lernprozesse der Schüler/-innen im Rahmen einer komplexen und umfangreichen ‚realen‘ Arbeit zu gewinnen. Zudem wurde bisher kaum untersucht, ob die Regulationsprozesse domainspezi-fisch oder domainübergreifend sind und welche Regulationsprofile für die erfolgreiche Verfassung einer Maturaarbeit funktional sind. Die hier beantragte Studie schliesst an diese Forschungsdesiderata an und hat auf der Basis eines theoretischen Rahmenmodells zum Ziel zu untersuchen, wie Schüler/-innen vorgehen bzw. welche Regulationsstrategien sie mit welcher Häufigkeit, Qualität und Vielfalt anwenden, wenn sie eine komplexe und anspruchsvolle Arbeit verfassen, inwiefern sie sich darin unterscheiden und in welchem Zusammenhang diese Regulationsprozesse mit der fachlichen Leistung, d.h. der Qualität der erstellten Maturaarbeit, stehen. Analysiert werden drei grosse Fragebereiche: A) Nutzung von Regulationsstrategien im Arbeitsprozess, B) Veränderung der Auswahl, der Qualität, Quantität und Vielfalt der Nutzung der Regulationsstrategien im Prozessverlauf und C) Prädiktion und Effektivität der Regulationsstrategien für das Verfassen der Maturaarbeit am Ende des Gymnasiums. Zur Stichprobe gehören Schüler/-innen in Gymnasien der Deutschschweiz, die ihre Maturaarbeiten als Einzelarbeit a) in einem mathematisch-naturwissenschaftlichen (z.B. Mathematik, Physik, Chemie, Biologie) oder b) einem sozialwissenschaftlich orientierten Themenbereich (z.B. Pädagogik, Psychologie) verfassen (angestrebtes N = 250). Im Zentrum der Längsschnittstudie steht das Lerntagebuch der Schüler/-innen, welches sie parallel zur Verfassung der Maturaarbeit erstellen müssen und das in die Gesamtbeurteilung der Maturaarbeit einfliesst. Hierzu wird ein online Tool bereitgestellt, das zur Dokumentation des Arbeitsprozesses der Schüler/-innen dient. In der Studie wird dieses Lerntagebuch der Schüler/-innen inhaltsanalytisch in Bezug auf die Nut-zungshäufigkeit, die Qualität und die Vielfalt der eingesetzten Regulationsstrategien für den ganzen Arbeitsprozess ausgewertet. Parallel dazu werden vier standardisierte Fragebogenbefragungen durchgeführt (vor Beginn des Arbeitsprozesses, nach Abgabe des Konzepts, in der Mitte des Arbeitsprozesses, nach Abgabe der Maturaarbeit), um insbesondere motivational-emotionale Orientierungen der Schüler/-innen im Arbeitsprozess zu erfassen. Zum Einsatz gelangen komplexe multivariate Analysemethoden wie Strukturgleichungsmodelle oder Wachstumskurvenmodelle. Der wissenschaftliche Ertrag der Studie zeigt sich darin, dass das selbstregulierte Lernen in längsschnittlicher Perspektive erstmalig auf der gymnasialen Oberstufe unter Fokussierung einer ‚realen‘ Aufgabe mit hoher ökologischer Validität untersucht wird. Die verschiedenen sich ergänzenden Methoden ermöglichen vertiefte Erkenntnisse hinsichtlich des Arbeits- und Lernprozesses der Schüler/-innen und dessen Effektivität für das Verfassen einer komplexen Abschlussarbeit. Darüber hinaus erweitert der Vergleich der Regulationsprozesse zur Bearbeitung von mathematisch-naturwissenschaftlichen bzw. sozialwissenschaftlich orientierten Maturaarbeiten die bisherigen Erkenntnisse zur Domainspezifität bzw. Generalität von Regulationsstrategien.

Résultats

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