Multi-City Study: "Treatment Demands in Various European Cities"

Ref. 1918

Description générale

Période concernée

1992 bis 1998

Région géographique

-

Informations géographiques additionnelles

Europa. 1995: Amsterdam, Athen, Barcelona, Bratislava, Danzig, Dublin, Kopenhagen, Lüttich, Ljubljana, Malta, Paris, Prag, Sofia, Szeged, Varna, Warschau, Zagreb, Zypern.

Résumé

Ausgangslage: Aufbauend auf der Erkenntnis, dass sich Drogenprobleme in einem laufenden Wandlungsprozess befinden, ergibt sich die Notwendigkeit einer kontinuierlichen, weitgehend standardisierten Beobachtung (Monitoring) der Problematik in ihrer ganzen Komplexität und über die Zeit. Dadurch kann die momentane Situation beurteilt, Veränderungen und Trends erkannt und die Wirksamkeit eingeleiteter Massnahmen abgeschätzt werden. Um von den Erfahrungen anderer Länder/Städte auf diesem Gebiet profitieren bzw. eigene Erfahrungen weiter geben zu können, muss die Erfassung international koordiniert und abgestimmt sein. Im Rahmen eines internationalen Netzwerkes von Drogen-Epidemiologen aus ganz Europa ("Pompidou Group" des Europarates) werden seit mehr als zehn Jahren Daten zum Drogenproblem auf Städteebene gesammelt und auf europäischer Ebene diskutiert und analysiert. Grundlage bildet dabei ein indikatorengestütztes Berichtssystem, das Daten zu illegalen Drogen aus verschiedenen Disziplinen und Quellen miteinander verknüpft: Behandlungen, Notfall- und andere Spitaleinweisungen, Drogentodesfälle, HIV- und Hepatitis-Infektionen, Verzeigungen, Verurteilungen, Inhaftierungen, Beschlagnahmungen, Bevölkerungsstudien, Schülerbefragungen, usw. Ziel ist dabei die Beschreibung des Drogenphänomens aus mehreren Blickwinkeln unter Einbezug der lokalen Akteure wie Gesundheitswesen, Polizei, Gerichtsbarkeit, Sozialwesen, Forschung, etc. Aufgaben des Projektes: Im Rahmen der vorliegenden Studie erfolgt ein Fokus auf den am besten entwickelten Indikator, den Daten über Behandlungsbeginne von Drogenkonsumierenden. Die Daten aus verschiedenen Städten Europas werden auf ihre Qualität und Vergleichbarkeit hin analysiert, zusammenfassend ausgewertet, interpretiert und die Ergebnisse jährlich in einem Synthesebericht veröffentlicht. Daneben wird die Methodologie überprüft und wo nötig weiterentwickelt, Guidelines für Datenkontrolle, -auswertung und Resultataufbereitung erstellt und zweimal jährlich ein Treffen der involvierten Experten organisiert. An diesen Treffen werden die Syntheseberichte diskutiert und Forschungsresultate und konkrete Erfahrungen ausgetauscht. Im Zentrum der Tätigkeiten stehen somit einerseits der konkrete internationale Vergleich wie aber auch die Organisation und Gewährleistung des Wissenstransfers in Europa zwischen mehr und weniger erfahrenen Städten und Forschenden. Zusätzlich wird im Rahmen eines gemeinsamen Projektes des United Nations Drug Control Programmes (UNDCP) und der Pompidou Group (PG) das europäische Städtenetzwerk auf Länder aus Zentral- und Osteuropa ausgedehnt. Hierzu werden in verschiedenen Städten Schulungsseminare durchgeführt und Beratungen zur Erfassung, Analyse und Interpretation der Indikatoren für die Städteberichte angeboten. In den folgenden Städten wurden Schulungsseminare abgehalten bzw. Experten geschult und unterstützt: Bratislava (Slowakische Republik), Budapest (Ungarn), Bukarest (Rumänien), Danzig (Polen), Ljubljana (Slowenien), Moskau (Russland), Prag (Tschechische Republik), Sofia (Bulgarien), St. Petersburg (Russland), Szeged (Ungarn), Tallin (Estland), Tirana (Albanien), Varna (Bulgarien), Warschau (Polen) Fragestellungen: - Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten zeigen sich bei den behandelten Drogenkonsumierenden in verschiedenen europäischen Städten? - Wie verändern sich die Unterschiede und Gemeinsamkeiten bzw. welche europäischen Trends lassen sich über die Zeit erkennen? - Wie steht es um die Qualität und Vergleichbarkeit der erhobenen Behandlungsdaten und wie können diese allenfalls gezielt verbessert werden? - Welche Methoden der Datenanalysen lassen sich beim internationalen Vergleich einsetzen?

Résultats

Die Datenqualität und -vergleichbarkeit konnte seit 1992 Jahren laufend verbessert werden. Innnerhalb der behandelten Drogenpopulationen der verschiedenen Städte zeigen sich Unterschiede (v.a. Wohnsituation, Art der Drogeneinnahme) auf der einen und Gemeinsamkeiten (Art der konsumierten Drogen, Erstkonsumalter) auf der andern Seite. Es zeigt sich beispielsweise, dass ein immer kleiner werdender Teil der behandelten Drogenkonsumierenden eine regelmässige Erwerbstätigkeit hat. Neuste europäische Konsumtrends bilden die teilweise Abkehr vom Injizieren hin zum Folienrauchen und die erhöhte Bedeutung der Stimulantien (u. a. Ecstasy) und Benzodiazepine.