Die Medienbranche befindet sich in einem strukturellen Wandel. Aufgrund der Digitalisierung sind Publikum wie Werbung ins Internet abgewandert – und zwar zu Onlineplattformen wie Suchmaschinen und sozialen Netzwerken, die selbst keine journalistischen Inhalte erstellen. Aufgrund der sinkenden Vertriebs- und Werbeerlöse haben die für Journalismus zur Verfügung stehenden Ressourcen stark abgenommen. Dies weckt Befürchtungen hinsichtlich der Konsequenzen dieser Medienkrise für die Demokratie. Entsprechend bedarf die Politik einer fundierten Entscheidungsgrundlage für die künftige Medienregulierung. Der vorliegende Bericht befasst sich deshalb mit Möglichkeiten, die publizistische Leistung im Fürstentum Liechtenstein durch medienpolitische Massnahmen zu erhalten.
Der Bericht beginnt mit einer knappen Darstellung des Mediensystems Liechtensteins (siehe Kapitel 1). Dabei wird auf Markstruktur, Finanzierung und Mediennutzung sowie den medienpolitischen Rahmen – insbesondere Auftrag und Finanzierung des Liechtensteinischen Rundfunks (LRF) und die Förderung privater Medien – eingegangen. Daran anschliessend werden Veränderungen in der Mediennutzung, Folgen für Medienbranche, Öffentlichkeit und Demokratie sowie Optionen für die Medienpolitik aufgrund aktueller Marktdaten und theoretischer Überlegungen diskutiert (siehe Kapitel 2).
Darauf aufbauend wird mittels einer international vergleichenden Studie der Kleinstaaten Dänemark, Finnland, Norwegen, Österreich, Schweden und Schweiz (siehe Kapitel 3) untersucht
- wie der Auftrag des öffentlichen Rundfunks für traditionelle und für Onlineangebote ausgestaltet ist;
- welche Finanzierungsmodelle implementiert wurden und welche Mittel dem öffentlichen Rundfunk zur Verfügung stehen;
- welche Formen direkter und indirekter Medienförderung für Print, Rundfunk und Onlinemedien implementiert wurden und welche Mittel hierfür zur Verfügung stehen.