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Die Erfassung von Lehrer-Schüler-Interaktionen mittels State Space Grids. Wie gestalten sich soziale Interaktionen in verschiedenen Beziehungen?

Ref. 12608

Description générale

Période concernée

01.03.2017 bis 28.02.2019

Région géographique

Informations géographiques additionnelles

Schweiz

Résumé

Theoretische Perspektive Lehrer-Schüler-Beziehungen werden meist global über Schüler- oder Lehrereinschätzungen auf einer Makroebene erfasst. Die Frage, wie sich die diese Beziehungen entwickeln oder inwiefern die Wahrnehmung der Lehrer-Schüler-Beziehung die im Unterricht ablaufenden Interaktionen widerspiegelt, wurde bislang kaum erforscht. Um die Entstehung und Entwicklung der pädagogischen Beziehung (Makro-Ebene) durch soziale Interaktionen (Mikro-Ebene) zu beschreiben, kann auf die Theorie dynamischer Systeme zurückgegriffen werden (Granic und Hollenstein 2003) und das interpersonale Verhalten in einem zweidimensionalen Modell mit den Dimensionen Agency und Communion beschrieben werden (Wubbels et al. 2015). Ziele und Fragestellungen Die vorliegende Studie geht der Frage nach, inwieweit sich die pädagogische Beziehung in den pädagogischen Interaktionen im Unterricht von 5. und 6. Primarschulklassen in der Schweiz widerspiegelt. 1. Wie verteilen sich die pädagogischen Interaktionen für Agency und Communion im State Space Grid? 2. Wie hängen die pädagogischen Interaktionen im Unterricht (Mikroebene) mit den Einschätzungen der pädagogischen Beziehungen der Lehrpersonen und der Lernenden (Makroebene) zusammen? 3. Wie hängt die Variabilität der pädagogischen Interaktionen im Unterricht mit der Einschätzung der Lehrer-Schüler-Beziehung zusammen?

Résultats

Die Ergebnisse zeigen, dass sich über zwei Drittel der pädagogischen Interaktionen weitgehend unabhängig von der Beziehungseinschätzung in einem mittleren Bereich abspielen. Ausschlaggebend für die Beziehungseinschätzung scheinen allerdings punktuell auftretende kritische oder positive Ereignisse zu sein. Die globale Beziehungseinschätzung der Lernenden ist stärker mit den im Unterricht ablaufenden Interaktionen assoziiert als die der Lehrpersonen. Eine negative Beziehungseinschätzung der Lehrperson hängt mit einer wechselseitigen tiefen Communion und einer hohen Variabilität der Lehrer-Schüler-Interaktionen zusammen. Lehrpersonen sollten dafür sensibilisiert werden, sich in kritischen Interaktionen nicht reziprok negativ zu verhalten.