Theoretische Perspektive
Lehrer-Schüler-Beziehungen werden meist global über Schüler- oder Lehrereinschätzungen auf einer Makroebene erfasst. Die Frage, wie sich die diese Beziehungen entwickeln oder inwiefern die Wahrnehmung der Lehrer-Schüler-Beziehung die im Unterricht ablaufenden Interaktionen widerspiegelt, wurde bislang kaum erforscht. Um die Entstehung und Entwicklung der pädagogischen Beziehung (Makro-Ebene) durch soziale Interaktionen (Mikro-Ebene) zu beschreiben, kann auf die Theorie dynamischer Systeme zurückgegriffen werden (Granic und Hollenstein 2003) und das interpersonale Verhalten in einem zweidimensionalen Modell mit den Dimensionen Agency und Communion beschrieben werden (Wubbels et al. 2015).
Ziele und Fragestellungen
Die vorliegende Studie geht der Frage nach, inwieweit sich die pädagogische Beziehung in den pädagogischen Interaktionen im Unterricht von 5. und 6. Primarschulklassen in der Schweiz widerspiegelt.
1. Wie verteilen sich die pädagogischen Interaktionen für Agency und Communion im State Space Grid?
2. Wie hängen die pädagogischen Interaktionen im Unterricht (Mikroebene) mit den Einschätzungen der pädagogischen Beziehungen der Lehrpersonen und der Lernenden (Makroebene) zusammen?
3. Wie hängt die Variabilität der pädagogischen Interaktionen im Unterricht mit der Einschätzung der Lehrer-Schüler-Beziehung zusammen?