Englischleistungen: Die Ergebnisse in allen drei Kompetenzbereichen zeigen, dass die Schülerinnen und Schüler sehr gute Leistungen erreichen, die über den Erwartungen liegen.
Leseverstehen: Im Bereich der Lesekompetenz können ca. drei Viertel der Schülerinnen und Schüler mit einer hohen Sicherheit kurze, klar aufgebaute Geschichten in groben Zügen verstehen.
Hörverstehen: Im Bereich des Hörverstehens sind ähnlich positive Befunde zu berichten. Ca. die Hälfte der Schülerinnen und Schüler können mit einer guten Sicherheit die Hauptinformationen aus kurzen deutlich gesprochenen Texten entnehmen. Einfache deutlich gesprochene Wörter und kurze Sätze über vertraute Themen verstehen nahezu alle getesteten Kinder.
Sprechen: Es stellte sich heraus, dass die Schülerinnen und Schüler in der Regel gut in der Lage sind, die Anforderungen zu erfüllen: Sie konnten Angaben zu der eigenen Person machen, Fragen in einer Situation aus ihrem Schulalltag stellen, Bilder beschreiben und eine kurze Geschichte zu einer Bildergeschichte erzählen. Insbesondere zeigte sich durchweg eine mittlere bis sehr hohe Sprachhandlungsbereitschaft.
Es zeigt sich, dass der grösste Anteil an der Varianz der Leistungen auf der Individualebene liegt. Nur 16 Prozent der Varianz der Leistungen beim Hör- und Leseverstehen (Sprechen wurde nicht mittels Mehrebenenanalyse untersucht) kommen durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Klasse zustande und können damit durch Unterricht oder Lehrperson beeinflusst werden. Festzuhalten gilt in diesem Zusammenhang, dass Unterschiede innerhalb einer Klasse wesentlich grösser sind als zwischen den Klassen. Die in das Modell eingebrachten Variablen auf Ebene der Lehrpersonen stehen sämtlich nicht signifikant im Zusammenhang mit der Leistung auf Klassenebene. Was den direkten Einfluss einzelner Lehrpersonenfaktoren auf die Leistung anbelangt sind weitere Analysen mit einer noch grösseren Anzahl Klassen wünschenswert. Am stärksten und als einziger Faktor der höheren Ebene überzufällig mit den Leistungen verknüpft bleibt mit der vorliegenden Anzahl untersuchter Klassen das Anfangsalter. Ein früheres Anfangsalter bei gleicher Anzahl Wochenlektionen geht mit höheren Leistungen im Hörverstehen einher. Sind die Kinder zum Testzeitpunkt jedoch jünger, schliessen sie, wenn sie ein Jahr früher (und mit wenig Wochenlektionen) mit Englisch begonnen haben, in beiden Leistungsbereichen überzufällig schlechter ab. Innerhalb der Klassen konnten durchschnittlich relativ starke Zusammenhänge der Einflussgrössen der Individualebene auf die erwarteten Leistungen des Hörverstehens und des Leseverstehens ausgemacht werden: Von Vorteil ist es, ein Mädchen mit hohem Bildungshintergrund und guten Wohnverhältnissen ohne Angst und Stress im Unterricht und mit einem positiven Selbstbild zu sein. Der Zusammenhang zwischen positivem Selbstbild und Leistung variiert zusätzlich in seiner Stärke nach Klassenzugehörigkeit, je nachdem ist der Effekt des positiven Selbstbilds in unterschiedlichen Klassen um ein Vielfaches stärker. Selbstbild ist einer der Einflussfaktoren, den es gerade auch im Zusammenhang mit dem Einfluss der Lehrpersonengrössen weiter zu untersuchen gilt. Mehrsprachigkeit stellt sich hingegen nach unseren Ergebnissen als eher unwichtige Grösse im Zusammenhang mit dem Erfolg beim frühen Englischlernen dar. In den untersuchten Schweizer Kantonen gibt es weder einen positiven noch einen negativen Effekt auf die Leistungen im Hör- und Leseverstehen.