Grundsätzlich werden alle drei Studien vor dem Hintergrund eines quantitativen Forschungsansatzes durchgeführt. Im Folgenden wird das methodische Vorgehen für die drei Studien genauer berichtet.
1. Interraterreliabilitätsstudie
Mit Hilfe des Bewährungs- und Vollzugdienstes Zürich (BVD)wurde zufällig ein Mitarbeiter ausgesucht, welcher bereits 40 Fälle mit dem FaST bearbeitet hat. Unabhängig voneinander werden zwei Mitarbeitende des Kriminologischen Institutes dieselben Fälle mit dem Tool bearbeiten um die Interraterreliabilität des Tools zu bestimmen. Die Mitarbeitenden des Kriminologischen Instituts erhielten hierfür dieselbe Schulung wie die BVD-Mitarbeitenden. Mittels Krippendorff's Alpha wird die Interraterreliabilität bestimmt.
2. Retrospektive Studie
Es werden retrospektiv 600 Fälle mit Geschäftsabschluss BVD von 2003-2004 aus dem Rechtsinformationssystem (RIS) gezogen. Dabei wird nach dem Zufallsprinzip vorgegangen. Mittels Strafregisterauszügen und Akten wird die Rückfälligkeit nach drei, fünf und sieben Jahren sowie die konvergente Validität mit dem VRAG (Violence Risk Appraisal Guide; Quinsey, Harris, Rice, & Cormier, 2006) bestimmt. Zusätzlich werden grobe Checklisten zur bedarfsgerechten Behandlung der Fälle vor ROS erhoben.
3. Prospektive Studie
Mittels einer noch genauer zu definierenden Zufallsauswahl werden aktuelle Fälle gezogen, die den Straf- und Massnahmenvollzug im Rahmen von ROS durchlaufen. Diese Fälle werden weiter verfolgt, wobei die Rückfälligkeit nach drei, fünf und sieben Jahren erhoben wird. Weiter werden noch genauer zu definierende Variablen hinsichtlich der Qualität der Umsetzung der Teilprozesse (Bedarfs- und Risikoassessment, Interventionsplanung und Vollzugsdurchführung) erhoben.
Erhebungsverfahren: Akten- und Dokumentenanalyse standardisiert, zur Bestimmung der Interraterreliabilität
Erhebungseinheiten: Fälle
Auswahlverfahren: Zufallsauswahl
Anzahl Untersuchungseinheiten: 40