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Effekte von Hausaufgaben auf die Leistungsentwicklung im Fach Französisch als Fremdsprache

Ref. 8106

General description

Period

2003 - 2007

Geographical Area

-

Additional Geographical Information​

Deutschfreiburg, Deutschwallis, Luzern

Abstract

Im Projekt zu Hausaufgaben und Unterrichtsqualität soll der Einfluss der Hausaufgaben auf die Leistungsentwicklung und das Interesse im Fach Französisch untersucht werden. Hierzu werden Leistungstests zu Beginn (t1) und am Ende des achten Schuljahres (t2) eingesetzt. In der Studie sollen zentrale Faktoren bestimmt werden, die die Leistungsentwicklung und das Interesse beeinflussen können. In erster Linie wird untersucht, welcher Einfluss von den Hausaufgaben zu erwarten ist. Im weiteren werden Aspekte der Unterrichtsqualität erhoben. Kontrolliert werden die Wirkungen auf der Ebene der Schulklasse. Es handelt sich dabei um Variablen, die sich primär auf das Handeln der Lehrkräfte beziehen. Erhoben werden quantitative Merkmale wie Häufigkeit, Kontrolle und (erstmalig!) auch die Qualität der Hausaufgaben. Daneben werden Interaktionen von Hausaufgaben mit der didaktischen Qualität des Unterrichts überprüft. Im weiteren interessieren Zusammenhänge mit schülerspezifischen Einstellungen und Merkmalen wie aufgewendete Lernzeit für Hausaufgaben, Hausaufgabenumfeld, Motivation, Lernstrategien, kognitive Grundfähigkeit. Als Kontrollvariable auf der individuellen Ebene wird u. a. der soziale Kontext herangezogen. Auf der strukturellen Ebene der Schule interessieren Interaktionen mit dem Schultyp und der Klassengrösse. Die Studie berücksichtigt dabei den hierarchischen Charakter der im schulischen Kontext erhobenen Daten. Es ist beabsichtigt, die postulierten Effekte auf Schüler mit verschiedenem Ausgangsniveau zu untersuchen. Die Interaktion von Variablen auf der Klassenebene und individuelle Voraussetzungen werden modelliert.

Results

In einer ersten Untersuchung mit 1312 Achtklässlern aus 73 Klassen zeigten, dass Faktoren auf Klassen- und Schulebene das häusliche Lernverhalten beeinflussen. Gleichzeitig wird deutlich, dass eine alleinige Berücksichtigung struktureller Aspekte wie Klassengrösse und Niveau nicht ausreichend ist. Grundsätzlich konnte im vorliegenden Projekt die Mehrebenenstruktur von Daten aus der Hausaufgabenforschung aufgezeigt werden. Wahrgenommene Qualität der Hausaufgaben wirkt sich positiv auf die Motivation und die Anstrengung bei den Hausaufgaben aus, und dies sowohl auf Schüler- wie auf Klassenebene. Wahrgenommene häufige Kontrolle der Hausaufgaben hat eine signifikant höhere Hausaufgabenerledigung zur Folge, jedoch nur auf Schülerebene. Weitere Analysen haben ergeben, dass die Hausaufgabenzeit in keinem oder in einem negativen Zusammenhang mit der Leistungsentwicklung steht. Es kann vermutet werden, dass lange Hausaufgabenzeiten in besonderer Weise auch der Ausdruck einer suboptimalen Motivation und Selbstregulation in der Bearbeitung der Hausaufgaben sind. Wir sind auch der Frage nachgegangen, ob die Unterstützung durch Eltern leistungsfördernd ist. Die Studie zeigte deutliche Effekte in Bezug auf den Leistungsstand: Bei Schülern mit schlechter Halbjahresnote gab es mehr elterliche Einmischung und Kontrolle bei den Hausaufgaben. In Strukturgleichungsmodellen konnte aufgezeigt werden, dass schlechte Schulleistungen zu mehr elterlicher Einmischung führten; diese elterliche Einmischung hatte jedoch nicht den gewünschten Effekt, sondern ging mit einer Verschlechterung der Testleistung einher. Von uns entwickelte Qualitätskriterien haben wir in einer weiteren Studie mit Schulleistung, Sorgfalt und der Bewertung der Nützlichkeit von Hausaufgaben in Zusammenhang gebracht. Dabei haben Schüler, Lehrer und Beobachter die Hausaufgaben qualitativ eingeschätzt. Die von Schülern, Schülerinnen sowie von Beobachtern beurteilte Qualität stand in einem positiven Zusammenhang mit der Entwicklung von Hausaufgabensorgfalt und der Bewertung der Nützlichkeit der Hausaufgaben. Statistisch bedeutsame Effekte auf die Leistung kamen nur über die Expertenurteile zustande.