Eine fortschreitende Globalisierung, die Expansion des Dienstleistungssektors und die rasche Verbreitung neuer Technologien am Arbeitsplatz bringen eine Menge Veränderungen des Arbeitslebens mit sich.
Das Forschungsprojekt beschreibt: a) die wesentlichen Aspekte dieser Veränderungen und erklärt b) neue Formen des Arbeitsverhaltens, speziell dasjenige von Frauen.
Dabei bezieht sich Punkt a) vor allem auf die 'objektiven' Aspekte der Arbeitsverhältnisse (working conditions) wie z.B. Arbeitsplatzausstattung, Informationsnutzung, Internetzugang, Telearbeit, Arbeitszeitregulierungen u.a. sowie auf die subjektive Seite der Arbeitswerte (work orientation). Ein zentraler Aspekt der Arbeitsverteilung wird dagegen von Punkt b) behandelt. Ein langfristig anhaltender Trend erhöhter Arbeitsbeteiligungen von Frauen kann in allen Industrienationen im Einklang mit der Zunahme des Dienstleistungssektors sowie mit der Gleichstellung von geschlechtsspezifischen Ausbildungschancen beobachtet werden, wobei insbesondere Unterschiede zwischen Nationen deutlich werden. Diese länderspezifischen Unterschiede lassen sich jedoch nicht mit den gängigen ökonomischen Arbeitsangebotsfunktionen erklären, welche v.a. auf individuellen Merkmalen beruhen (Ausbildung, Arbeitserfahrung, etc.).
Im Rahmen dieses Forschungsprojekts wird das Arbeitsverhalten zusätzlich aufgrund von länderspezifischen Merkmalen (soziopolitische Regulationen, Kinderbetreuungsmöglichkeiten, etc.) und nicht nur auf der Basis individueller Charakteristiken der Arbeitsleistung, der Familiensituation und der Beschäftigungsbiographie untersucht. Gerade die Analyse der Beschäftigungsbiographie erlaubt es, anhand von quantitativen Lebensverlaufsdaten, die Verbindung zu ausländischen Daten zu ermöglichen. In Verbindung mit statistischen Verfahren haben sich retrospektive Längsschnittdaten als speziell geeignet erwiesen, den Prozess des soziostrukturellen Wandels zu untersuchen und zu erklären.