Ursprung und Entwicklung des Projektes:
Aktuelle Entwicklungen in den Gesundheitsberufen wie Ergotherapie und Physiotherapie erfordern den Einsatz von validen und reliablen Instrumenten in den deutschsprachigen Ländern. Der Ruf nach evidence based practice und Wirksamkeitsnachweise wird immer lauter. Interventionen werden nach ihrer Wirksamkeit und Effektivität geprüft. Eine Möglichkeit den Effekt einer Intervention z.B der Ergotherapie zu erheben, ist beispielsweise den Dies könnte durch die Evaluation von Funktionen oder der Partizipation von Aktivitäten des täglichen Lebens geschehen. Diese Evaluation ist allerdings nur möglich mit Instrumenten, die bestimmte Kriterien erfüllen:
- sie sind wissenschaftlich geprüft und erfüllen die Ansprüche der Testgütekriterien wie Validität, Reliabilität,
- sie können verschiedene Gesundheitsstufen unterscheiden (z.B. Einschränkungen der Motorik vs. keine Einschränkung oder ähnliches)
- sie spiegeln das aktuelle Konzept des Gesundheitsverständnisses wieder und
- natürlich muss der praktische Einsatz des Instruments gewährleistet sein.
In der Pädiatrie fehlen solche Instrumente auf Deutsch. Der Bezugsrahmen dem dieses Projekt zu Grunde liegt, bildet, neben ergotherapeutischen Theorien, die International Classification of Functioning, Disability and Health der WHO, 2001.
ErgotherapeutInnen sind mit der Integration und Partizipation von Menschen mit einer Behinderung in deren Leben, Alltag und Umfeld beauftragt. Das heisst konkret, dass der Schwerpunkt einer ergotherapeutischen Behandlung darin liegt, die KlientInnen wieder zu befähigen, jene Betätigungen und Handlungen, die ihm wichtig sind oder die von ihm erwartet werden wieder durchführen zu können. Dies geschieht entweder mit geeigneten Hilfsmitteln, Anpassung der Umwelt, individuelles Alltagstraining oder anderen Kompensationsmassnahmen.
Ein Instrument, welches sowohl ErgotherapeutInnen, als auch Mitglieder einer anderen Profession dient zur Erhebung von Therapiebedürftigkeit von Kindern und/oder die Veränderung von ADL skills zu evaluaieren, ist die Pediatric Evaluation Disability Inventory (PEDI). Mit dem Einsatz können TherapeutInnen einen Beitrag dazu leisten, Kindern bei der Integration in ihre Lebenswelten zu unterstützen.
Ziele und Strategie:
Das Ziel dieser Studie ist TherapeutInnen und anderen Professionen den Einsatz eines Instruments zu ermöglichen, dass den Gesundheitsstatus und die Veränderung von ADL Fähigkeiten aufzeigen können. Die Studie dient dazu den Nutzen des PEDI in der pädiatrischen Praxis zu prüfen, sowie die Validität und Aspekte der Reliabilität des PEDIs in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu eruieren. Mit dieser Studie wird das PEDI für den deutschsprachigen Raum in Europa transkulturell adaptieren und nach wissenschaftlichen Kriterien validiert.
Methode:
Zu Beginn des Validierungsprozess ist eine Übersetzung mit kultureller Adaption des Instruments notwendig. Das PEDI stammt aus dem US amerikanischen Raum. Unter Berücksichtigung internationaler Richtlinien zur Übersetzung und Adaption von Instrumenten sowie in Anlehnung an das Forschungsdesign einer niederländischen Projektgruppe im ähnlicher Fragestellung ist ein schrittweise Vorgehen vorgesehen (Guillemin, Bombardier et al. 1993 ):
- Übersetzung und Rückübersetzung
- Kulturelle Anpassung unter Beizug von entsprechenden Fachpersonen
- Überprüfung der Reliabilität und Validität gemäss wissenschaftlichen Kriterien
Praxisbezug:
Wie unter 6) beschrieben ist das Arbeiten mit gültigen Instrumenten eine Notwendigkeit in der ergotherapeutischen Praxis geworden und somit von grösstem Interesse. Durch den Einsatz von Instrumenten dieser Art können Therapieberufe ihre Existenz sichern und ihre Berechtigung nachweisen. Das große Interesse aus der Praxis zeigt sich auch an den internationalen Praxispartnern. Das PEDI wird nach Projektabschluss vom Schulz Kirchner Verlag in Deutschland veröffentlicht.