In ihrem methodisch-theoretischen Konzept zeichnet sich die Untersuchung dadurch aus, dass sie durch eine Feldbeobachtung und einer entsprechenden Dateninterpretation sowohl Hypothesen überprüft, als auch (neue) theoretische Typen generiert. Die komplexe Fragestellung und die zu erwartende Dichte des Datenmaterials fordern deshalb ein mehrperspektivisches methodisches Vorgehen.
(1) Für die Analyse der bestehenden Konzepte zum narrativen und paradigmatischen Denken kommen die Verfahren der narrativen Diskursanalyse zur Anwendung. Die hier angewandte Variante der narrativen Diskursanalyse orientiert sich in ihrer Dokumentation von "Dichten Beschreibungen" an ethnographischen Methoden, wie sie z.B. von Thiele (2003) beschrieben worden sind.
(2) Für die empirische Untersuchung wurden Filmaufnahmen von Sportunterricht gemacht, die in einem "Stimulated Recall-Verfahren" den beobachteten Lehrpersonen wiederum vorgespielt worden sind.
(3) Aus dem Stimulated Recall entstanden narrative Interviews, die aufgrund des Filmmaterials und der subjektiven Betroffenheit der interviewten Lehrpersonen als erzählgenerierend bezeichnet werden können.
(4) Die narrativen Interviews wurden nach einem standardisierten Verfahren der dokumentarischen Methode transkribiert. Die dazugehörenden Fimsequenzen nach einem offenen Verfahren der interpretativen Unterrichtsforschung (Scherler/Schierz) zu Text transformiert.
(5) Die transkribierten Interviewaussagen und passenden Textpassagen aus den Filmsequenzen wurden in ihrer gegenseitigen Abhängigkeit nach dem Verfahren der dokumentarischen Methode interpretiert.
Erhebungsverfahren: Inhaltsanalyse offen, Beobachtung teilnehmend, Stimulated Recall, Qualitatives Interview,
Erhebungseinheiten: 5
Auswahlverfahren: Mädchen und Knabenklassen, Lehrer und Lehrerinnen, unterschiedliche Schulstufen.