Modellversuch "Abklärung und Zielerreichung in stationären Massnahmen"

Ref. 9055

Allgemeine Beschreibung

Periode

1.10.2006 bis 30.9.2009

Geographischer Raum

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Zusätzliche geographische Informationen

Deutschschweiz sowie Übersetzung der Instrumente ins Französische und Italienische

Kurzbeschreibung

Das Modellprojekt "Implementierung eines Abklärungsinstrumentes für Jugendliche in zivil- und strafrechtlichen Massnahmen im Sinne Art. 9 nJStG und Art. 12 - 20 nJStG und eines Zielerreichungsinstrumentes im Sinne Art. 19 nJStG". Der Modellversuch hat das Ziel den Nutzen von klinischen Screeningverfahren, wie dem BARO.ch und einem eigens für den Modellversuch entwickeltem Zielerreichungsverfahren zu beschreiben. Das Zielerreichungsinstrument ermöglicht es sowohl individuelle als auch allgemeine Ziele zu erfassen. Die allgemeinen Ziele aus bereits erprobten Zielerreichungsinstrumenten wurden nach Interviews mit Experten speziell auf den schweizerischen Jugendmassnahmenvollzug abgestimmt. Das Projekt richtet sich als Angebot an die vom Bundesamt für Justiz anerkannten Erziehungseinrichtungen der deutschsprachigen Schweiz, in welchen straffällige Jugendliche bis 26 Jahre platziert sind. Angestrebt wird eine Stichprobe von 200 männlichen und 100 weiblichen Jugendlichen. Mit der Implementierung dieser zwei standardisierten Instrumente in den schweizerischen Jugendmassnahmenvollzug sollen einerseits Entscheidungen zu jugendstrafrechtlichen Massnahmen optimiert werden. Andererseits erlauben sie eine kontinuierliche Evaluation der Wirksamkeit der pädagogischen Massnahmen. Dieser Modellversuch ermöglicht daher sowohl den Nachweis von pädagogischen Effekten als auch die Beantwortung von epidemiologischen Fragestellungen unter Anderem zur psychischen Belastung, zu traumatischen Erlebnissen im Vorfeld der Massnahme und zum Substanzkonsum von Jugendlichen in stationären Massnahmen. Durch eine ergänzende psychologische und psychiatrische Abklärung mit standardisierten Tests wird ein fundiertes und umfassendes Profil der eingewiesenen Jugendlichen erstellt. Der Versuch ist in zwei Phasen gegliedert: eine Informations- und Instrumentenanpassungsphase sowie eine Datenerhebungs- und Auswertungsphase. Nutzen des Modellversuches für teilnehmende Einrichtungen - Detaillierte Beschreibung des pädagogischen und therapeutischen Bedarfs der untersuchten Jugendlichen. - Sensibilisierung der MitarbeiterInnen für kinder- und jugendpsychiatrische Symptome. - Überprüfung des praktischen Nutzens der individuellen, standardisierten Zielerreichungsskala (auch für den jugendforensischen Bereich), mit der Möglichkeit einer Fokussierung der pädagogischen Arbeit auf individuell vereinbarte Ziele (Interventionscharakter). - Förderung der Kooperation zwischen Kinder- und Jugendpsychiatrie und Anbietern von stationären Massnahmen.

Resultate

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