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Fremdenfeindlichkeit und Fremdenangst: Zur Semantik des Fremden im öffentlichen Diskurs

Ref. 461

Allgemeine Beschreibung

Periode

1961-1995

Geographischer Raum

-

Zusätzliche geographische Informationen

Deutsprachige Schweiz

Kurzbeschreibung

Es interessieren die Konjunkturen der Problematisierung des "Fremden" im öffentlichen Diskurs. Dies vor dem Hintergrund einer Theorie diskontinuierlichen sozialen Wandels: soziale Krisenphasen sind – so die Annahme – zugleich Phasen erhöhter Virulenz fremdenfeindlicher Diskurse. Die Problematisierung des Fremden in sozialen Krisenphasen lässt sich entsprechend als Indikator der krisenbedingt verunsicherten sozialen Identitäten von Gesellschaften verstehen. Untersucht werden einerseits bereits verfügbare Unterlagen, die im Zusammenhang des Nationalfondsprojekts "Krise und sozialer Wandel. Analyse von Medienereignissen in der Schweiz" (Forschungsstelle für Schweizerische Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, in Zusammenarbeit mit dem Soziologischen Institut der Universität Zürich) erhoben worden sind: diesbezüglich interessiert insbesondere die Thematisierung der "Ausländerfrage" im Rahmen der im Projekt "Krise und sozialer Wandel" analysierten Print-Medien (Tages-Anzeiger; Neue Zürcher Zeitung; Vaterland; Tagwacht; Blick). Darüber hinaus werden (deutschschweizerische) Organe der sich in den 60er Jahren herauskristallisierenden Überfremdungsparteien neu erhoben bzw. analysiert. Ziel ist die – inhaltsanalytische – Rekonstruktion des massenmedialen Diskurses über das Fremde im Zeitraum von 1960 bis in die unmittelbare Gegenwart. Es besteht zugleich eine Verknüpfung mit dem beim Schweizerischen Nationalfonds eingereichten Projekt "Das Fremde in der Schweiz. Typisierungen und Einstellungen", das eine theoriegeleitete repräsentative Befragung der schweizerischenBevölkerung zu Typisierungen des und Einstellungen gegenüber dem Fremden realisiert. Diese Verknüpfung ermöglicht zunächst die Kontrolle der Relevanz des Themas im öffentlichen Diskurs zur Zeit der geplanten Befragung. Dann lassen sich erstmals Vergleiche der Typisierung des Fremden auf medialer und individueller Ebene durchführen. Hierbei geht es um die Frage, welche sozialen Gruppen hauptsächlich erwähnt werden, wenn das Fremde zum Thema wird. Schliesslich lassen sich die in den Medien manifesten Konstrukte des Fremden mit individuellen Einstellungen in bezug auf die Assimilations- und Integrationsbereitschaft bzw. Dissimilations- und Marginalisierungsforderungen vergleichen. Um dies zumindest annähernd mit dem Informationsverhalten spezifischer sozialer Gruppen in Verbindung zu bringen, gelten einige Survey-Fragen dem Medienkonsum und dem Informationsverhalten der Befragten. In diesem gleichen Projekt ist auch eine Befragung der italienischen Bevölkerung der Stadt Zürich vorgesehen. Bei beiden Befragungen handelt es sich um eine Teil-Replikation einer 1969 durchgeführten Befragung (Hoffmann-Nowotny 1973).

Resultate

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