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Sicherheit 2018. Aussen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitische Meinungsbildung im Trend

Ref. 13440

Allgemeine Beschreibung

Periode

2018

Geographischer Raum

Zusätzliche geographische Informationen

Gesamte Schweiz

Kurzbeschreibung

Die vorliegende Erhebung ist Teil der Studienreihe «Sicherheit». Diese Studienreihe geht zurück auf eine bevölkerungsrepräsentative Befragung zur sicherheitspolitischen Meinungsbildung in der Schweiz aus dem Jahre 1983. Diese Befragung wurde am Institut für Soziologie Unitobler Universität Bern durch K. Haltiner geleitet und vom Schweizerischen Nationalfonds (NFP Nr. 11 «Sicherheitspolitik», Projekt 4.419.0.81.11) unterstützt. Seit 1991 wird die sicherheitspolitische Meinungsbildung jährlich im Januar/Februar erhoben und unter dem Titel «Sicherheit» publiziert. Gleichzeitig wurde die Erhebung um Fragen zur Aussenpolitik und zum allgemeinen Sicherheitsempfinden erweitert. Das Projekt wird nun durch die Dozentur für Militärsoziologie der Militärakademie an der ETH Zürich und das Center for Security Studies der ETH Zürich geleitet. Ziel dieser Erhebungen ist die Ermittlung von Trends und Tendenzen in Bezug auf das allgemeine Sicherheits- und Bedrohungsempfinden, das Vertrauen in Institutionen und Behörden, den Grad an aussen- und sicherheitspolitischer Kooperationsbereitschaft, die Neutralität allgemein und verschiedene Auffassungen von Neutralität, die Einstellung zur militärischen Landesverteidigung sowie das sicherheitspolitische Interesse. Neben einem Kern von stets oder in unregelmässigen Abständen gestellten Fragen werden jährlich auch solche zu aktuellen sicherheitspolitischen Themen gestellt. 2018 einem möglichen obligatorischen Orientierungstags für Frauen und der Terrorismusbekämpfung besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Zusätzlich zur Trendanalyse fokussiert die Studienreihe auch auf die Frage, inwiefern die Einstellungen zu den drei Themenkomplexen (allgemeine Sicherheit, Aussenpolitik und Verteidigungspolitik) mit den Lebensbedingungen und der politischen Orientierung zusammenhängen.

Resultate

Sicherheitsempfinden und Wahrnehmung der Schweiz und der Welt: 2018 fühlen sich SchweizerInnen im Allgemeinen sehr sicher. Zudem wird die Zukunft der Schweiz signifikant optimistischer und die zukünftige Entwicklung der weltpolitischen Lage weniger pessimistisch eingeschätzt. Die Angst vor Kriminalität ist gering und hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Signifikant mehr SchweizerInnen fühlen sich 2018 im öffentlichen Raum sicher. Vertrauen in Behörden und Institutionen: Die Polizei und die Gerichte rangieren nach wie vor an oberster Stelle, gefolgt vom Bundesrat und der Schweizer Wirtschaft. Die Armee und das Parlament belegen die Mittepositionen. Neu ist, dass die Medien vor den politischen Parteien den zweitletzten Platz des Vertrauensindexes belegen. Das durchschnittliche Vertrauen in die abgefragten Behörden und Institutionen ist im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben, wobei das Vertrauen in die Medien gegenüber dem Vorjahr signifikant gestiegen, jenes in die Armee und das Parlament signifikant gesunken ist. Freiheit und Sicherheit: SchweizerInnen gewichten Sicherheit und Freiheit gleich stark. Werden hingegen diese beiden Begriffe in Zusammenhang mit der Terrorismusbekämpfung erwähnt, werden Freiheitseinschränkungen von einer deutlichen Mehrheit toleriert. Während die Zustimmung zur stärkeren Bekämpfung des Rechtsextremismus auf hohem Niveau verharrt, unterstützen signifikant mehr Befragte eine intensivere Bekämpfung des Linksextremismus. Autonomismus und Öffnungsbereitschaft: Auch im Jahr 2018 sind SchweizerInnen wenig öffnungsbereit. Die Zustimmung nach wirtschaftlicher und politischer Autonomie ist ungebrochen hoch. Während weiche Kooperationsformen ohne institutionelle Bindungen von der Bevölkerungsmehrheit befürwortet werden, werden Kooperationsformen, welche eine institutionelle Einbindung mit sich bringen würden, deutlich abgelehnt. So wird sowohl eine Annäherung als auch ein Beitritt zur EU oder der Nato nur von wenigen Befragten unterstützt. Die Guten Dienste der Schweiz werden nach wie vor von einer grossen Mehrheit begrüsst. Einzig die Zustimmung zu einer Erhöhung der Entwicklungshilfe ist signifikant gesunken, bleibt aber weiterhin mehrheitsfähig. Neutralität: Die Schweizer Stimmbevölkerung unterstützt die Schweizer Neutralität deutlich und befürwortet das Neutralitätsprinzip fast einstimmig. Die Auffassung, dass die engen wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen der Schweiz die Neutralität verunmöglicht, hat 2018 an Zustimmung verloren. Die Zustimmung zur differenziellen Neutralität erreicht aktuell den tiefsten je gemessenen Wert und findet nur noch bei knapp der Hälfte der Schweizer StimmbürgerInnen Akzeptanz. Einstellungen zur Schweizer Armee: Eine klare Mehrheit der SchweizerInnen erachtet die Schweizer Armee als notwendig. Die Zufriedenheit mit der Leistung der Armee ist durchschnittlich und das Milizsystem wird von der Bevölkerungsmehrheit unterstützt. Die Hälfte der Befragten empfindet die Höhe der Verteidigungsausgaben gerade richtig. Eine Mehrheit befürwortet die Einführung des obligatorischen Orientierungstags für Frauen. SchweizerInnen zeigen sich aktuell armeefreundlich. Doch der Kenntnisstand zum Reformprojekt Weiterentwicklung der Armee (WEA) ist gering.