Sicherheitsempfinden und Wahrnehmung der Schweiz und der Welt: 2018 fühlen
sich SchweizerInnen im Allgemeinen sehr sicher. Zudem wird die Zukunft der Schweiz
signifikant optimistischer und die zukünftige Entwicklung der weltpolitischen Lage
weniger pessimistisch eingeschätzt. Die Angst vor Kriminalität ist gering und hat sich
gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Signifikant mehr SchweizerInnen fühlen sich
2018 im öffentlichen Raum sicher.
Vertrauen in Behörden und Institutionen: Die Polizei und die Gerichte rangieren nach
wie vor an oberster Stelle, gefolgt vom Bundesrat und der Schweizer Wirtschaft. Die
Armee und das Parlament belegen die Mittepositionen. Neu ist, dass die Medien vor den
politischen Parteien den zweitletzten Platz des Vertrauensindexes belegen. Das durchschnittliche Vertrauen in die abgefragten Behörden und Institutionen ist im Vergleich
zum Vorjahr gleich geblieben, wobei das Vertrauen in die Medien gegenüber dem Vorjahr
signifikant gestiegen, jenes in die Armee und das Parlament signifikant gesunken ist.
Freiheit und Sicherheit: SchweizerInnen gewichten Sicherheit und Freiheit gleich stark.
Werden hingegen diese beiden Begriffe in Zusammenhang mit der Terrorismusbekämpfung
erwähnt, werden Freiheitseinschränkungen von einer deutlichen Mehrheit toleriert.
Während die Zustimmung zur stärkeren Bekämpfung des Rechtsextremismus auf hohem
Niveau verharrt, unterstützen signifikant mehr Befragte eine intensivere Bekämpfung
des Linksextremismus.
Autonomismus und Öffnungsbereitschaft: Auch im Jahr 2018 sind SchweizerInnen
wenig öffnungsbereit. Die Zustimmung nach wirtschaftlicher und politischer Autonomie
ist ungebrochen hoch. Während weiche Kooperationsformen ohne institutionelle
Bindungen von der Bevölkerungsmehrheit befürwortet werden, werden Kooperationsformen,
welche eine institutionelle Einbindung mit sich bringen würden, deutlich
abgelehnt. So wird sowohl eine Annäherung als auch ein Beitritt zur EU oder der Nato
nur von wenigen Befragten unterstützt. Die Guten Dienste der Schweiz werden nach
wie vor von einer grossen Mehrheit begrüsst. Einzig die Zustimmung zu einer Erhöhung
der Entwicklungshilfe ist signifikant gesunken, bleibt aber weiterhin mehrheitsfähig.
Neutralität: Die Schweizer Stimmbevölkerung unterstützt die Schweizer Neutralität
deutlich und befürwortet das Neutralitätsprinzip fast einstimmig. Die Auffassung, dass die engen wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen der Schweiz die Neutralität
verunmöglicht, hat 2018 an Zustimmung verloren. Die Zustimmung zur differenziellen
Neutralität erreicht aktuell den tiefsten je gemessenen Wert und findet nur noch bei
knapp der Hälfte der Schweizer StimmbürgerInnen Akzeptanz.
Einstellungen zur Schweizer Armee: Eine klare Mehrheit der SchweizerInnen erachtet
die Schweizer Armee als notwendig. Die Zufriedenheit mit der Leistung der Armee ist
durchschnittlich und das Milizsystem wird von der Bevölkerungsmehrheit unterstützt.
Die Hälfte der Befragten empfindet die Höhe der Verteidigungsausgaben gerade richtig.
Eine Mehrheit befürwortet die Einführung des obligatorischen Orientierungstags für
Frauen. SchweizerInnen zeigen sich aktuell armeefreundlich. Doch der Kenntnisstand
zum Reformprojekt Weiterentwicklung der Armee (WEA) ist gering.