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Zuhause alt werden - Herausforderungen und Potenziale an der Schnittstelle von Wohnungsbewirtschaftung und Bewohnerschaft

Ref. 13042

Allgemeine Beschreibung

Periode

-

Geographischer Raum

Zusätzliche geographische Informationen

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Kurzbeschreibung

Unsere Gesellschaft altert. Nach Prognosen des Bundesamts für Statistik erhöht sich die Zahl der über 65-Jährigen in der Schweiz von 1.5 Millionen im Jahr 2015 auf 2.2 Millionen im Jahr 2030 und 2.7 Millionen im Jahr 2045. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage nach der Wohnsituation älterer und hochaltriger Menschen als dringliche soziale und volkswirtschaftliche Herausforderung. In der aktuellen sozial- und gesundheitspolitischen Diskussion um healthy ageing und das gute Wohnen im Alter gilt das Konzept des „ageing in place“ (deutsch: zuhause alt werden) als zukunftsweisend. Ältere und hochaltrige Menschen sollen möglichst lange selbstständig in den eigenen vier Wänden wohnen können. Dies entspricht dem Bedürfnis vieler älterer Menschen und erscheint angesichts der hohen Kosten für stationäre Unterbringungen auch volkswirtschaftlich sinnvoll. Eine Vielzahl von Strategien und Angeboten unterstützen die Option möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben. Für die Wohnungswirtschaft, und die Immobilienbewirtschaftung im Besonderen, birgt diese Entwicklung sowohl vielfältige Herausforderungen, wie auch Chancen. Das Innosuisse Projekt erörtert die Herausforderungen und Optionen von Ageing in Place nicht nur für Immobilienunternehmen – sondern auch für ein qualitativ gutes selbstbestimmtes Wohnen bis ins hohe Alter. So wurden mit den Projektpartnern mögliche Massnahmen entwickelt, die eine alternsfreundliche Bewirtschaftungspraxis ermöglichen und das Wohn- und Dienstleistungsangebot verbessern.

Resultate

Für «ageing in place» (zuhause alt werden) muss die Hardware und die Software stimmen. Konkret heisst dies: es braucht sowohl hindernisfreie Wohnungen und alternsfreundliche Wohnumgebungen als auch Dienstleistungen, Unterstützungsnetzwerke und Technologien, die den Bedürfnissen älterer Menschen gerecht werden und finanzierbar sind. Hierzu sind zukunftsfähige Geschäftsmodelle gefragt, die kooperativ ausgerichtet sind. Der Schlussbericht zeigt auf, wie Wohnungsanbieter verschiedene Handlungsmöglichkeiten konkret umsetzen und miteinander kombinieren können, welcher Nutzen sich daraus ergibt und welche Erfolgsfaktoren und Risiken bestehen. Ein entscheidender Fokus liegt dabei auf der Frage, welche Art der Zusammenarbeit sich mit welchen Akteuren – Dienstleistende, öf-fentliche Hand, lokale Organisationen, BewohnerInnen etc. – anbietet. Das Spektrum der im Bericht beschriebenen Handlungsmöglichkeiten reicht von Massnahmen, die in den Liegenschaften und Siedlungen die passende Hardware schaffen (bauliche Anpassungen im Bestand, alternsgerechte Umbauten und Sanierungen, günstige Wohnange-bote) über solche, die älteren Personen den Zugang zu Wohnraum erleichtern (Wohnungs-wechsel ermöglichen, Unterstützung bei der Wohnungssuche) bis hin zu solchen, die Nach-barschaften stärken und Alltagsunterstützung ermöglichen (etwa über erweiterte Leistungen durch Hauswarte, soziale Ansprechpersonen oder Community Work und digitale Plattformen) oder die weitere Dienstleistungen anbieten (Wohnen mit Services, «Smart Homes» und Instal-lation von Notrufsystemen). Damit die Ansätze zum Tragen kommen, ist der Einbezug von älteren Menschen wichtig. Durch ihre Mitwirkung können die Erfahrung und Ressourcen der Betroffenen kennengelernt, genutzt und wertgeschätzt werden. So können Lösungen bzw. Projekte entwickelt werden, die auf den tatsächlichen Bedürfnissen bzw. dem jeweils erforderlichen Bedarf vor Ort beruhen, was die Akzeptanz und Nachfrage erheblich erhöht. Die beschriebenen Massnahmen gehen oft weit über den klassischen Aufgabenbereich der Eigentümer/innen und Bewirtschaftungsunternehmen hinaus und erfordern zusätzliche Kom-petenzen. Organisationen und Dienstleister/innen im Altersbereich sowie Gemeinden können einen wesentlichen Beitrag leisten, indem sie sich an den Massnahmen beteiligen. Dies liegt auch in ihrem und in volkswirtschaftlichem Interesse, denn die Schaffung besserer Wohnsitu-ationen für ältere Personen verzögert oder vermeidet gar Heimeintritte. «Ageing in place» ist deshalb immer auch eine gemeinsame Aufgabe.