Das Projekt Future Kids hat zum Ziel, bei Schüler/-innen aus benachteiligten familiären Kontexten bessere Zukunftschancen zu fördern. Durch die Unterstützung von Mentor/-innen soll eine Verbesserung des Lern- und Arbeitsverhaltens erreicht werden sowie eine Verbesserung der Schulnoten in mindestens einem Fach oder einem Kompetenzbereich. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen Mentor/-innen den Schüler/-innen Hilfen bei der Bewältigung von Hausaufgaben und beim Wiederholen und Lernen von Schulstoff geben sowie den Kindern Strategien vermitteln, mit denen sie ihr Lernen selbst besser organisieren können.
In dieser Pilotstudie geht es darum, die bisherigen Erfahrungen in jener Schule systematisch zu erfassen und zu analysieren, die bereits seit längerer Zeit in diesem Projekt arbeitet. Da es sich einzig um eine Querschnittanalyse handelt, stehen im Zentrum die Einschätzungen und Beurteilungen der beteiligten Akteure, insbesondere der Schulleitung, der Lehrpersonen und der Schüler/-innen. Die Analysen ermöglichen es, das Potenzial des Programms sowie Gelingens- und Risikofaktoren zur erfolgreichen Realisierung des Programms zu identifizieren. Diese Faktoren können wiederum zur Weiterentwicklung des langfristig angelegten Projektes Future Kids genutzt werden. Im Kern werden drei Fragebereiche berücksichtigt:
A) Implementation
In diesem Bereich wird die Geschichte' des Projektes an der Schule fokussiert. Folgende Fragestellungen werden bearbeitet:
- Wer hat die Teilnahme am Projekt initiiert?
- Welche Akteursgruppen (Schulleitung, Lehrpersonen, Eltern, Schüler/-innen) haben Interesse gegenüber einer Teilnahme bekundet? Welche nicht? Warum?
- Welches waren die Gründe/Motivationen, an diesem Projekt teilzunehmen? Inwiefern gab es Bedenken, sich am Projekt zu beteiligen? Inwiefern haben sich diese Motivationen/Bedenken verändert? Warum?
- Welches sind die zentralen Meilensteine der Einführung des Projektes? Gab es Veränderungen über die Zeit? Wenn ja, welche und warum?
B) Prozesse
Die Prozesse interessieren in zweifacher Hinsicht. Zum einen ist es bedeutsam zu eruieren,wie konkret die Förderpraxis gestaltet ist, wie diese von den Mentor/-innen, Lehrer/-innen, Schüler/-innen oder der Schulleitung erlebt und beurteilt wird und welches zentrale Merkmale einer gelingenden Förderung bzw. Risikofaktoren sind. Da es sich nicht nur um ein individuelles Förderprojekt handelt, dieses vielmehr in die Schulentwicklungspraxis der Schule integriert ist, interessiert zudem, wie die Schule und das Lehrer/-innenteam insgesamt im Projekt arbeiten, inwiefern ein Austausch zwischen den Lehrpersonen stattfindet oder welches zentrale Merkmale sind für eine nachhaltige Förderung der Kinder in der Schule. Folgende Fragestellungen werden bearbeitet:
- Wie ist die Förderpraxis gestaltet? Wie wird sie von den beteiligten Personen beurteilt? Wie beurteilen Personen, die nicht direkt beteiligt sind im Projekt (andere Lehrpersonen, andere Schüler/-innen in der Klasse), das Förderprogramm?
- Welche Faktoren tragen zu einer positiv/negativ erlebten Förderpraxis bei?
- Wie ist der Austausch zwischen Mentor/-innen und Lehrpersonen gestaltet und wie wird dieser beurteilt?
- Wie wird die Weiterbildung und Unterstützung von Seiten AOZ erlebt? Welche Angebote werden als förderlich, welche als weniger förderlich erlebt? Wo ergibt sich Veränderungsbedarf?
- Wie ist das Projekt in die Schulentwicklung der gesamten Schule eingebettet? Inwiefern findet ein Austausch in der Schule statt (zwischen den Lehrpersonen mit FutureKids bzw.ohne)?
C) Veränderungen/Wirkungen
Die Wirkungsanalyse fokussiert die Frage, welche Effekte auf das Lernverhalten und die Leistungen der Schüler/-innen aus Sicht der verschiedenen Akteure eintreten und ob die Projektziele erreicht werden können:
- Inwiefern nehmen Lehrpersonen, Mentor/-innen, Schüler/-innen Veränderungen bei den Future Kids-Schüler/-innen war (insbesondere die Haltung gegenüber Schule und Lernen, sowie fachliche und überfachliche Kompetenzen)?
- Welches sind die Gründe für positive/negative/keine Veränderungen?
- Gibt es Unterschiede zwischen verschiedenen Gruppen von Schüler/-innen? Für welche Schüler/-innengruppen ist das Programm Future Kids besonders bzw. weniger wirksam?