Befindensqualität hörbehinderter Kinder in Schule und Freizeit

Ref. 9987

Description générale

Période concernée

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Région géographique

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Informations géographiques additionnelles

Deutschschweiz

Résumé

Problemstellung: Seit 1960 werden in der Deutschschweiz hörbehinderte Kinder in der Regelschule integriert unterrichtet. Technische Versorgung, audiopädagogische Begleitung und Kooperation mit den Regellehrpersonen machen dies möglich. In Forschungsprojekten wurde in den letzten Jahren in erster Linie die Wirkung integrativer Schulsettings in Bezug auf deren Effizienz, d.h. auf Leistung/Lernerfolg, dieser Kinder untersucht. Aspekte ihres psychosozialen Befindens in ihrem Alltag, in und ausserhalb der Schule, wurden bis anhin noch nicht grundlegend erforscht. Das Wohlbefinden aber ist, wie verschiedene Studien belegen, ausschlaggebend für die Leistungen in der Schule und der Freizeit und hat Einfluss auf die aktuelle und spätere Lebenszufriedenheit und Gesundheit. Es ist also zu fragen, wie integriert geschulte, hörbehinderte 11-13 jährige Kinder mit den an sie gestellten Anforderungen in ihrem Alltag zurechtkommen: - In welchen Alltagssituationen fühlen sie sich wohl? - In welchen Situationen fühlen sie sich gestresst? - Zeigen sich Unterschiede zu hörenden Peers? Die Perspektive wird dabei auf die subjektiven Bewertungen der Alltagssituationen der Kinder gelegt und mit Faktoren der Persönlichkeit, des sozialen Netzes, der auditiven Hilfsmittelversorgung und mit didaktischen Ansätzen im Unterricht in Verbindung gebracht. Studiendesign: Die quantitativ angelegte Studie wird mit ca 70 hörbehinderten einzeln integrierten Kindern im 5./6. Schuljahr in Regelschulen der Deutschschweiz durchgeführt. Als Vergleichsgruppe wird jeweils ein hörendes Kind derselben Schulklasse untersucht. Im Zentrum der Erhebung steht eine Methode, die das direkte Erleben einer je aktuellen Situation misst (Experience Sampling Method, ESM). Es handelt sich dabei um ein signalkontingentes Zeitstichprobenverfahren, das die subjektive Wahrnehmung des Befindens der Versuchsperson wiedergibt (keine verzerrenden Erinnerungseffekte und keine Fremdsicht durch Beobachtung). Mit einem Fragebogen wird die aktuelle Situation, die die Handlung und das Befinden erhoben und festgehalten. Die Probanden und Probandinnen erhalten einen elektronischen Signalgeber und ein Heft mit mehreren Kopien dieses Fragebogens. Während einer Woche werden pro Tag 5 Signale vorprogrammiert (zufällige Zeitpunkte), bei denen sie den kurzen Fragebogen (ca. zwei Minuten) ausfüllen. Es kommen so ca. 35 Situationserhebungen pro Proband oder Probandin zustande. Zudem werden soziodemographische Angaben benötigt, um die Stichprobe genau zu beschreiben und die individuellen Voraussetzungen herausarbeiten zu können. Ergänzend werden mit einem standardisierten Fragebogen Daten zum Stresserleben und zur Stressbewältigung (Vulnerabilität, Symptomatik und Strategien) erhoben.

Résultats

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