In Folge der steten technologischen Entwicklung ist damit zu rechnen, dass sich die hier vorgefundenen Immissionssituationen sowie die Anteile der verschiedenen Funkdienste an der Gesamtimmission über die Zeit verändern werden. Allerdings ist der Abstand der gemessenen Feldstärken zu den relevanten Grenzwerten so gross, dass auch in absehbarer Zukunft von einer Einhaltung der Grenzwerte im Bereich von empfindlichen Orten ausgegangen werden kann. Abschliessende Aussagen über mögliche gesundheitsschädigende Auswirkungen von schwachen EMF auf den menschlichen Körper können, basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen, noch nicht gemacht werden. Man kann jedoch aufgrund des heutigen Kenntnisstands festhalten, dass schädliche thermische Auswirkungen bei den vorgefundenen maximalen Feldstärken im einstelligen V/m-Bereich nicht möglich sind. Im Sinne der Vorsorge sollten bei Indoor- und Outdoor-Funkversorgungen überall dort, wo lokal etwas höhere Feldstärken auftreten können – z.B. im Nahbereich der Antennen von GSM-Funknetzwerken oder DECT-Basisstationen – intelligente Installationen gewählt werden. Im Nahbereich von Arbeitsplätzen sollten nach Möglichkeit keine Funksysteme bestehen. Antennen könnten z.B. im Flur oder an wenig begangenen Orten (z.B. Teeküche) montiert werden. Auch die Konstruktion der Funkantennen spielt hierbei eine wichtige Rolle. So könnte eine Linienquelle statt die heutigen Punktquellen (GSMAntennen -> Grossbank) dazu beitragen, die lokalen Immissionen im Nahbereich der Antenne tiefer zu halten, weil so die Abstrahlung bei gleicher Energie deutlich weiträumiger verläuft. Beispielsweise könnten bei Verwendung von DECT-Funktelefonen eine zusätzliche Ladestation (ohne Funk) am Arbeitplatz eingesetzt werden. Die eigentliche Basisstation mit Funkantenne lässt sich damit in etwas grösserer Entfernung (mehrere Meter) vom Arbeitsplatz aufstellen. Im Falle von Mobilfunkfahrzeugen trügen geeignete technische Abschirmmassnahmen dazu bei, die NIS-Belastung in der Fahrzeugkabine massgeblich zu reduzieren (verdrahtete statt drahtlose Systeme).
Den hochfrequenten Feldern (Mobilfunk, WLAN, Betriebsfunk und Rundfunk etc.) werden gelegentlich subjektive Beschwerden wie Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, diffuser Schwindel, Gedächtnisstörungen, allgemeine Müdigkeit zugeschrieben. Eine neue im Juni 2007 veröffentlichte Metastudie des BAFU über gesundheitliche Auswirkungen der Hochfrequenzstrahlung im Niedrigdosisbereich bewertete die Forschungsergebnisse von fast 150 Studien im Zeitraum von 2003 bis 2006. Sie kommt zu folgender vorläufigen Schlussfolgerung: «Aus wissenschaftlicher Sicht besteht keine Grundlage, die Grenzwerte der ICNIRP und die darauf basierenden Immissionsgrenzwerte der NISV anzupassen. Es kann jedoch weiterhin nicht abschliessend beurteilt werden, ob diese Grenzwerte auch vor langfristigen Schäden genügend Schutz bieten. Dies gilt auch für Expositionen im Bereich der Anlagegrenzwerte der NISV, da auch in diesem Dosisbereich noch Hinweise auf mögliche Wirkungen mit gesundheitlicher Relevanz bestehen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist daher weiterhin ein vorsorgeorientierter Ansatz im Umgang mit nichtionisierender Strahlung und eine Verstärkung der Forschung erforderlich. » Die heute vorliegenden Immissionsmessdaten der 5 Betriebe bestätigen die Vermutung, dass die NIS-Immissionen im Bereich von unter 1% des jeweils gültigen Grenzwertes (IGW) gemäss NISV liegen und – sofern die Anlagengrenzwerte (AGW) auch auf Funknetzwerke angewendet werden könnten – im ungünstigsten Fall 25% des AGW ausmachen. Auch die Worst Case – Betrachtung der Mittel- und Maximalwerte aller 5 Messbetriebe belegt, dass selbst der strengste IGW im gemessenen Frequenzbereich von 75-2500 MHz bei weitem eingehalten wird. Damit scheint nach heutigem Ermessen eine gesundheitliche Gefährdung oder Beeinträchtigung an der untersuchten Vielzahl von Arbeitsplätzen durch nichtionisierende Strahlungen (Mobilfunk und Funknetzwerke) als unwahrscheinlich. Vorsorgliche Massnahmen sind in Einzelfällen (z.B. Funknetzwerke auf Basis von GSM oder DECT) empfohlen.