Sozialräumliche Lebensweltanalyse von jugendlichen Bahnhofscliquen

Ref. 9408

Méthodes

Méthode de collecte

Stichprobe: In der vorliegenden Studie ist davon ausgegangen worden, dass die geschätzte Personenfrequenz verschiedener Bahnhöfe im Tagesmittel ein geeignetes Merkmal für die Festlegung der Stichprobe darstellt. Es ist zu vermuten, dass ein stark frequentierter Bahnhof auch die Funktion eines Handels-, Freizeit- und Kulturzentrums erfüllt und somit für viele Jugendliche attraktiv ist. Weiter ist dann folgerichtig abzuleiten, dass sich auf solchen Bahnhöfen auch viele unterschiedliche Cliquen aufhalten. Im Rahmen eines qualitativen Forschungsparadigmas wird diese Heterogenität bewusst angestrebt, da beim Ziehen einer Stichprobe eine maximale Variation im Vordergrund steht (Patton 1990, S. 172f.). Aus diesem Grund sind die sechs am stärksten frequentierten Bahnhöfe ausgewählt sowie alle dort anzutreffenden Cliquen erhoben worden. Gemäss den Schätzungen der Schweizerischen Bundesbahnen (2005, S. 23) handelt es dabei um die folgenden Bahnhöfe: Zürich mit 300'000 Personen, Bern mit 145'000 Personen, Winterthur mit 122'000 Personen, Basel mit 120'000 Personen, Luzern mit 62'000 Personen und Biel mit 35'000 Personen. Die Bahnhöfe der französischsprachigen Schweiz sind nicht in die Stichprobe aufgenommen worden; Genf mit 85'000 Personen und Lausanne mit 65'000 Personen. Erhebung und Auswertung der Daten: Die sozialräumliche Lebenswelt der Bahnhofcliquen wurde mit der Methode des Cliquenrasters erhoben (Krisch 2003, S. 105ff), welche einen differenzierten Blick auf verschiedene Jugendcliquen und -szenen einer bestimmten Region ermöglicht. Dieses Cliquenraster wird in fünf Kategorien unterteilt, welche die folgenden Ausprägungen aufweisen: 1. Kategorie: Clique und Cliquenname, Alter, Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit. 2. Kategorie: Verhalten, Tätigkeiten, Outfit, Musik, Weltbild und Sprache. 3. Kategorie: Treffpunkte und Orte. 4. Kategorie: Problemlagen, Bedürfnisse, Interessen und kommunikative Anknüpfungspunkte. 5. Kategorie: Ansprüche, Anforderungen, Kontakte und mögliche Ansatzpunkte. Die Kategorien bildeten den Leitfaden für die Befragungen von Personen, welche relevante Informationen über diese Bahnhofsclique liefern können. Dreissig Studierende der Sozialen Arbeit wurden im Umgang mit dem Cliquenraster geschult und den sechs Bahnhöfen zugeteilt, um so die für die Cliquenraster relevanten Daten erheben zu können. In der vorliegenden Untersuchung sind mit 69 Personen Leitfadeninterviews geführt worden. Bei den Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern handelte es sich um Polizistinnen und Polizisten, Bahnhofsangestellte, Verkäuferinnen und Verkäufer, Professionelle der Sozialen Arbeit sowie die Jugendlichen selbst. Von diesen Leitfadeninterviews sind Berichte angefertigt worden, die als Grundlage für die Erstellung der Cliquenraster dienten. Anhand der Cliquenraster wurde eine Typologie der Bahnhofscliquen erarbeitet, wobei das Stufenmodell empirischer Typenbildung nach Kelle und Kluge (1999) Verwendung fand. In dieses Stufenmodell können verschiedene Auswertungsmethoden und -techniken integriert werden, was der für die qualitative Forschung geforderten Offenheit und Flexibilität entgegenkommt. Als relevante Vergleichsdimensionen wurden die beschriebenen fünf Kategorien des Cliquenrasters verwendet, welche Krisch (2003, S. 107) "für die zu beobachtenden und zu erfragenden Ausprägungen von Jugendkulturen" als geeignet erachtet. Zur Gruppierung der Fälle und zur Analyse der empirischen Regelmässigkeiten wurden in einem ersten Schritt in den fünf Kategorien der Cliquenraster die Beschreibungen der Cliquen verallgemeinert, um so zu einer einheitlichen Vergleichsbasis zu gelangen. In einem zweiten Schritt wurde nach typischen Kombinationsmustern von Merkmalen und deren Ausprägungen gesucht. In einem dritten Schritt wurden diese Muster dialogisch-konsensual validiert, wie dies dem Grundgedanken der dialogischen Hermeneutik entspricht (Scheele 1991). Auf dieser Grundlage wurden die inhaltlichen Sinnzusammenhänge analysiert und Typen gebildet. Es konnten so Idealtypen gebildet und charakterisiert werden. Abschliessend prüften verschiedene Rater die herausgearbeiteten Typen am Material auf ihre Bewährung. Als Mass für die Übereinstimmung zwischen den Ratern wurde der Koeffizent Kappa berechnet, da die Daten einem nominalen Messniveau entsprachen und der Koeffizent eine Korrektur für zufällige Übereinstimmungen vornimmt (Cohen 1960). Zur Berechnung der Interraterreliabilität wurde das Computerprogramm PRAM (Program for Reliability Assessment with Multiple Coders) von Neuendorf (2002) verwendet. Erhebungsverfahren: Inhaltsanalyse standardisiert, Beobachtung nicht teilnehmend, Qualitatives Interview Erhebungsverfahren: Inhaltsanalyse offen, Beobachtung teilnehmend, Qualitatives Interview

Modes de collecte

Univers de référence, unité de recherche

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Sélection ou échantillonnage

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Autres précisions significatives

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Univers de référence, unité de recherche

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