Interventionsstudie zur Förderung von selbstreguliertem Lernen in der Berufsbildung

Ref. 9252

Description générale

Période concernée

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Région géographique

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Informations géographiques additionnelles

Nordwestschweiz

Résumé

Zur Förderung von selbstreguliertem Lernen in der Berufsbildung wurden in einer Interventionsstudie Lehrervoraussetzungen und Entwicklungen in zwei Untersuchungen erfasst. In Untersuchung 1 wurden vor und nach einer Lehrerschulung in selbstreguliertem Lernen Interviewdaten von 28 bzw. 20 Berufslehrern aufgenommen. Zudem standen die Daten einer Referenzgruppe von vier Lehrpersonen zur Verfügung, die an keiner Schulung teilgenommen hatten. Anders als in der Referenzgruppe, war bei den Interventionslehrern nach der Intervention eine Entwicklung hin zu einem tiefenorientierten (d. h. mehr auf das tiefere Verständnis als auf oberflächliches Memorieren ausgerichteten) Lernverständnis festzustellen. Im Bereich Unterrichtsplanung gab es kaum Unterschiede zwischen den Gruppen. Gesamthaft wurden von allen Lehrpersonen Schüler in verschiedenen Lernsituationen als eher passiv wahrgenommen, insbesondere bei der Testvorbereitung. Allerdings lösten die meisten Lehrer die Verstehensprobleme ihrer Schüler so, dass ihnen keine selbständige Lernaktivität abverlangt wurde, sondern Lehrerantworten passiv konsumiert werden konnten. Nach der Intervention gaben die meisten geschulten Lehrer im Gegensatz zu den ungeschulten an, sie könnten nun mit lernstrategischem Vorgehen besser auf die Lernprozesse der Schüler einwirken. Bei den Schülern beobachteten sie allerdings eine viel geringere Entwicklung zu Eigenaktivität. Die für selbstreguliertes Lernen wichtige Selbständigkeit der Schüler wurde von allen Lehrpersonen als weniger hoch eingestuft als die nötige Lehrerkontrolle. Eine Entwicklung konnte in diesem Bereich nicht festgestellt werden. Generell schienen die tiefenorientierten Lehrer Vorteile bei den für selbstreguliertes Lernen förderlichen Kriterien der Unterrichtsplanung und der Lernprozesse zu haben. Im Bereich Schülerselbständigkeit war dies nicht feststellbar. Es gab eine Reihe von Hinweisen darauf, dass sich die tiefenorientierten Lehrer nach der Intervention hinsichtlich des selbstregulierten Lernens eher in einer günstigen Richtung entwickelten. In Untersuchung 2 wurde bei einer anderen Population von Lehrpersonen ein aus den Interviewdaten der ersten Untersuchung entwickelter Fragebogen zur Veränderungserfassung eingesetzt. Auch hier war nach der Intervention eine leichte Entwicklung der Interventionslehrer in Richtung Tiefenorientierung festzustellen, während sich in den Bereichen Unterrichtsplanung und Schülerselbständigkeit keine klaren Unterschiede zur Referenzgruppe ergaben.

Résultats

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