Die Untersuchung steht in Zusammenhang mit den Bestrebungen zur Harmonisierung der kantonalen Bildungssysteme und insbesondere mit der Harmonisierung schulischer Inhalte. In Verwaltung und Fachkreisen besteht ein Bedarf an systematisierten Informationen über die kantonalen Lehrpläne; der Bedarf richtet sich einerseits auf die Kenntnis der Lehrpläne, andererseits auf deren Bezüge zueinander. Die Schweizerische Konferenz der Erziehungsdirektoren (EDK) hat bisher Lehrplanvergleiche für die HarmoS-Fächer Erstsprache, Fremdsprachen, Naturwissenschaften und Mathematik erarbeiten lassen. Mit dieser Studie legt die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) aus eigener Initiative einen weiteren Lehrplanvergleich für das Bildnerische und Technische Gestalten (BTG) vor. Die Untersuchung fragt einerseits danach, wie sich die Teile der Lehrpläne der Deutschschweizer Kantone, die das BTG betreffen, zueinander verhalten; worin - falls überhaupt - Unterschiede oder Gemeinsamkeiten liegen, und welcher Art allfällige Ähnlichkeiten sind. In erster Linie interessieren die Inhalte auf dem Niveau der Grobziele. Eine zweite erkenntnisleitende Frage betrifft das Wesen des BTG, unabhängig von der kantonalen Regelungskompetenzen: Worin liegt die Beschaffenheit der Ziele dieses Bereichs als eines Ganzen? Die Studie stellt die sinnliche Erfahrung als das wesentlichste und grundlegendes Element aller Aspekte des Fachbereichs dar und führt die Ästhetik als den Begriff ein, der es erlaubt, mit Hilfe der ihm innewohnenden Implikationen jene Beschaffenheit zu beschreiben. Die Ästhetik als theoretischer Bezugsrahmen vermittelt eine von allfälligen Partialinteressen der an der Entwicklung Beteiligten unabhängige Aussenperspektive auf die Intention in den zu untersuchenden Zielen. Die in jedem Fall vorgesehene sinnliche Erfahrung auf der anderen Seite realisiert sich notwendigerweise an einem Sachverhalt, der gegenwärtig ist. Damit sind die Parameter vorgezeichnet, welche das Kategoriensystem der Untersuchung bestimmen. Über zweieinhalbtausend Ziele zum BTG wurden mit diesem Kategoriensystems in ihrem Wortlaut und auf ihren Gehalt hin analysiert und als ein hypothetisches Korpus neu geordnet.