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Kultur-Konstruktionen. Diskursive Sinnproduktion in der Wissenschaft am Beispiel der Volkskunde/Europäischen Ethnologie

Ref. 8834

Description générale

Période concernée

1990-2000

Région géographique

-

Informations géographiques additionnelles

Deutschland, Schweiz, Österreich

Résumé

Die 1990er Jahre sind sowohl innerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften wie auch in der Gesellschaft gekennzeichnet durch ebenso zahlreiche wie intensive und fachlich wie gesellschaftlich existenzielle Diskussionen um Kultur. In Frage stehen die grundlegenden Ausrichtungen und Leitbegriffe der Geistes- und Sozialwissenschaften sowie sinnvolle Interpretationsmodelle zur Einschätzung der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation. In diesen Kontext gestellt interessiert sich das Forschungsprojekt für die (historisch bedingte) Konstruktion von Kulturkonzepten und deren Ausstattung mit Sinn. Die elementare Frage nach dem Begriff, Konzept und den damit analysierten Phänomenen von Kultur ernst nehmend soll danach gefragt werden, unter welchen (gesellschaftlichen) Bedingungen und (wissenschaftlichen) Denk- und Schreibweisen Sinn etabliert und mit Autorität ausgestattet wird. Damit verbunden ist die Frage nach der gesellschaftlichen und historischen Kontextualisierung solcher Wissensproduktion: Für wen werden welche Ordnungs- und Interpretationsmodelle hergestellt? Welche institutionelle Infrastruktur bietet dafür die materielle Grundlage und den ideellen Hintergrund bzw. die Zieldefinition der Wissensproduktion? Mit welchen Strategien und von welchen Subjektpositionen aus ist das Sprechen über Kultur verbunden? Die Untersuchung fokussiert - in exemplarischer und mikroanalytischer Vorgehensweise - auf den Bereich einer akademischen Disziplin: den der deutschsprachigen Europäischen Ethnologie/Volkskunde. Die Wahl gerade dieses disziplinären Feldes ergibt sich aus dem Erkenntnisinteresse und dem Selbstverständnis dieses Fachs: Die Europäische Ethnologie/Volkskunde sieht sich als genuine Kulturwissenschaft, deren Forschungsziel sowohl die analytische Beschreibung und Interpretation des realen Phänomens Kultur darstellt wie auch dessen theoretische Konzeptualisierung zugunsten der gegenwärtigen Gesellschaft (Stichwort "gesellschaftliche Relevanz von Wissenschaft"). Das Projekt verfolgt das Ziel, reflektierend zu klären, wie es (am Beispiel der Volkskunde/Europäischen Ethnologie innerhalb der 1990er-Jahre) zur Entstehung von Sinn und Legitimität bestimmter Konzeptionen von Kultur kommt. Intendiert ist damit ein (analytischer) Beitrag zum fachlichen und interdisziplinären Forschungsstand bezüglich "Kultur". Gleichzeitig ermöglicht dieser Blick auf die wissenschaftliche Theorieproduktion im Feld der Geistes- und Kulturwissenschaften eine Ausweitung der - im Projekt ebenfalls beigezogenen - Wissenschaftsforschung.

Résultats

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