Briefe an Pestalozzi

Ref. 8368

Méthodes

Méthode de collecte

Der Bedeutungsgehalt der Briefe an Pestalozzi kann mit dem Begriff der "Kontextualisierung" bezeichnet werden. Damit sind drei Ebenen gemeint: - Erstens repräsentieren die Briefpartner einen wichtigen Ausschnitt vom realen Kontext Pestalozzis. Sie diskutieren mit ihm persönliche und, das ist vor allem wichtig, zeitgenössische Probleme pädagogischer, sozialer, politischer, theologischer und ökonomischer Art. Sie reflektieren Pestalozzis Meinungen und Ansichten in seinem historischen Kontext und bestätigen ihn entweder oder bringen ihre eigenen oder Meinungen Dritter ins Spiel. Pestalozzi wird dadurch nachweislich mit der zeitgenössischen Diskussion (oder einem Teil davon) konfrontiert. Für die Pestalozzi-Forschung ist dabei von Interesse, was er von diesen "fremden" Diskursen wie in sein Denken integriert hat (oder eben auch nicht). - Zweitens gilt es, die Briefpartner so weit als sinnvoll selber zu kontextualisieren. Das Konzept der Kontextualisierung Pestalozzis darf nicht bei den Briefpartnern enden, sondern es bedarf - in vernünftiger Kürze und Präzision - zusätzlich der Aufarbeitung des sozialen und ideengeschichtlichen Hintergrunds des Absenders. Dabei kann es sich um eine Privatperson oder um eine Institution handeln. - Der methodologische Hintergrund der beiden ersten Aspekte führt zu einem dritten. Die vor allem in der angloamerikanischen Welt entstandene Diskussion um die Kontextualisierung hat sich in der In-Frage-Stellung der traditionellen, an kanonisierten Klassiker-Texten orientierten Historiographie auf die Wiederentdeckung historisch wirksamer, historiographisch aber verschütteter Denkströmungen verschrieben. Ein wesentliches Resultat dieser Arbeiten ist die Rekonstruktion republikanischen Denkens von Machiavelli bis heute. Gerade dieser Republikanismus ist für den schweizerischen Kontext im allgemeinen, und für den zürcherischen im besonderen von grösster Wichtigkeit, weil er ein Tugendkonzept enthält, das hohe pädagogische Attraktivität aufweist. Die Rekonstruktion des Korrespondenzumfeldes macht verständlich, dass Pestalozzis "Pädagogik" bzw. "Methode" (ab 1800) nicht im frühliberalen Schuldiskurs festzumachen ist, sondern in einem republikanischen. Literatur zum methodischen Ansatz: Horlacher, Rebekka: Briefe an Pestalozzi. Eine Edition im Lichte neuer historischer Forschungsansätze. In: ph akzente 10(2003), H2, S. 40 Tröhler, Daniel: Pädagogische Historiographie und Kontext. In: Zeitschrift für pädagogische Historiographie 7(2001)H1, S. 26-34 Erhebungsverfahren: Anderes Verfahren Edition

Modes de collecte

Autre

Anderes Verfahren: Edition

Univers de référence, unité de recherche

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Sélection ou échantillonnage

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Autres précisions significatives

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