Sicherheit 2002. Aussen-, sicherheits- und verteidigungspolitische Meinungsbildung im Trend

Ref. 7521

Description générale

Période concernée

Februar 2002

Région géographique

Informations géographiques additionnelles

Schweiz

Résumé

Ziele und Datenbasis: Die Jahresstudien "Sicherheit" der Militärakademie an der ETH Zürich in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle für Sicherheitspolitik und Konfliktforschung der ETH Zürich dienen der Trendermittlung der sicherheits- und wehrpolitischen Meinungsbildung in der Schweiz. Sie stützen sich auf im Jahres- oder Zweijahresrhythmus durchgeführte repräsentative Befragungen der Schweizer Stimmbevölkerung. Seit 1999 wird die Untersuchung jeweils in einem Jahresband nach gleichbleibendem Schema publiziert. Darin werden die Ergebnisse der Wellen zusammengefasst und in eine leicht zugängliche Form gebracht - gedacht als Informationsgrundlage für die Beobachtung längerfristiger Trendentwicklungen. Zu diesem Zwecke werden wichtige aussen-, sicherheits- und verteidigungspolitische Grundeinstellungen in unveränderter Weise im Jahresrhythmus erhoben und im Zeitvergleich dargestellt und interpretiert. Die Themengruppen dieser Ermittlung lauten: das allgemeine Sicherheits- und Bedrohungsempfinden, das Vertrauen in Institutionen und Behörden, der Grad an aussen- und sicherheitspolitischer Kooperationsbereitschaft, die Neutralität allgemein und die verschiedenen Auffassungen von Neutralität, die Einstellung zur militärischen Landesverteidigung, das sicherheitspolitische Interesse und der sicherheitspolitische Informationsstand. Neben diesem Katalog werden jährlich ergänzende Themata aufgegriffen. Dieses Jahr werden Daten zu den zwei folgenden Themenkreisen erhoben: allgemeine Sicherheitsempfindungen in der Bevölkerung nach den Terrorangriffen vom 11. September 2001 und die Beziehungen der BürgerInnen zum schweizerischen Staat. Ein spezielles Augenmerk gilt ferner den Kenntnissen rund um die Reform "Armee XXl" un der Bereitschaft von Frauen, sich in den Sicherheitsinstitutionen zu engagieren.

Résultats

Kurzzusammenfassung Das allgemeine Sicherheitsempfinden der SchweizerInnen ist auch anfangs 2002 auf dem gewohnt hohen Niveau. 86% (-1%) geben an, sich in der heutigen Zeit "sehr" oder "eher sicher" zu fühlen. Dies mag nach den Ereignissen des 11. Septembers 2001 überraschen, zeigt aber einmal mehr, dass isolierte Ereignisse sich in der Regel nur kurzfristig auf Grundstimmungen auswirken. Innen- und Aussenwahrnehmung unterscheiden sich deutlich voneinander. Während man die nähere Zukunft der Schweiz weiterhin optimistisch beurteilt, herrscht bezüglich der weltpolitischen Situation eine im Vergleich zu den letzten Jahren pessimistischere Einschätzung vor. Die aussenpolitische Öffnungsbereitschaft lässt weiter nach. Zur anhaltenden europapolitischen Skepsis gesellt sich neu auch eine grössere Zurückhaltung in Fragen der sicherheitspolitischen Kooperation hinzu. So sind erstmals seit sechs Jahren weniger als zwei Drittel der Befragten für Schweizer Uno-Friedenstruppen. Die Schweizer Neutralität ist als Prinzip unumstritten. Was jedoch die konkrete politische Umsetzung der Neutralität angeht, so bestehen sehr unterschiedliche Auffassungen in der Bevölkerung. Die Überzeugung, dass die Armee notwendig sei, ist unter den jungen SchweizerInnen weiter verbreitet als in den letzten Jahren. Die Milizwehrform hat an Zustimmung gewonnen und wird einer Berufsarmee gegenwärtig wieder vorgezogen.