Sicherheit 2001. Aussen-, sicherheits- und verteidigungspolitische Meinungsbildung im Trend

Ref. 7386

Description générale

Période concernée

2000

Région géographique

Informations géographiques additionnelles

Ganze Schweiz

Résumé

Dieses Projekt untersucht langfristige Trends der aussen- und sicherheitspolitischen Meinungsbildung. Es handelt sich dabei um die Fortführung einer seit mehr als zehn Jahren bestehenden Erhebungsreihe (vgl. "Sicherheit'97", "Sicherheit '98", "Sicherheit '99" , "Sicherheit '00", "Sicherheit '02" etc). Ziel dieser Erhebung, welche die Dozentur für Militärsoziologie an der Militärischen Führungsschule (MFS) an der ETH Zürich zusammen mit der Forschungsstelle für Sicherheitspolitik und Konfliktanalyse der ETH Zürich durchführt, ist die Ermittlung von Trends und Tendenzen in Bezug auf das allgemeine Sicherheits- und Bedrohungsempfinden, das Vertrauen in Institutionen und Behörden, den Grad an aussen- und sicherheitspolitischer Kooperationsbereitschaft, die Neutralität allgemein und die verschiedenen Auffassungen von Neutralität, die Einschätzung der Verteidigungsausgaben, die Einstellung zur militärischen Landesverteidigung und das sicherheitspolitische Interesse und den sicherheitspolitischen Informationsstand. Neben einem Kern von stets oder in unregelmässigen Abständen gestellten Fragen werden jährlich auch solche zu aktuellen sicherheitspolitischen Themen gestellt. Dieses Jahr betreffen diese das selbstdeklarierte Abstimmungsverhalten im Fall einer Wiederauflage der "Blauhelm-Vorlage" vom Juni 1994, die Bewaffnung von Schweizer Soldaten im Rahmen von Missionen im Ausland und das Prestige einer milizmilitärischen Karriere.

Résultats

Im Vergleich zur ersten Hälfte der 90er Jahre ist die allgemeine Stimmungslage in der Schweiz gegenwärtig - wie schon in den beiden letzten Erhebungen - von Optimismus geprägt. Dies gilt sowohl für die Einschätzung der Zukunft des eigenen Landes als auch für die erwartete Entwicklung der weltpolitischen Lage. Wenn auch die grundsätzliche Bereitschaft zu internationaler Zusammenarbeit in der Schweizer Bevölkerung weit verbreitet ist, so hat die europapolitische Skepsis doch stark zugenommen. Mehr Handlungsspielraum besteht im Bereich der sicherheitspolitischen Öffnung des Landes. In Zusammenhang mit dem Engagement von Schweizer Soldaten im Ausland wird heuer unter den verschiedenen denkbaren Formen von Einsätzen erstmals deutlich die Variante der Friedenssicherung mit einer Bewaffnung zum Selbstschutz favorisiert. Dafür steht letztlich die - allerdings knappe - Annahme der beiden Militärvorlagen am 10. Juni dieses Jahres. Die Zustimmung zum "Prinzip Neutralität" ist ungebrochen hoch. In der Detailanalyse zeigt sich allerdings, dass das traditionalistische, integrale Neutralitätsdenken zunehmend einem pragmatisch differenziellen Neutralitätsverständnis Platz macht. Die Akzeptanz der Milizwehrform und das Prestige einer Militärkarriere schwächen sich im langfristigen Trend merklich ab.