LifE-Studie: Lebensverläufe von der späten Kindheit ins frühe Erwachsenenalter. Die Bedeutung von Erziehungserfahrungen und Entwicklungsprozessen für die Lebensbewältigung

Ref. 6817

Description générale

Période concernée

1979-2002

Région géographique

Informations géographiques additionnelles

Bundesland Hessen, Deutschland

Résumé

Die LifE-Studie bildet die Fortsetzung der Konstanzer Jugendlängsschnittuntersuchung aus den Jahren 1979 bis 1983 (Leitung: Helmut Fend). An der Jugendstudie nahmen jährlich ca. 2000 Kinder und Jugendliche aus der Grossstadt Frankfurt und aus zwei ländlichen Regionen im Bundesland Hessen teil. Die Jugendlichen wurden von der 6. bis zur 10. Schulstufe in ihren Klassenverbänden befragt. Neben der Hauptuntersuchung fanden zwei grosse Elternuntersuchungen, drei Erhebungen bei Lehrkräften und mehrere qualitative Studien statt. Insgesamt beteiligten sich gegen 3000 Jugendliche aus Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien an mindestens einer der fünf Erhebungen. Im Mittelpunkt der Jugendstudie stand die Frage nach den psychischen und sozialen Entwicklungsverläufen in der Adoleszenz und nach den Voraussetzungen einer produktiven bzw. belasteten Bewältigung von altersspezifischen Entwicklungsaufgaben. Die aus dem Jugendlängsschnitt vorliegenden Daten umfassen ein detailliertes Indikatorensystem zu den Sozialisationsbedingungen und Erziehungserfahrungen im damaligen schulischen Umfeld, im Elternhaus und in der Gleichaltrigengruppe der Heranwachsenden. Darüber hinaus liegen ausführliche Informationen zum Leistungsverhalten, zur Bildungsorientierung, zur sozialen Einbettung, zum psychischen Wohlbefinden und zu intra- und interpersonalen Kompetenzen und Motivationen der Jugendlichen vor. Die Wiederbefragung der mittlerweile 35-jährigen ehemaligen Jugendlichen fand 2002 statt. Sie knüpfte im Kern an diese Fragestellung an, erweiterte sie aber lebensgeschichtlich bis ins Erwachsenenalter. Eines der wichtigsten Ziele der Fortsetzungsstudie war es dabei, theoretisch etablierte, aber bezogen auf ihre prognostische Validität noch ungenügend geprüfte Annahmen zu den langfristigen Auswirkungen von bestimmten Schutz- und Risikofaktoren im Jugendalter einer Prüfung zu unterziehen. Für alle Lebensbereiche standen zudem Fragen der Kontinuität und Diskontinuität von Entwicklungsverläufen sowie der Desistenz und Inzidenz von Problemlagen bei Übergang vom Jugend- ins Erwachsenenalter vor dem Hintergrund unterschiedlicher personaler und sozialer Ressourcen im Zentrum des Interesses. Ein weiterer Fokus der Folgestudie stellte die Vorhersage der Lebensbewältigung im frühen Erwachsenenalter dar. Wenn Daten zum Erwachsenenalter vorliegen und man weiss, was geworden ist, dann lässt sich rückblickend die Frage stellen, wie es zur Situation im Erwachsenenalter kommen konnte. Wie lässt sich z.B. erklären, dass junge Erwachsene eine befriedigende Partnerbeziehung führen oder sich scheiden lassen, depressiv oder hoch zufrieden mit ihrem Leben sind? Welche personalen Voraussetzungen und sozialen Kontextbedingungen im Jugend- und jungen Erwachsenenalter führen beispielsweise zu einer hohen Berufsmotivation und zu einer erfolgreichen beruflichen Integration? Die LifE-Studie versuchte somit, mit dem Blick nach vorne (Was ist aus den Jugendlichen geworden?) und dem Blick zurück (Wie sieht die Vorgeschichte der Erwachsenen aus?) die wichtigsten Entwicklungspfade von der späten Kindheit bis ins frühe Erwachsenenalter zu beschreiben und zu erklären. Die Lebensbewältigung im Erwachsenenalter wurde durch Merkmale der sozialen, familialen, beruflichen und gesundheitlichen Entwicklung indiziert. Einen bedeutenden Bestandteil der Wiederbefragung bildete auch die retrospektive Erfassung wichtiger Ereignisse und Sequenzen des beruflichen Werdegangs, der Partnerwahl und der Familiengründung. Es wurde damit die Grundlage für eine differenzierte Beschreibung unterschiedlicher sozialer und beruflicher Lebensverläufe und für deren Prädiktion durch Erfahrungen in der Adoleszenz gelegt. Zu den grössten Herausforderungen bei der Wiederaufnahme der Studie gehörte es, die früheren Befragten fast zwanzig Jahre nach der letzten Datenerhebung wieder aufzufinden. In mehrjährigen Recherchearbeiten konnten die Adressen von 1850 Personen ermittelt werden. Dank dem komplexen Design mit der Vergabe von monetären Incentives sowie einer schriftlichen und einer telefonischen Erinnerung konnten schliesslich 1527 Probanden zur Teilnahme an der postalischen Befragung bewegt werden (82%). 2004 wurde eine Zusatzstudie realisiert, um Adressen und Basisinformationen zu den Personen zu gewinnen, die in der Hauptstudie 2002 nicht befragt werden konnten. Rund 130 Personen konnten in der Folge zusätzlich befragt werden.

Résultats

Siehe Veröffentlichungen und Pdf-Downloads unter http://www.paed.uzh.ch/life.