In den letzten zwanzig Jahren ist die enge Verflechtung von individuellen Qualifikationen und den Möglichkeiten des Zugangs zum Arbeitsmarkt immer deutlicher geworden. Es ist in diesem Zusammenhang festzustellen, dass die Arbeitslosigkeit, welche gegenwärtig die Industrieländer heimsucht, stark mit der Tatsache zusammenhängt, das die auf dem Stellenmarkt geforderten Qualifikationen und Fähigkeiten sich nicht decken mit dem, was die arbeitsuchenden Personen mit sich bringen. Je effizienter der Kampf gegen diese strukturelle Arbeitslosigkeit geführt wird, desto besser sind die Aussichten, den Problemkreis der Beschäftigung in den Griff zu bekommen - eine Problematik, die gegenwärtig an der Spitze der Sorgen der schweizerischen Wohnbevölkerung rangiert. Am 1. April 1998 hat der Bundesrat den Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung mit der Aufgabe betraut, ein nationales Forschungsprogramm zum Thema "Bildung und Beschäftigung" in die Wege zu leiten. Dem Programm stehen 8 Millionen Franken zur Verfügung. Der Nationalfonds hat darauf eine Leitungsgruppe ernannt, die in einer ersten Arbeitsphase den Ausführungsplan für das NFP 43 entworfen hat; dieser ist im April 1999 veröffentlicht worden.
Gemäss diesem Ausführungsplan sollen mit Hilfe des neuen Forschungsprogramms die Zusammenhänge zwischen Bildung und Beschäftigung ganz allgemein erforscht werden; namentlich ist zu klären, wie dieses Zusammenspiel durch die Berufsorganisationen, die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien sowie durch die Organisation des Bildungswesens und der Arbeitswelt mitgestaltet wird. In interdisziplinär angelegten Forschungsprojekten sind Grundlagen zu erarbeiten, die es den Verantwortlichen in Bildungswesen, Politik, Wirtschaft, Unternehmen und Berufsorganisationen gestatten, mit zeitlich und sachlich angemessenen Massnahmen die Beschäftigungssituation in der Schweiz nachhaltig zu verbessern. Für das Programm sind sechs Forschungsschwerpunkte festgelegt worden
1) die tertiäre Bildung,
2) die Zukunft der beruflichen Bildung,
3) die Weiterbildung,
4) die Wechselwirkungen zwischen Bildungswesen und Arbeitsmarkt,
5) Bildung und Arbeitslosigkeit,
6) Bildung und innovatives Verhalten.
Die Leitungsgruppe des nunmehr dritten nationalen Forschungsprogramms im Bildungsbereich wird von Karl Weber, Direktor der "Koordinationsstelle für Weiterbildung" der Universität Bern präsidiert; die weiteren Mitglieder sind Martine Chaponnière, Genf; Beat Hotz-Hart, Bundesamt für Berufsbildung und Technologie, Bern; Fritz Osterwalder von der Universität Bern, und George Sheldon vom Wirtschaftswissenschaftlichen Zentrum der Universität Basel.