Migration und Gesundheit

Ref. 5860

Description générale

Période concernée

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Région géographique

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Informations géographiques additionnelles

Schweiz, wichtigste ausländische Literatur zum Thema

Résumé

Um die Publikationen zum Thema Migration und Gesundheit besser zugänglich zu machen und die Forschung vermehrt zu koordinieren, finanziert das Bundesamt für Gesundheit am SFM eine Stelle. In den neunziger Jahren haben Fragen zu gesundheitlichen Bedingungen und Folgen der Migration auch in der Schweiz an Bedeutung gewonnen. Diverse Interventionsprojekte wurden realisiert, und die Zahl der Publikationen zum Thema Migration und Gesundheit hat sich vervielfacht. Allerdings wurde kaum Grundlagenforschung betrieben, im Unterschied zu den umliegenden europäischen Ländern, in welchen Migrationsforschung eine weit längere Tradition hat. Daraus ergibt sich für die Schweiz ein deutlicher Wissensrückstand, welcher präventive und therapeutische Anstrengungen erschwert. Um Projekte sowie gesundheitspolitische Entscheidungen auf eine solidere Grundlage zu stellen, ist eine Konzentration der wissenschaftlichen Ressourcen nötig. Die bisher publizierten wissenschaftlichen Arbeiten zu Migration und Gesundheit sind meist schlecht zugänglich. Die fehlende Koordination und Dokumentation der Forschung, der dürftige Austausch zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden sowie zwischen den universitären Disziplinen erschweren die Übersicht über die vorhandenen Forschungsresultate und Projekte. Wissenschaftliche Ressourcen bleiben ungenutzt, Fehlkonzepte und Doppelspurigkeiten sind unvermeidlich. Von Seiten der Behörden, der Universitäten sowie der Hilfswerke wird seit langem ein verbesserter Zugang zum vorhandenen Wissen sowie die Koordination entsprechender Forschungen gewünscht. Das Bundesamt für Gesundheit hat sich 1995 entschlossen, dem Schweizerischen Forum für Migrationsstudien den Aufbau einer Dokumentations- und Forschungsstelle zum Thema Migration und Gesundheit zu ermöglichen. Das BAG finanziert eine auf drei Jahre befristete Stelle, zu deren Aufgabenbereich folgendes gehört: Dokumentation der Publikationen zum Thema Migration und Gesundheit (vor allem) in der Schweiz; Koordination entsprechender Forschungen innerhalb und ausserhalb der Universitäten; Eruierung von Forschungslücken; Durchführung oder Begleitung von Forschungen in Zusammenarbeit mit den Universitäten und mit ausseruniversitären Institutionen; Information und Beratung; Öffentlichkeitsarbeit; Aus- und Weiterbildung; wissenschaftliche Kontakte zum Ausland. Inhaltlich sollen einerseits die traditionellen Themen des BAG aufgegriffen werden (Prävention und Gesundheitsförderung bezüglich AIDS, Drogen, Alkohol und Tabak, epidemiologische Untersuchungen, Gesundheitsinformation). Andererseits gilt es Gebiete der Migrationsmedizin zu untersuchen, in denen offensichtliche Wissenslücken bestehen, beispielsweise: das Gesundheitsverhalten von Migrantinnen und Migranten; Schwierigkeiten bezüglich Gesundheitserziehung; die spezifische Morbidität der ausländischen Bevölkerung; die gesundheitliche Situation der ausländischen Frauen in der Schweiz; die spezifischen Probleme von Migranten und Migrantinnen beim Zugang zum Gesundheitswesen; Fragen zur Krankenversicherung der ausländischen Bevölkerung; Ausbildung des Personals im Gesundheitswesen in Migrationsfragen. In der Folge sollen wissenschaftliche Projekte angeregt und in Zusammenarbeit mit Universitäten, Polikliniken und Gesundheitsbehörden realisiert werden. Daraus können sich mittelfristig Vorschläge zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation der ausländischen Bevölkerung sowie für die Prioritäten der Gesundheitspolitik ergeben. Der Aufbau der Stelle ist im Gange. Die bereits vorhandenen Forschungsresultate werden laufend dokumentiert.

Résultats

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