Folgende Ziele sollen mit diesem Projekt erreicht werden:
Schaffung wissenschaftlicher Daten als Grundlage für Entscheide in der Praxis (Grenzwerte, welche auch objektive EM-Sensibilität berücksichtigen).
Entwicklung von Methoden zur Feststellung objektiver EM-Sensibilität.
Objektivierung der von Elektrobiologen gemeldeten positiven Wirkung von Sanierungsmassnahmen im natürlichen Umfeld (Wohnbereich, Schlafzone).
Die Studie soll im natürlichen Umfeld der untersuchten Personen stattfinden. Das heisst, es sind auch andere, möglicherweise belastende Faktoren zulässig. Dieses Vorgehen hat den Nachteil, dass die Fehlerstreuung grösser ist und dadurch eine eventuelle positive Wirkung der Feldminderung auf die Befindlichkeit stärker verdeckt wird. Falls das EM-Feld jedoch als Kofaktor für Beschwerden wirkt, könnte es auch sein, dass im natürlichen Umfeld die Feldverminderung zu stärkeren positiven Wirkungen als im Labor führt. Sie würden dadurch besser nachweisbar. Der Hauptvorteil einer Studie im natürlichen Umfeld liegt darin, dass deren Ergebnisse praxisrelevant sind.
Es wird angenommen, dass die Belastung durch elektromagnetische Felder eine Änderung des Schlafverhaltens verursacht. Somit gilt das Hauptaugenmerk dem Schlafverhalten elektrosensibler und nicht-sensibler Personen mit und ohne EM-Feld. Die in Frage kommenden Feldintensitäten sind um einen Faktor 50 kleiner als die allgemein verwendeten Grenzwerte. Durch die Auswahl aus dem Kreis der sogenannten "Erfolgskunden" von Elektrobiologen (d.h. Menschen, bei welchen die elektrobiologischen Massnahmen eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität brachten) wird bereits eine Vorselektion bezüglich EM-Sensibilität getroffen. Als Kontrollgruppe wird eine gleiche Anzahl Personen ausgewählt, die sich als "nicht-sensibel" einstufen. Zur Untersuchung der Wirkung elektrischer und magnetischer Felder soll im Schlafbereich der Versuchspersonen ein künstliches EM-Feld erzeugt werden. Dieses "Provokationsfeld" wird durch eine automatische Steuerung ein- und ausgeschaltet, so dass weder die Versuchspersonen noch der Versuchsleiter wissen, welche Feldbedingung vorliegt (doppelblind). Es soll gezeigt werden, dass die Befindlichkeit bei überzufällig vielen Personen mit dem Feldzustand korreliert.
Methoden: Es werden subjektive und objektive Schlafparameter gemessen: Die Schlafqualität ist subjektiv. Die Versuchspersonen führen ein Befindlichkeits-Tagebuch, welches für die Doppelblindstudie entwickelt wurde. Die physiologischen Daten (objektive Parameter) werden mittels indirekter Aktimetrie (Bewegungsmessung) gesammelt. Dazu wurde am Institut ein Messgerät entwickelt ("Dormograph"). Vier Sensoren registrieren die Schwerpunktsverlagerungen der Versuchsperson. Durch Aufbereitung der Rohdaten können Herzschlag, Atemfrequenz und Bewegungen grafisch und numerisch dargestellt werden. Zur Erzeugung des Provokationsfeldes wird ein Feldgenerator entwickelt.
Hypothesen: Die elektromagnetischen Felder können alleine oder im Zusammenspiel mit anderen Faktoren Symptome auslösen. Wesentlich ist, dass EM-Felder beteiligt sind.
Hypothese 1: Elektrosensible Personen werden durch elektrische und/oder magnetische Felder in ihrem Wohlbefinden erheblich gestört. Der Einfluss dieser Felder während der Nacht wirkt sich auf die Beurteilung der Schlafqualität der VP aus.
Hypothese 2: Die bei elektrosensiblen Personen häufig vorkommenden Symptome wie Schlaflosigkeit, Ein- und Durchschlafstörungen, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche werden durch die während der Erholungsphase einwirkenden EM-Felder verursacht.
Hypothese 3: Elektrische und magnetische Felder verursachen bei elektrosensiblen Personen Verhaltensänderungen, welche den Symptomen des REM-Schlaf-Entzugs ähnlich sind. Die Korrelation zwischen EM-Feldzustand, subjektiver Bewertung der Schlafqualität und der Auswertung der physiologischen Parameter wird untersucht. Wenn ein Zusammenhang zwischen EM-Feld und Schlafstörungen besteht, ist eine Wirkung schwacher elektromagnetischer Felder auf den Menschen erwiesen.