Schwangerschaftsverhütung bei opiatabhängigen Frauen in Substitutionsbehandlung

Ref. 5392

Description générale

Période concernée

01.04.97 bis 31.03.99

Région géographique

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Informations géographiques additionnelles

Region Zürich, ev. Ausweitung auf andere Regionen

Résumé

Aufgrund klinischer Erfahrungen aus unserer Poliklinik für methadongestützte Behandlung, dem Zokl1 (über 1600 Behandlungen seit 1992, 28% Frauen), Daten aus einer eigenen wissenschaftlichen Studie (41 Geburten von opiatabhängigen Frauen, 1993 - 95), und einer ausführlichen Literaturrecherche wurde ersichtlich, dass opiatabhängige Frauen unter Substitutionsbehandlung oft schwanger werden. Viele dieser Schwangerschaften treten unerwünscht ein. Der körperliche und psychische Zustand dieser Frauen ist oft stark reduziert. Deren Kinder haben hinsichtlich somatischer und psychischer Entwicklung schlechte Startbedingungen. Dem Thema Schwangerschaftsverhütung bei drogenabhängigen Frauen muss mehr Beachtung geschenkt werden. Eine ungewollte Schwangerschaft ist für jede Frau, für drogenabhängige und HIV-Positive Frauen im Speziellen, eine extreme psychische und physische Belastung. Die Adoptionsquote für die Kinder ist sehr hoch. In der Betreuung drogenabhängiger Frauen und Männern muss das Thema Schwangerschaftsverhütung genau so selbstverständlich werden wie das Thema HIV- und Hepatitis-Prävention. Die alleinige Aufforderung, Kondome zu gebrauchen, genügt aber bei vielen Drogenabhängigen offenbar nicht. Die zusätzliche Anwendung von Langzeitgestagenen (Markenname Depo-Provera) ist, nach klinischer Erfahrung, bei einer Gruppe von Frauen eine sinnvolle Ergänzung zum Kondom, um wenigstens bei ungeschütztem (kondomlosem) Geschlechtsverkehr eine Schwangerschaft zu verhindern. Alle drogenabhängigen Frauen, die in der Poliklinik Zokl1 in einer methadongestützten Behandlung stehen oder neu eintreten, werden ausführlich über Schwangerschaftsverhütung und Infektionsprophylaxe aufgeklärt. Den Frauen mit Compliance-Problemen bezüglich Antikonzeption und Infektionsschutz wird ein Depogestagen als sichere Schwangerschaftsverhütung gratis angeboten. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass eine regelmässige Anwendung von Depo-Provera bei Frauen in einer Substitutionsbehandlung möglich ist und eine sicher Verhütungsmethode darstellt. Das Nebenwirkungsprofil wird als identisch mit demjenigen von nicht drogenabhängigen Frauen eingeschätzt. Es ist wichtig zu evaluieren, wie sich der Einsatz von Depogestagen auf den Kondomgebrauch auswirkt. Postuliert wird, dass im Zusammenhang mit der regelmässigen Applikation von Depotgestagen das Thema Infektionsprophylaxe von gut ausgebildeten TherapeutInen häufiger und stärker fokussiert wird, was zu einer besseren Compliance bezüglich Kondomgebrauch führt, zumindest aber nicht zu einer selteneren Anwendung als vor Beginn dieser Antikonzeptionsmethode.

Résultats

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