Das Wettbewerbsumfeld vieler schweizerischer Unternehmungen hat sich in den letzten Jahren massiv gewandelt. Es ist heute v.a. gekennzeichnet durch eine erhöhte Dynamik und Komplexität. Eine Reihe von Branchen, wie z.B. die Chemie-, die Finanzdienstleistungs- und die Informations- und Telekommunikationsindustrie, weisen zunehmende Globalisierungstendenzen auf bzw. haben sich bereits zu globalen Branchen entwickelt. Durch den wachsenden Wettbewerbsdruck, insbesondere von den Absatzmärkten, sehen sich viele Unternehmungen gezwungen, strategische und strukturelle Anpassungen vorzunehmen und somit bestehende Wettbewerbsvorteile zu sichern bzw. auszubauen und/oder neue Wettbewerbsvorteile zu erringen. Aber auch die Signale der Faktormärkte, insbesondere derer für Eigen- und Fremdkapital sowie Humanressourcen zwingen die Unternehmungsleitungen zu Anpassungen bzw. Korrekturen der Strategien und Strukturen. Eine der prominentesten Strukturanpassungsmassnahmen ist der Zusammenschluss von Unternehmungen (kurz: M&A).
In der Schweiz ist es in den vergangenen Jahren zu einer ganzen Reihe kleinerer und grösserer Unternehmungszusammenschlüsse gekommen. Die bzgl. ihres Transaktionsvolumens bedeutendsten Beispiele sind die Fusion von Ciba und Sandoz zu Novartis und der Zusammenschluss der Credit Suisse Group mit der Winterthur Versicherung. Beide Fälle stiessen auch auf ein grosses öffentliches Interesse.
Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, Motive für Megamergers zu erfassen, zu systematisieren und anschliessend im Lichte der ökonomischen Theorien zu beurteilen. Insbesondere soll die Frage untersucht werden, wie durch Megamergers Wert für unterschiedliche (gesellschaftliche) Personengruppen generiert werden kann. Abschliessend soll ein Konzept zur Analyse und zum Verständnis von Megamergers (Framework of Analysis) sowie Empfehlungen für die effiziente (=wertschöpfende) Gestaltung von Megamergers - von der Akquisitionsvorbereitung bis zur vollständigen Integration - abgeleitet werden. Insgesamt soll so eine Verbesserung des Gesamtverständnisses für Grossfusionen resultieren.