Die berufliche Situation ehemaliger Anlehrlinge

Ref. 2664

Description générale

Période concernée

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Région géographique

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Informations géographiques additionnelles

Deutschschweiz

Résumé

Die Anlehre auf dem beruflichen Sektor, ein für schwächere Schüler gedachter Bildungsgang, wurde in der Schweiz im Rahmen des geltenden Berufsbildungsgesetzes eingeführt, welches im September 1978 von den Stimmbürgern angenommen wurde. Diese Neuerung war bei der Revision des BBG und im Abstimmungskampf von gewerkschaftlicher Seite bekämpft worden; die Gewerkschaften fürchteten, die Arbeitgeber wollten sich mit der Anlehre eine neue, schlechter qualifizierte und schlechter zu entlöhnende Kategorie von Arbeitern heranziehen. Die ersten Jugendlichen begannen ihre Anlehre im Jahr 1980. Eine Anlehre dauert ein bis zwei Jahre (in der Regel zwei). Es ist nun heute also möglich, sich ein Bild darüber zu machen, was aus den Anlehrlingen geworden ist und wie sie ihre Ausbildung und ihre gegenwärtige berufliche Situation beurteilen.

Résultats

Vorerst ist festzuhalten, dass die Anlehre, bisher jedenfalls, nicht die quantitative Bedeutung erlangt hat, die man anfangs erwartete: Bestanden beispielsweise 1987/88 237'865 Lehrverträge nach herkömmlicher Art, so gab es im gleichen Zeitraum lediglich 2740 Anlehrverträge (1,15%). Im Rahmen dieses Projekts wurden mit 113 Anlehrlingen (drei Viertel männlichen, ein Viertel weiblichen Geschlechts; 82 Prozent schweizerischer, 18 Prozent anderere Nationalität) Interviews durchgeführt. Es zeigt sich, dass die Befragten in der Regel zufrieden sind, zumindest eine Anlehre gemacht zu haben: das sei besser als gar nichts. Viele sind sich bewusst, dass ein anpruchsvollerer Ausbildungsgang ausser ihrer Reichweite gelegen hätte. Erstaunlich gross ist aber der Anteil jener, die den Wunsch äussern, sich weiterzubilden (73%). Es scheint also nicht so zu sein, dass es vor allem bildungsfeindliche Jugendliche sind, die sich zu einer Anlehre entschliessen.