Das DINGI-Programm dauert jeweils ein Jahr. Jedes halbe Jahr werden sechs Dingianer aufgenommen, das maximale Platzangebot ist für 12 Dingianer vorhanden.
Vorab findet eine Umfrage statt, die das Bedürfnis bei den Insassen für ein Projekt im Sinne vom DINGI feststellen soll.
Beim definitiven Anlaufen des Modellversuches (sofern genügend Interesse vorhanden) werden an alle Insassen der Strafanstalt "Werbeformulare" verteilt. Der Modellversuch und das DINGI im Speziellen werden auf diesem Papier kurz vorgestellt. Die Insassen haben die Möglichkeit, sich mit einem Talon (beim ersten Mal mit Anmeldefrist) zu melden, wenn sie sich grundsätzlich für das Projekt interessieren. Wenn der Modellversuch einmal angelaufen ist, wird jeder neue Eintritt in die SL mit einem "Werbeformular" bedient.
Die Interessenten werden gebeten, Fragebogen (U-Fragebogen, FPI, Fragebogen bezügl. Suchtproblematik etc.) auszufüllen.
Anhand der Auswertungen der Fragebogen ergibt sich die Gruppe der möglichen Dingianer. Durch Zufallsprinzip wird aus dieser Stichprobe die Kontrollgruppe und die Versuchsgruppe gebildet. Mit den Dingianern der Versuchsgruppe findet dann ein Aufnahmegespräch mit Vertragsabschluss statt.
Das DINGI Programm dauert ein Jahr und ist in Stufen eingeteilt. Die erste Stufe dauert vom ersten bis zum dritten Monat, die zweite vom vierten bis zum sechsten Monat, und die dritte Stufe vom siebten bis zum zwölften Monat. Die Stufen werden unabhängig von dem Verhalten der Dingianer erreicht, hingegen können die entsprechenden Freiheiten der Stufen nur mit erwünschtem Sozialverhalten (z. B. sozial kompetentes Verhalten, aktive Freizeitgestaltung, erwünschtes Verhalten in Richtung Selbständigkeit) voll ausgeschöpft werden.
Während den ersten beiden Stufen ist ein obligatorisches Selbstsicherheitstraining (ATP) geplant. Der entsprechende Zeitaufwand sollte etwa 2 Stunden/Woche für die Therapie und zusätzlich 2 Stunden/Woche für die Übungen betragen.
In der dritten Stufe ist zusätzlich ein obligatorisches Kommunikationstraining geplant. Dies soll in etwa 10 Sitzungen à zwei Stunden dauern.
Es finden regelmässig obligatorische Haussitzungen (täglich oder 2-3 Mal je Woche) mit allen Beteiligten (Personal und Dingianer) statt. Inhalt dieser Gespräche ist der Tagesrückblick, Bearbeitung anstehender Probleme, Besprechung von Angelegenheiten der Hausgemeinschaft, mit dem Ziel, Problemlösestrategien zu erlernen.
