ALIMEnt: Kontexte, Mechanismen und Wirkungen klinischer Sozialer Arbeit

Ref. 13814

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Description générale

Période concernée

2017-2020

Région géographique

Informations géographiques additionnelles

Deutschschweiz

Résumé

Die Soziale Arbeit im Gesundheitswesen muss aus Perspektive der Forschung als weitgehend unbekannt gelten, obwohl ca. 20% aller ausgebildeten Sozialarbeitenden in diesem Bereich tätig sind. Unter anderem sind die Wirkungen, die von ihr erzielt werden, noch kaum erforscht. Gleichzeitig werden im Zuge der Reflexion über die zukünftige Ausrichtung und Gestaltung des Gesundheitssystems Begriffe wie „Lebensqualität“, „Alltagsorientierung“, „ungleiche Gesundheitschancen“, zusammen mit der Hoffnung auf eine verstärkte „Nutzung der sozialen Dimension“ im bio-psycho-sozialen Verständnis von Krankheit und Gesundheit in bislang ungekanntem Ausmass in den gesundheitspolitischen Debatten verwendet (BAG 2013; SAGW 2013). Beides, sowohl der unbefriedigende Kenntnisstand über die Soziale Arbeit und die von ihr ausgehenden Wirkungen, als auch ihr Potenzial für die sich derzeitig anbahnenden Veränderungen im Gesundheitswesen bilden den Hintergrund der vorliegenden Forschungsarbeit. Das Vorhaben zielt im Sinne anwendungsorientierter Grundlagenforschung darauf, Wissensgrundlagen für die Soziale Arbeit im Gesundheitswesen zu erarbeiten, die primär der wissenschaftlichen Weiterentwicklung des Fachs dienen und zugleich Möglichkeiten der weiteren Entwicklung für die Praxis erschliessen sollen. Aufbauend auf den entsprechenden Vorarbeiten des Antragstellers zur klinischen Sozialarbeit in der Psychiatrie (Sommerfeld et al. 2016) wird diese bestehende Theorie einerseits mit einer breiteren Untersuchung im Hinblick auf professionstheoretische Fragen unterlegt. Es wird dabei untersucht, welche Funktion(en) die klinische Sozialarbeit erfüllt, wie sie die Schnittstellen in der interprofessionellen Kooperation ausfüllt und welche Interventions- und Problemtheorien dabei verwendet werden. Andererseits und vor allem wird der bislang in den Arbeiten des Antragstellers nicht bearbeitete Zusammenhang von Intervention und Wirkung untersucht. Dem "realistischen" Ansatz folgend (v.a. Blom/Morén 2009) besteht das zentrale Ziel der geplanten Forschungsarbeit darin, von uns so genannte „ALIMEnt-Konfigurationen“ zu identifizieren bzw. zu rekonstruieren. Das Akronym steht für Akteure, die in aufeinander bezogenen Lebenswelt- und Interventionskontexten (gesundheitlich bedingte) Probleme der Lebensführung bearbeiten, sowie für Mechanismen, die in Verbindung mit den anderen Komponenten Entwicklungsverläufe erklären. Zu diesem Zweck werden multiple Daten (Interviews, Gruppendiskussion, teilnehmende Beobachtung und schriftliche Befragung) erhoben und auf der methodologischen Grundlage der Grounded Theory ausgewertet und konzeptualisiert. Die Erfassung von Entwicklungsverläufen bedingt ein längsschnittliches Design, das im Rahmen der Methodik der Grounded Theory in die Rekonstruktion von „Verlaufskurven“ münden wird. Die Studie wird auf der Basis eines theoretical sampling in insgesamt drei Praxisorganisationen durchgeführt und in zwei Phasen realisiert. Das unmittelbare wissenschaftliche Ziel ist eine „gesättigte“, in der Empirie gründende Theorie der Sozialen Arbeit im Gesundheitswesen zu erstellen, die insbesondere Erkenntnisse über Wirkungsmechanismen und günstige respektive hinderliche Kontextbedingungen integriert. Die geplante Forschungsarbeit ist daher auch ein in methodologischer Hinsicht interessanter Beitrag zu dem für die Soziale Arbeit vielversprechenden "realistischen" Paradigma, und sie soll Grundlagen für die zukünftige systematische Erforschung der Wirkungen klinischer Sozialer Arbeit schaffen, die den komplexen Erbringungsverhältnissen der sozialarbeiterischen Leistungen hinreichend Rechnung trägt.

Résultats

Sommerfeld, P., Solèr, M., Hess, N., Hüttemann, M., & Süsstrunk, S. (2021). ALIMEnt - Kontexte, Mechanismen und Wirkungen Sozialer Arbeit. Überblick über die Studie, Einführung einiger Grundlagen und Überblick über einige wichtige Ergebnisse [Forschungsbericht]. FHNW Hochschule für Soziale Arbeit. https://irf.fhnw.ch/handle/11654/32537