Sonderpädagogik als Wissenschaft – Heinrich Hanselmanns Theorie der Sonderpädagogik

Ref. 1177

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Résumé

Heinrich Hanselmann (1885-1960) war der erste Inhaber eines Lehrstuhls für Sonderpädagogik in Europa (an der Universität Zürich, von 1931 bis 1950). Hanselmann hatte sein Doktorat in Psychologie gemacht; als Nebenfächer hatte er Geschichte der Philosophie, Logik und Erkenntnistheorie sowie Physiologie studiert. 1924 erhielt er die Lehrberechtigung an der Universität Zürich aufgrund seiner Habilitationsschrift "Die psychologischen Grundlagen der Heilpädagogik"; schon diese war als erster Teil einer wissenschaftlichen Theorie der Heilpädagogik angelegt, ist aber nie publiziert worden. Publiziert wurde hingegen 1930 eine "Einführung in die Heilpädagogik", die regelmässig wiederaufgelegt wurde und oft als sein Hauptwerk betrachtet wird, und 1941 erschienen die "Grundlinien zu einer Theorie der Sondererziehung". Die vorliegende Dissertation zu Hanselmanns Theorie der Sonderpädagogik stützt sich ab auf wissenschaftstheoretische Überlegungen, wie sie von Thomas S. Kuhn ("Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen") vorgelegt worden sind. Das Kapitel 1 der Dissertation rekonstruiert das Modell der menschlichen Entwicklung, das dem Denken Hanselmanns zugrunde liegt, sowie seine Auffassung der grundlegenden Begriffe "Entwicklungshemmung", "Entwicklungsstörung" und "Entwicklungsbehinderung". Das zweite Kapitel geht Hanselmanns Erziehungskonzept nach. Die Kapitel 3 und 4 handeln von den wissenschaftlichen und den moralisch-normativen Voraussetzungen einer Theorie der Sondererziehung. Hier werden Hanselmanns Verständnis der Psychologie und der Anthropologie, aber auch seine Auffassung der Funktion gesellschaftlicher Faktoren bedeutsam sowie seine Sicht von den Aufgaben der Pädagogik und der Religion. Ein Verständnis aller dieser Vorbedingungen ist nach Ansicht der Autorin unabdingbar, wenn man Hanselmanns Theorie der Sonderpädagogik im ganzen verstehen will, und danach erst kann abschliessend seine Auffassung vom Auftrag der Heilpädagogik dargestellt werden.

Résultats

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