FOKUS - Förderung von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten und Unaufmerksamkeit in der Schule

Ref. 11509

Description générale

Période concernée

2013-2016

Région géographique

Informations géographiques additionnelles

Kantonen: Aargau, Bern, Solothurn, St. Gallen

Résumé

Langzeitstudien haben gezeigt, dass Unaufmerksamkeit, aber auch Verhaltensprobleme wie Impulsivität und Hyperaktivität im Einschulungsalter frühe Indikatoren einer Suchtgefährdung im Jugend- und Erwachsenenalter sind. Diese Auffälligkeiten sind aber auch Indikatoren für tiefere Schulleistungen und eine gefährdete Schulkarriere. Sie gehören überdies zu den grössten Belastungsquellen von Lehrpersonen. Mit der Einschulung der Kinder (1. und 2. Klasse) werden sie im Unterrichtskontext sichtbar. Kinder mit Aufmerksamkeits- und Verhaltensproblemen sollten daher im Fokus von präventiven und frühen Interventionsprogrammen stehen um zu verhindern, dass diese Probleme chronisch werden und weiterführende Schwierigkeiten mit sich bringen. In dieser Studie wird der FOKUS-Ansatz zur Bearbeitung von auftretenden Aufmerksamkeits- und Verhaltensproblemen in der Einschulungsphase (1. und 2. Klasse) entwickelt und überprüft. Es wird eine indirekte Intervention vorgeschlagen. Lehrpersonen der Unterstufe erhalten eine Weiterbildung mit drei Elementen: 1) ein Konzept der Klassenführung (Klassenebene), wodurch das Handlungsrepertoire von Lehrpersonen erweitert wird, so dass Lehrpersonen Zugang zu einer möglichst proaktiven und ressourcenorientierten Klassenführung erhalten; 2) ein Massnahmenkatalog für Lehrpersonen, basierend auf der Förderung der Selbstregulation der Kindern, in dem konkrete und bewährte Verhaltensweisen beschrieben werden, die zur Bearbeitung von individuellen Verhaltensauffälligkeiten von Kindern im Unterricht erfolgreich eingesetzt werden können (kindbezogene Ebene) sowie 3) Leitlinien für eine förderliche Zusammenarbeit mit Eltern von Kindern mit Aufmerksamkeits- und Verhaltensproblemen, realisiert auf der Basis von einer partnerschaftlich-komplementären Beziehung. Diese konzeptbasierte Intervention kann im schulischen Unterrichtsalltag von der Lehrperson eingesetzt werden mit dem Ziel, nachhaltig das Problemverhalten von Kindern zu reduzieren oder zu beseitigen. Am Schluss dieser Interventionsstudie liegt ein erprobtes Konzept zur Klassenführung und zum Umgang mit Kindern mit Aufmerksamkeits- und Verhaltensproblemen in der Schuleingangsstufe vor. Damit liegen erprobte pädagogische schulische Massnahmen für Kinder mit einer Neigung oder aber Diagnose ADHS vor, die die medikamentöse Therapie bei ADHS ergänzt. Zudem liegt ein erprobtes Konzept zur Weiterbildung von Lehrpersonen zur Klassenführung vor, das die Grundlage für die Multiplikation des Ansatzes in anderen Schulen ermöglicht.

Résultats

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