Der Wasserkreislauf stellt ein grundlegendes hydrologisches Konzept dar, das in den Lehrplänen aller Schulstufen vorkommt. Wasserquellen sind Teil des Wasserkreislaufs und bilden den Schnittpunkt zwischen dessen oberirdischen und unterirdischen Teilsystemen, die in ihrem Zusammenwirken für das Verständnis der Hydrosphäre zentral sind. Während oberirdische hydrologische Prozesse beobachtet werden können, entziehen sich die unterirdischen Prozesse in der Regel unserer Anschauung. Die Prozesse, die zur Entstehung von Quellen führen, sind generell sehr komplex. Sie beinhalten ein Zusammenspiel von hydrologischen, physikalischen, geologischen und geomorphologischen Faktoren. Es konnte belegt werden, dass das Verständnis unterirdischer hydrologischer Prozesse durch Laien rudimentär und oft falsch ist. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass sich Menschen mit geringen naturwissenschaftlichen Kenntnissen intuitive Erklärungsmodelle konstruieren, die auf subjektiven Theorien beruhen, welche meist fehlerhaft und wenig hilfreich für das Verständnis von aktuellen hydrologischen Fragestellungen sind. Für das Individuum ist es deshalb schwierig, Zusammenhänge zwischen der Verschmutzung von Oberflächenwasser und Grundwasser oder Fragen des Wassermanagements nachzuvollziehen. Mit einer im Rahmen dieser Studie konstruierte lernpsychologisch optimierten Lernumgebung, die sich theoretisch auf das Modell der didaktischen Rekonstruktion stützt, sollen tiefe innere Lernprozesse initiiert und dauerhaftes „Wasserwissen“ geschaffen werden. Die Wirksamkeit der Lernumgebung wurde quantitativ mittels einer Interventionsstudie in acht Klassen (n= 143) des 7. Schuljahres im Kanton Luzern getestet.