Ausgangslage
Im Vorfeld wie auch im Rückblick auf eidgenössische, kantonale oder lokale Wahlen und Abstimmungen wurde in den letzten Jahren wiederholt die Politikmüdigkeit oder -verdrossenheit der Schweizerinnen und Schweizer thematisiert. Vor allem die jüngere Generation wird dabei als besonders desinteressiert und dem politischen Engagement gegenüber ablehnend dargestellt. Trotzdem wurde dem Thema der politischen Partizipation junger Erwachsener in der Schweiz bisher wenig Beachtung geschenkt. Entweder wurden Kinder und Jugendliche nach ihrer möglichen späteren politischen Aktivität befragt oder es handelte sich um rein deskriptive Untersuchungen.
Ziel der Befragung
Das primäre Ziel des Projekts ist die Erhebung eines umfassenden Datensatzes, der es ermöglicht, nicht nur das Partizipationsverhalten junger Erwachsener an sich zu untersuchen, sondern auch nach den möglichen Ursachen zu fragen. Dabei sollen einerseits persönliche Faktoren wie der sozioökonomische Hintergrund oder das politische Interesse, andererseits aber auch Erfahrungen im sozialen und schulischen Umfeld miteinbezogen werden, insbesonder die politische Bildung im Rahmen des Schulunterrichts. Eine solche Datensammlung existiert in der Schweiz bislang nicht. Die zentrale Fragestellung lautet entsprechend:
In welcher Art und mit welchem Ausmass partizipieren junge Erwachsene in der Schweiz politisch und welche Faktoren auf individueller wie Kontextebene beeinflussen ihre politische Beteiligung?
Zielgruppe
Im Zentrum der Befragung stehen 18-jährige und ältere Gymnasiastinnen und Gymnasiasten sowie Berufsschülerinnen und Berufsschüler. Diese Zielgruppe bietet den Vorteil, bereits vom gesamten Partizipationsspektrum Gebrauch machen zu können, wodurch nicht auf hypothetische Fragen zurückgegriffen werden muss. Gleichzeitig befinden sich diese jungen Erwachsenen nach wie vor im Bildungsprozess und profitieren daher potentiell noch von der Vermittlung politisch relevanter Themen im Schulunterricht.
