TRANSITION: Elterliche Unterstützung und motivational-affektive Entwicklung beim Übertritt in die Sekundarstufe I

Ref. 9428

General description

Period

2008-2010

Geographical Area

-

Additional Geographical Information​

Kanton Zürich

Abstract

Das Forschungsprojekt hat seinen Ausgangspunkt in sogenannten Angebots-Nutzungs-Modellen (Fend, 1998; Helmke, 2003; Pauli & Reusser, 2006), die deutlich machen, dass der "Ertrag" von Schule (z.B. akademische Leistungen) nicht allein von der Qualität des schulischen Angebots abhängig ist, sondern in hohem Masse auch davon, wie Schüler/innen dieses Angebot nutzen können und wollen. Für die "Nutzungsqualität" sind auf Seiten der Schüler/innen neben Intelligenz und Vorwissen insbesondere "motivational-affektive" Merkmale (Helmke & Weinert, 1997) zentral, so namentlich fachspezifische lern- und leistungsbezogene Kontroll- und Valenzüberzeugungen wie auch Emotionen. Motivational-affektive Merkmale der Schüler/innen sind einerseits als Folge kumulativer schulischer Erfahrungen zu sehen, andererseits stehen sie unter dem Einfluss "nutzungsbezogener Stützsysteme" (Familie und Peers) (vgl. z.B. Fend, 1998). Fokussiert wird im Projekt auf den familiären Kontext, denn dieser leistet einen massgeblichen Beitrag zur Erklärung (nicht) erfolgreicher Schulkarrieren (vgl. etwa Watermann & Baumert, 2006; Wild, 2004). Von besonderem Interesse sind dabei fünf Dimensionen elterlicher Unterstützung (Autonomie, Kontrolle, Struktur, Zuwendung sowie Prozess- vs. Produktfokussierung), von denen positive/negative Effekte hinsichtlich der motivational-affektiven Merkmale erwartet werden. Zur Dynamik des Wechselspiels elterlicher Unterstützung und motivational-affektiver Merkmale ist bisher wenig bekannt. Hier setzt die quantitativ und qualitativ angelegte Längsschnittstudie an. Im Zentrum steht die Frage, welche Charakteristiken elterlicher Unterstützung sich wie auf die für die Leistungs- und Lernfähigkeiten von Kindern zentralen motivational-affektiven Merkmale auswirken. Ausgehend von einer dynamisch-prozesshaften Betrachtung interessieren vor allem Wirkungen und Wechselwirkungen über die Zeit hinweg sowie allfällige Differenzen in den Zusammenhangsmustern in Abhängigkeit von mehr oder weniger erfolgreich verlaufenden Übertrittskarrieren in die Sekundarstufe I. Durch die Ansiedlung des Projekts in dieser Statuspassage konzentriert es sich auf eine kritische Phase der Schullaufbahn, werden an dieser Stelle doch entscheidende Weichen für die weiteren Bildungskarrieren gestellt. Der Übertritt in die Sekundarstufe I wird hierbei als Prozess verstanden, der aufgrund der spezifischen Regelungen im Kanton Zürich mit der Zuweisung Ende der 6. Klasse noch nicht abgeschlossen ist. Zwei Messzeitpunkte vor und drei nach dem Übertritt im Zeitraum vom 6.-8. Schuljahr bei 400 Eltern-Kind-Paaren, ermöglichen es, die interessierende Thematik erstens unter einer längerfristigen, situationsübergreifenden, generalisierten, Perspektive differenziert zu analysieren. Die Messzeitpunkte sind dabei so gelegt, dass zentrale "Stationen" des Übertrittsverfahrens berücksichtigt werden. Zweitens wird die Thematik auch unter einer kürzerfristigen, situationsspezifischen Perspektive bei zwei aufeinander folgenden realen Prüfungsepisoden in der wichtigen Phase vor dem Zeugnis Mitte der 6. Klasse bearbeitet (N ca. 400 Eltern-Kind Paare). Zusätzliche qualitative Fallstudien bei 20 der 400 Eltern-Kind-Paare während des 6. Schuljahres bis zum Übertritt werden das mikrogenetische Geschehen prozessnah erhellen. Durch die Einbettung des Projekts in die "Lernstandserhebungen des Kantons Zürich", deren Daten genutzt werden können, steht ein Datenpool (Eltern und Kinder) zur Verfügung, der die gesamte Primarschulzeit (1. bis 6. Klasse) abdeckt. Diejenigen rund 1700 Kinder, die an den Lernstandserhebungen (Beginn 1., Ende 3. Klasse) teilgenommen hatten, bildeten die Basis für die Rekrutierung der Eltern-Kind-Paare. Das Projekt leistet einerseits einen Beitrag zur Schliessung vorhandner Erkenntnislücken, andererseits liefert es praxisrelevante Informationen dazu, wie Eltern ihre Kinder in diesem kritischen Zeitraum effektiv(er) in ihrer lern-leistungsbezogenen Persönlichkeitsentwicklung unterstützen können.

Results

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