Klassenmanagement und kulturelle Heterogenität

Ref. 9113

General description

Period

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Geographical Area

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Additional Geographical Information​

Schweiz (deutschschweizerische Kantone)

Abstract

Für die Qualität des Unterrichts spielt das Klassenmanagement eine ausschlaggebende Rolle. Lehrende fühlen sich in ihrem Beruf weniger belastet, wenn es ihnen gelingt, die oft schwierige Aufgabe der Klassenführung zufrieden stellend zu meistern. Für die Lernenden ist ein Minimum an Unterrichtsstörungen eine wesentliche Voraussetzung für schulischen Erfolg und das Erbringen von schulischer Leistung. Trotz dieser zweifachen Bedeutung der Klassenführung für effektive Bildungsprozesse liegen - v.a. im deutschsprachigen Raum - wenige empirische Studien vor. Praktisch unerforscht ist die Adaptation der erprobten Methoden eines wirksamen Klassenmanagements an individualisierende und schülerorientierte Formen der Unterrichtsgestaltung einerseits und Unterrichtssituationen mit kulturell heterogener Schülerschaft andererseits. Zudem ist die Theoriebildung im Forschungsfeld Klassenführung wenig fortgeschritten. Aufgrund vorliegender Befunde lassen sich widersprüchliche Hypothesen zu den Beziehungen zwischen kultureller Heterogenität der Schulklasse, Unterrichtsgestaltung, Thematisierung kultureller Vielfalt, Klassenführung und Unterrichtsstörungen formulieren. Das Projekt verfolgt das Ziel, über einen zweistufigen Prozess die Beziehungen zwischen diesen Faktoren aufzudecken. Dabei wird von einem integrativen Verständnis von Klassenmanagement, das mehrere Dimensionen umfasst, ausgegangen. Unter Unterrichtsstörungen werden vor allem Störungen der sozialen Ordnung des Unterrichts verstanden. Die Unterrichtsgestaltung wird nach schülerorientierten vs. lehrerorientierten Lehrformen differenziert. Die Studie gibt Antworten auf die Frage nach den Kriterien eines erfolgreichen Klassenmanagements in kulturell unterschiedlich heterogenen Schulklassen sowie unter Bedingungen einer lehrer vs. schülerorientierten Unterrichtsgestaltung auf der Primarschulstufe. Zudem werden die Daten vertiefende Aussagen zu den Bedingungen und Gründen für häufiges und weniger häufiges Störverhalten in unterschiedlichen Unterrichtskontexten erlauben. Schliesslich ist das Forschungsdesign so angelegt, dass aufgrund der Ergebnisse der beiden Forschungsphasen auch ein Beitrag zur Theoriebildung im Bereich der Klassenführung geleistet werden kann. In praktischer Hinsicht geht das Projekt einer Fragestellung nach, die angesichts der wachsenden kulturellen Heterogenität der Schulklassen in der Schweiz hohe Dringlichkeit hat. Die Beachtung des Genderaspekts wird zudem erlauben, gängige Stereotype über männliches vs. weibliches Führungsverhalten im Kontext der Schule zu relativieren. Die Ergebnisse werden in der Lehrerbildung von grossem Nutzen sein.

Results

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