Die Anaylse diskontinuierlicher Verläufe zeigte neben zahlreichen individuellen Besonderheiten, wie neben Schwierigkeiten bei der beruflichen Integration insbesondere entwicklungsbedingte andere Bewältigungsanforderungen (Identitätsfindung, Ablösung, Orientierung, Selbstständigkeit etc.) zu Bewältigungsproblemen und zum Verpassen der Ausbildung führten. Vorallem bei sozial benachteiligten Jugendlichen, die kaum auf Unterstützung durch ihre Eltern oder wichtige andere Bezugspersonen zählen konnten oder nicht wollten, schienen problematische Verläufe vorprogrammiert. Beobachtet werden konnte, wie das jugendliche Bewältigungshandeln entwicklungsbedingt zwar für die Jugendlichen im Moment funktional sein konnte, aber oft dysfunktional in Bezug auf die tatsächliche Problemlösung. So trug ihr Handeln (z.B. biographische Entscheide, situatives Handeln, Emotionsregulierung) häufig zur Verschärfung von Problemen bei. Ferner fiel auf, dass die Jugendlichen fast alle früh die volle Selbstständigkeit für ihr Leben übernehmen mussten. Die meisten wurden mit 18 Jahren freigestellt aus familiären Bezügen, aus Massnahmen oder aus Herkunftsländern oder mussten früh die Verantwortung für eigene Kinder übernehmen. Ohne Vorbereitung auf die selbstständige Lebensführung bzw. Alltagsbewältigung und die Arbeits- oder Ausbildungsplatzsuche waren alle mit hohen weiteren Bewältigungsanforderungen konfrontiert. Weil ihnen der Einstieg in die Erwerbsarbeit zunächst kaum gelang - oder weil sie mit anderen Aufgaben beschäftigt waren - waren sie früh auf Sozialhilfeunterstützung angewiesen. Eine Phase des Suchens und Experimentierens zeigte sich bei allen. Allmählich lernten sie für sich zu sorgen. Voraussetzung dafür waren: emotionale Autonomie, Identitätsfindung, Selbstverantwortung. Damit verbunden war der Wunsch nach Veränderung und nach einer Erwerbsarbeit oder einer Nachqualifikation (Bedürfnis nach finanzieller Autonomie). Mit welchen Schwierigkeiten die Arbeits- oder Ausbildungsplatzsuche unter diesen Bedingungen (über 20 Jahre alt,in neuen Lebensumständen, wenig Kenntnisse des Arbeitsmarktes, ohne Ausbildung, mit geringe Berufserfahrung) verbunden war, zeigen die Ergebnisse ebenfalls. Insgesamt wurde auch deutlich, dass das Unterstützungsangebot für diese junge Menschen ungeeignet ist, bzw. kaum zur Erweiterung der Handlungsfähigkeit der jungen Menschen beitragen kann. Beobachtet werden konnte, wie das institutionelle Angebot häufig die Handlungsfähigkeit der jungen Menschen noch weiter einschränkt. Weiter zeigte sich, wie die Befragten mangels Veränderungsmöglichkeiten allmählich lernten, zwischen Arbeit, Arbeitslosigkeit und Sozialhilfeunterstützung zu leben.