Vorhersage individueller Therapieverläufe und spezifischer Veränderungsmuster für problembewältigungs- und klärungsorientierte Psychotherapie

Ref. 8079

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-

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-

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Schweiz

Abstract

Das beantragte Forschungsprogramm untersucht neue Konzepte und Modelle zur Unterstützung von differentiellen und adaptiven Indikationsentscheidungen in der Psychotherapie. Neben den traditionellen Evaluations- und Kosten-Nutzen Studien ist im Rahmen der empirischen Psychotherapieforschung eine Versorgungsforschung notwendig, welche zur Entwicklung von Handlungs- und Entscheidungsregeln beiträgt, die unmittelbar in die Praxis rückgemeldet werden können, um den individuellen Behandlungsfortschritt zu dokumentieren sowie negative Entwicklungen frühzeitig in der Behandlung zu erkennen. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, Prognosen für individuelle psychotherapeutische Verläufe zu erstellen, um den aktuellen Verlauf mit einem Standard vergleichen zu können. Entsprechende Modelle liefern eine empirische Grundlage für differenzierte Indikationsentscheidungen und zwar sowohl im Bereich der differentiellen wie der adaptiven Indikation. Die beantragten Forschungsprojekte befassen sich daher mit der Weiterentwicklung einer individuumsorientierten Versorgungsforschung im Bereich der verhaltenstherapeutisch-psychotherapeutischen Ambulanz: Teilprojekt 1 befasst sich mit der Entwicklung von individuellen Vorhersagemodellen für Psychotherapiepatienten auf der Basis von homogenen Subgruppen vergleichbarer Patienten für problembewältigungs- und klärungsorientierte sowie kombinierte psychotherapeutische Interventionen (unter Berücksichtigung der Diagnose, Angststörung und depressive Störung). Diese homogenen Subgruppen werden, vergleichbar der Lawinenforschung in Risikogebieten, über die Disaggregation bzw. Ähnlichkeit von Patientendaten in den Patientenausgangscharakteristika gewonnen und ermöglichen eine Spezifikation individueller Verlaufsvorhersagen (auch bezüglich der Verlaufsform) für die drei Interventionsformen auf der Basis der jeweils ähnlichsten, bereits behandelten Patienten. Eine Evaluation und weitere Optimierung der Vorhersagen sowie eine Entwicklung von klinisch relevanten Entscheidungsregeln wird über die Anpassung der Modelle über den Therapieprozess hinweg erfolgen. Das zweite Teilprojekt befasst sich mit der Feinexploration therapeutischer Verläufe und versucht vor dem Hintergrund von theoretisch-konzeptuellen Entwicklungen zu frühen und nicht-linearen Entwicklungen in der Therapie unterschiedliche Patientenverlaufsmuster für die Behandlungsbedingungen zu identifizieren. Das dritte Teilprojekt befasst sich mit Therapeutenunterschieden, Patienten-Therapeut Interaktionen und der Identifikation von Therapeutenclustern, welche die therapeutische Performanz in unterschiedlichen Störungs- und Problembereichen der Patienten abbilden und zur Identifikation von Weiter- und Ausbildungshinweisen genutzt werden können. Zur Durchführung der Projekte konnten Kooperationen mit der Psychotherapeutischen Praxisstelle der Universität Bern, der Psychotherapeutischen Ambulanz der Universität Bochum (zusammen insgesamt psychometrische Erhebungen an ca. 700 Patientinnen und Patienten), dem Institut für Psychologie der Universität Leeds, UK (insgesamt Erhebungen an 200 Patientinnen und Patienten) und dem Department of Psychiatry and Behavioral Sciences der Northwestern University, USA (insgesamt Erhebungen an 1200 Patientinnen und Patienten) verabredet werden.

Results

Das beantragte Forschungsprogramm untersucht neue Konzepte und Modelle zur Unterstützung von differentiellen und adaptiven Indikationsentscheidungen in der Psychotherapie. Neben den traditionellen Evaluations- und Kosten-Nutzen Studien ist im Rahmen der empirischen Psychotherapieforschung eine Versorgungsforschung notwendig, welche zur Entwicklung von Handlungs- und Entscheidungsregeln beiträgt, die unmittelbar in die Praxis rückgemeldet werden können, um den individuellen Behandlungsfortschritt zu dokumentieren sowie negative Entwicklungen frühzeitig in der Behandlung zu erkennen. Vor diesem Hintergrund ist es sinnvoll, Prognosen für individuelle psychotherapeutische Verläufe zu erstellen, um den aktuellen Verlauf mit einem Standard vergleichen zu können. Entsprechende Modelle liefern eine empirische Grundlage für differenzierte Indikationsentscheidungen und zwar sowohl im Bereich der differentiellen wie der adaptiven Indikation. Die beantragten Forschungsprojekte befassen sich daher mit der Weiterentwicklung einer individuumsorientierten Versorgungsforschung im Bereich der verhaltenstherapeutisch-psychotherapeutischen Ambulanz: Teilprojekt 1 befasst sich mit der Entwicklung von individuellen Vorhersagemodellen für Psychotherapiepatienten auf der Basis von homogenen Subgruppen vergleichbarer Patienten für problembewältigungs- und klärungsorientierte sowie kombinierte psychotherapeutische Interventionen (unter Berücksichtigung der Diagnose, Angststörung und depressive Störung). Diese homogenen Subgruppen werden, vergleichbar der Lawinenforschung in Risikogebieten, über die Disaggregation bzw. Ähnlichkeit von Patientendaten in den Patientenausgangscharakteristika gewonnen und ermöglichen eine Spezifikation individueller Verlaufsvorhersagen (auch bezüglich der Verlaufsform) für die drei Interventionsformen auf der Basis der jeweils ähnlichsten, bereits behandelten Patienten. Eine Evaluation und weitere Optimierung der Vorhersagen sowie eine Entwicklung von klinisch relevanten Entscheidungsregeln wird über die Anpassung der Modelle über den Therapieprozess hinweg erfolgen. Das zweite Teilprojekt befasst sich mit der Feinexploration therapeutischer Verläufe und versucht vor dem Hintergrund von theoretisch-konzeptuellen Entwicklungen zu frühen und nicht-linearen Entwicklungen in der Therapie unterschiedliche Patientenverlaufsmuster für die Behandlungsbedingungen zu identifizieren. Das dritte Teilprojekt befasst sich mit Therapeutenunterschieden, Patienten-Therapeut Interaktionen und der Identifikation von Therapeutenclustern, welche die therapeutische Performanz in unterschiedlichen Störungs- und Problembereichen der Patienten abbilden und zur Identifikation von Weiter- und Ausbildungshinweisen genutzt werden können. Zur Durchführung der Projekte konnten Kooperationen mit der Psychotherapeutischen Praxisstelle der Universität Bern, der Psychotherapeutischen Ambulanz der Universität Bochum (zusammen insgesamt psychometrische Erhebungen an ca. 700 Patientinnen und Patienten), dem Institut für Psychologie der Universität Leeds, UK (insgesamt Erhebungen an 200 Patientinnen und Patienten) und dem Department of Psychiatry and Behavioral Sciences der Northwestern University, USA (insgesamt Erhebungen an 1200 Patientinnen und Patienten) verabredet werden.